Strategiefragen

  • Habe begonnen, ein EM-Depot aufzubauen, teils physisch, teils Aktien, darunter Royalty companies, Minen und Explorer.


    Bei einem EM-Bullenmarkt muß man mit hohen Volatilitäten der Spotpreise rechnen, die zu noch größerer Volatilität bei Aktien führen, dazu kommen noch spezifische Risiken, z. B. bei Explorern.


    Es geht also auch ums Traden.


    Physische EM sollte man wohl ein paar Jahre halten.
    Aber wie mit anderen Aktien verfahren, z. B. Explorern oder Royalty companies.


    Einfach bei z. B. 100% im Plus Gewinne mitnehmen bei Explorern?
    Ich denke, wenn der Produktionsbeginn mit Kursgewinnen einhergeht und ich weiteres Potential sehe, halte ich die Aktien weiter.


    Oder sollte man einfach v. a. versuchen, von der großen Volatilität zu profitieren, d. h. immer wieder rein und raus?


    Wie geht man am besten vor? Bin für alle Anregungen dankbar, v. a. was die Ausstiegsstrategien betrifft.


    Gruß,
    Liberty

  • Ausstiegsstrategie? Da klink ich mich doch mal ein, interessiert mich nämlich auch.


    Also eins vor ab vom Traden habe ich kaum Ahnung, deshalb werde ich mich da zurückhalten, aber zu deiner Frage Ausstiegsstrategie:


    Solange potenzial erkennbar ist, und die Preise steigen wäre es nicht verkehrt die Sachen zu halten. Ein Limit zu setzen x Prozent Plus und dann verkaufen davon halte ich nichts.


    Also eine mögliche Strategie wäre an dem Punkt zu verkaufen wo kein oder kaum weiteres Potenzial erkennbar ist.


    Das ist jetzt ein Punkt rein von den Kurs und der wirtschaftlichen/politischen Lage.


    Eine andere Strategie könnte wie folgt aussehen:
    Beispiel in 5 Jahren möchtest du ein Haus kaufen. Dann wäre es sinnig seine Anlagen so zu lenken, das in 5 Jahren beispielsweise ein Teilausstieg möglich ist und Gewinne mitgenommen werden können um das Vorhaben zu finanzieren.


    Du hast also einmal den Punkt wo das maximale Potenzial ausgeschöpft ist, und einmal den Punkt wo eine Veränderung in deinem privaten Leben eintritt.


    Was für dich eher zu trrifft weisst du besser


    Das erstmal meine ersten paar Gedanken ;)

  • Ein sehr interessanter Punkt. Ich bin auch kein Experte in Sachen Aktien. Ich würde meinen Ausstieg (aus physischem Metall) in folgenden Situationen machen:


    1. Wenn uns demnächst eine lange deflationäre Phase (Fiatgeldmangel) bevorstünde. Aber die Zentralbanken haben deutlich gemacht, dass sie so etwas niemals zulassen werden und statt dessen einfach beliebig viel Geld drucken werden. Trotzdem im Auge behalten...


    2. Wenn wir einen Geldsystemwechsel vollzogen haben - weg vom beliebig vermehrbaren Kreditgeld und hin zum inflationssicheren realgedeckten Hartgeld. Wenn dieser Systemwechsel geschehen ist (vielleicht in 10 Jahren?), war vorher schon soviel Krise, dass niemand mehr Bock auch Aktien hat. Das wäre der richtige Zeitpunkt, Gold zu verkaufen und Aktien zu kaufen (antizyklische Anlage).


    3. Wenn im Bundestag über ein Goldverbot beraten wird. Ich weiß: Viele hier würden dann auswandern. Aber im Ernst: Wenn das Goldverbot in Deutschland kommt, kommt es auch in den Ländern, die fürs Auswandern noch halbwegs in Frage kommen. Ich glaube, ich würde die Gewinne mitnehmen und möchte keine Angst vor einer Hausdurchsuchung haben müssen... Aber viele Goldbugs sehen das anders als ich... ist auch OK.


    4. Wenn meine persönliche Lebenssituation - warum auch immer - plötzlich ganz viel Liquidität braucht. Passiert hoffentlich nicht so schnell.


    Wenn nicht sowas kommt, bleibe ich beim Halten. Denn Gold ist einfach nur schön. Wer einmal Gold in den Händen hält, den packt das Goldfieber. Er wird plötzlich ganz versessen darauf, zu sparen, Realwerte zu sammeln, den Konsumhype nicht mitzumachen. Mit einem Sparschwein / Sparbuch / Aktienfonds / Bausparvertrag funktioniert das irgendwie nicht so recht!


    Und eine Immobilie wäre natürlich schön. Aber unsere Preise heute sind so hoch, weil die Banken so viele Hypothekenkredite zur Verfügung stellen. Wenn sie das nicht mehr machen - und so wird es wohl kommen - sinken die Hauspreise automatisch. Viele müssen nämlich verkaufen, und sie müssen dann zu Marktpreisen verkaufen. Solange ich mehr Profit damit mache, zur Miete zu wohnen und in Gold zu sparen, bleibe ich dabei, auch wenn ein Eigenheim ein Ziel bleibt. Ein perfekter Zeitpunkt, Immobilien zu kaufen, wäre sicher ebenfalls kurz nach Beendigung der Systemkrise. Dann also raus aus dem Gold und Aktien und Immobilien kaufen!


    Planwandler

    Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die verändern sich nicht, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter fallen nicht. Derjenige, der sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.
    Evangelium nach Thomas, 19. Spruch



  • Volltreffer!
    Nur was Punkt 3 angeht wäre ich vermutlich hartnäckiger, zumindest mit einem Teil des Goldes.

  • Hallo, Copperfield!


    Ich habe lange über diesen Punkt nachgedacht. Ein bisschen Gold hatte ich anfangs bei meiner Hausbank bestellt, ein bisschen bei ProAurum. Der Staat dürfte zumindest ermitteln können, dass ich mal Gold gekauft habe. Was sage ich den Ermittlern, wenn es ein Goldverbot gibt und sie vor meiner Haustüre stehen?
    Ich könnte ihnen sagen, ich hätte mein Gold an einen anderen Goldbug verkauft, den ich über Goldseitenforum.de kennengelernt hätte, ich würde seinen echten Namen nicht kennen, hätte Bargeld bekommen etc.
    Aber was wären die Konsequenzen? Hausdurchsuchung bedeutet: Ich muss mein Gold irgendwo vergraben, wo die Polizei es nicht findet und Hobby-Schatzsucher mit ihren Metalldetektoren auch nicht. Hmmm...
    Und dann soll ich wahrscheinlich Namen, Emailadresse, irgendwas nennen, um mich zu entlasten. Was ich mit dem Bargeld gemacht hätte etc. Angst hätte ich einfach davor, dass man die Beweislast nach dem Anfangsverdacht umkehrt und ich dem Richter dann beweisen muss, dass ich das damals gekaufte Gold nicht mehr besitze.
    Wenn ich wüsste, wie ich da vorsorgen kann, würde ich mich natürlich auch gegen eine Enteignung schützen wollen.
    In den einschlägigen Threads habe ich nichts dazu gelesen...


    Planwandler

    Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die verändern sich nicht, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter fallen nicht. Derjenige, der sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.
    Evangelium nach Thomas, 19. Spruch

    • Offizieller Beitrag

    Als alter Livermore Jünger gefällt mir diese Weisheit gut:

    "The game of speculation isn´t all mathematics or set rules, howeve rigid the main laws may be."


    Frei nachempfunden:-- Bei der Spekulation gibt es kein Patentrezept.--
    Dafür sind Risikoprofil und Erfahrung jedes Einzelnen zu unterschiedlich.


    Persönliche Einstellung / Erfahrung.


    --Der größte Fehler ist es, zu früh zu verkaufen.
    --Der zweitgrößte, zu spät zu verkaufen. :)


    --Physische Bestände halten, so lange es irgend geht und sinnvoll ist.


    --Traden erfordert ziemliche Erfahrung und Disziplin.
    Charttechnik hierbei unerläßlich.


    --Die Regel, die Hälfte nach 100 % oder mehr Gewinn zu verkaufen, ist eine gute Grundlage.


    --Über Ausstiegsszenarien erst gegen Ende der PM Megahausse nachdenken. :]
    Dies hat noch lange Zeit mE.



    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Also ich möchte keine 300 Trades pro Jahr machen...


    Wenn ich an die Euphorie am Neuen Markt denke, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, sich eine Grenze in % zu setzen, um nicht der Gier zu verfallen.


    Die Möglichkeit eines Goldverbots finde ich beunruhigend. Vielleicht doch noch mehr Silber kaufen.


    Gruß,
    Liberty

  • Die Frage nach den Aktionsmöglichkeiten des Staates im Falle eines Goldverbots ist einerseits sehr interessant, andererseits ziemlich offtopic!? Hausdurchsuchungen wären denkbar, wenn den Händlern Adressen abgeknöpft werden (so wie es in gewissen Kreisen heute der Fall ist).


    Zitat

    Original von Planwandler
    Angst hätte ich einfach davor, dass man die Beweislast nach dem Anfangsverdacht umkehrt und ich dem Richter dann beweisen muss, dass ich das damals gekaufte Gold nicht mehr besitze.


    Dürfen sie nicht! Es muss ein konkreter Beweis vorliegen, um jemandem etwas anlasten zu können (etwa bei der Hausdurchsuchung Gold gefunden). Außerdem kann man nicht zur Aussage gezwungen werden, im Gegenteil, meine eigenen Recherchen zeigen, dass man statt etwas zusammenlügen lieber garnichts sagt! Äußerungen sollten nur mit Anwalt geschehen. Der würde sich sicher über ein paar Silberunzen freuen.


    [SIZE=7]!Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar und stammt von einem Rechtslaien![/SIZE]

  • Ein Verbot von Gold ist sicher schneller im Gesetz wiederzufinden als die Änderung der derzeitigen Rechtsgrundlage aller Strafverfahren...


    EM dürften selbstverständlich bei einem Verbot enteignet werden, wenn feststeht, dass welche vorhanden sind, so wie jedes andere Beweismaterial auch einbehalten werden kann. Genauso wird heutzutage Land enteignet, wenn das Wohl der Allgemeinheit das dringendst erforderlich macht.


    Es gibt jedoch gewisse Lücken im Gesetz, die man ausnutzen kann. Z.B. dürfen Polizisten nicht Räumlichkeiten von Familienmitgliedern im selben Haus durchsuchen, wenn kein konkreter Hinweis oder Gefahr im Verzug (heikle Sache) besteht. Und den Garten werden die auch nicht umgraben... Der wäre mir persönlich jedoch zu unsicher.

  • Hallo,


    solange nur Exoten Gold zu hause haben, braucht man kein Goldverbot. Es genügt beizeiten die Banksafes zu kontrollieren.


    Wenn dann eines Tages das Edelmetall verkauft wird und z.B. in Aktien angelegt wird, kommt das Finanzamt und will wissen woher das Geld stammt.




    Gruß Blaubronco



  • Würde der Sparstrumpf als Antwort nicht ausreichen?

Schriftgröße:  A A A A A