Umlaufmünzen (z.B Vreneli) versus klassicher Anlagemünzen (999) und Barren

  • Hallo,


    vielen Dank für die interessanten Infos.
    Ich fasse zusammen:


    1. Es gibt keine stichhaltigen (=zwingende) Gründe Bullion-Münzen den "alten" Umlaufmünzen vorzuziehen (Hintergrund ist ausschließlich Goldanlage - kein Sammeln)
    2. Die Fälschungsthematik scheint nicht wirklich wichtig, da der Feingehalt trotzdem "passt"
    3. D.h. wenn man "kleine Umlaufmünzen (vreneli..)" aus der Lateinischen Münzunion zu Preisen nahe dem Goldwert bekommt, kann man bedenkenlos zugreifen (vorausgesetzt die Quelle ist seriös)
    4. Ein "Losschlagen" der Münzen in der "Krise" sollte auch nicht schwieriger sein als für Bullion-Münzen
    5. Ich habe den Eindruck, dass diese "Umlaufmünzen" gegenüber den Bullion (aus Anlagesicht) nur Vorteile haben (Stückelung, Preis)


    Paßt das so?
    Hab' ich irgendeinen Aspekt nicht berücksichtigt?


    Danke und Gruß

  • 1. Es gibt keine stichhaltigen (=zwingende) Gründe Bullion-Münzen den "alten" Umlaufmünzen vorzuziehen (Hintergrund ist ausschließlich Goldanlage - kein Sammeln)


    • Falls Du nicht vorhast Europa in nächster Zeit zu verlassen sehe ich sogar nur Vorteile. Denn was meinst Du wenn Du zwei Münzen hast mit z. B. einer Auflage von sagen wir 30.000 St. oder 50.000 St. und eine davon ist neu, die andere 150 Jahre alt, welche der beiden würde aus numismatischer oder profan gesprochen aus Sammlersicht interessanter sein? Wobei allerdings sehr sehr viele der alten Münzen auch sehr sehr viel größere Auflagenzahlen hatten. Aber: Wieviele davon existieren noch? Und: Wieviele davon sind auf dem Markt erhältlich und in welchem jeweiligen Zustand?
    Also kurz zusammengefasste Antwort: Nein.



    2. Die Fälschungsthematik scheint nicht wirklich wichtig, da der Feingehalt trotzdem "passt"


    • Es gibt zwei Arten von Fälschungen, die einen rein im Sinne von Falschgeld, dabei handelt es sich um zeitgenössische Stücke, dabei stimmt dann der Feingehalt oder das Gewicht nicht. Zum anderen Fälschungen zum Schaden von Sammlern, dazu gehören die genannten Hausmann-20 Mark. Dabei stimmten alle technischen Daten, es handelt sich jedoch um die im original seltenen Jahrgänge bzw. Prägestätten.
    Der Kauf aus vertauenswürdiger Quelle und die Aneignung von Wissen sind von Vorteil. Zwar sind speziell die Hausmann-Stücke wohl teilweise nur schwerstens zu erkennen, aber es reicht ja auch schon wenn man weiß um welche Jahrgänge man besser einen Bogen macht. Wobei aber zumeist auch schon rein preislich hier der Bereich des reinen Anlegens verlassen wird. Rare Sammlerstücke sind eben auch schwieriger zu einem guten Preis zu verkaufen als Massenware die sich am Spotpreis orientiert.



    3. D.h. wenn man "kleine Umlaufmünzen (vreneli..)" aus der Lateinischen Münzunion zu Preisen nahe dem Goldwert bekommt, kann man bedenkenlos zugreifen (vorausgesetzt die Quelle ist seriös)


    • Ganz genau.



    4. Ein "Losschlagen" der Münzen in der "Krise" sollte auch nicht schwieriger sein als für Bullion-Münzen


    • In Europa vielleicht sogar einfacher, hinsichtlich Bekanntheit. Und die kleine Stückelung könnte sich auch als Vorteil erweisen.



    5. Ich habe den Eindruck, dass diese "Umlaufmünzen" gegenüber den Bullion (aus Anlagesicht) nur Vorteile haben (Stückelung, Preis)


    • Ganz genau. Je nach gewünschter Anlagesumme könnte es höchstens passieren, daß nicht sofort die erforderliche Menge verfügbar wäre. Wobei die 4 und 8 Florin aus Österreich noch immer mit dem Datum 1892 nach Bedarf nachgeprägt werden. Ebenso übrigens auch die älteren Dukaten und die neueren Kronen.



    Hab' ich irgendeinen Aspekt nicht berücksichtigt?


    http://www.goldseitenforum.de/thread.php?threadid=3726



    Grüße
    0711

  • Viele dieser Münzen haben als "eiserne Reserve" für Krisenzeiten, die Jahrzehnte im Sparstrumpf verbracht.
    Der Sammlerwert mag zwar von gewissem Intresse sein, jedoch waren, -sind und werden Sie auch in Zukunft den selben Zweck erfüllen.


    Ich sammle diese Münzen wenn ein paar Euros übrig sind, um Sie dann gegen einen Krügerrand zu tauschen.
    Kleinvieh macht auch Mist.


    Eine Bekannte hat noch rund 100 Vreneli von Ihrem Vater, tendiert inzwischen ebenfalls zum (wegen der Bekanntheit) zum Krügerrand.
    Unabhängig bleiben "die Kleinen" eine gern gesehene Gabe zu Konfirmationen und ähnlichem


    Edit:
    und was das "Ansabbern" betrifft, so mache ich das ebenfalls bei besonders erhaltenen Stücken.

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