Frage zur Kreatur von Jekyll Island - wie nutzt das dem Staat?

Zitat

Original von py-ro
Ich kenne die Story aus dem Silberkomplott - was sich mir nicht so ganz erschlossen hat, ist, warum der Staat das Geld nicht einfach selber herstellt?

Wie die FED profitiert ist klar - doch was hat der Staat davon? Vielleicht das "Alibi", gegenüber den Bürgern behaupten zu können, "für dieses und jenes ist kein Geld da" (was nicht greifen würde, wenn der Staat das Geld offiziell selbst herstellt)? Oder ist ein Teilziel, die Sorgen der Bürger zu verhindern, dass das Geld wertlos werden könnte, wenn POLITIKER über die Geldmenge schalten und walten könnten?

Sorry, ich werde frühestens in einigen Stunden auf Antworten reagieren können.

Sinn und Zweck ist ja gerade, dass genügend Geld aus dem Nichts für Ausgaben vorhanden ist. So können die Politiker noch mehr verspechen und werden wieder gewählt. Auch ein Grund, warum so wenige Kongressangehörige gegen dieses System aufmucken.

Das Alibi besteht darin, dass eine Art Gewaltentrennung suggeriert wird. Nach dem Motto: die Zentralbank ist unabhängig, dort sitzen die Fachleute, die sorgen schon dafür, dass der Staat seine Schulden zurückzahlt und die Geldmenge kontrolliert wird.

Man muss aber auch wissen, wie die Schaffung der Zentralbank in den USA in ein Gesetz gegossen wurde: kurz vor Weihnachten - die meisten Kongressangehörigen waren schon im Urlaub - wurde alles schnell durchgepaukt. Es gab sehr lange Widerstand gegen eine Zentralbank im 19. Jhd., die Bänker haben es immer wieder versucht und waren 1913 schließlich erfolgreich.

Eigentlich obliegt es nämlich laut Verfassung dem Kongress, Geld in Umlauf zu bringen. Allerdings nur in Form von Münzen aus Gold und Silber.

Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen Annahme, der andre werde gepumptes Geld zurückzahlen. Tut er das nicht, so erfolgt eine sog. «Stützungsaktion», bei der alle, bis auf den Staat, gut verdienen. Solche Pleite erkennt man daran, daß die Bevölkerung aufgefordert wird, Vertrauen zu haben. Weiter hat sie ja dann auch meist nichts mehr.

(Kurt Tucholsky)

Würde der Staat selbst das Geld drucken, wäre dieser Irrtum nicht so lange aufrechtzuerhalten bzw. wohl überhaupt nicht zu erregen (sieht man z.B. daran, daß dieselben Leute, die sich gegen Straßenausbaubeiträge wehren, dem Staat ihr hart erarbeitetes Geld per Riesterrente oder Bundesschatzbriefen rüberreichen).
Investitionen in Infrastruktur wie auch andere sinnvolle Ausgaben wären dann wohl nicht möglich, was erhebliche Auswirkungen auf den realen Wohlstand hätte.
Summa summarum dienen Staatsschulden der Umverteilung von Reich zu Arm, denn die Reichen zahlen jedes Jahr mehr ein als sie ausgezahlt bekommen.

Zitat

Summa summarum dienen Staatsschulden der Umverteilung von Reich zu Arm, denn die Reichen zahlen jedes Jahr mehr ein als sie ausgezahlt bekommen.

meinst du das ernst

Wie funktioniert das eigentlich bei der EZB?

Denn die erscheint mir etwas unabhängiger. Ausserdem müssen sich die Staaten das Geld hier seit 1994 doch bei Geschäftsbanken leihen.

Es gibt vom Kopp Verlag ein Buch über die FED

Die Kreatur von Jekyll Island.

Unbedingt lesen.

Immer das gleiche, große Banken oder Firmen werden gerettet, kleine läßt man pleite gehen.
In dem Buch stehen viele Beispiele von eigentlich Bankrotten amerikanischen Banken, die die FED gerettet hat.
War immer so ähnlich wie bei Morgen/Bear Stearns

EZB ist auch nur eine Zentralbank, aber nicht wie die FED ein privates sondern ein öffentliches Unternehmen.

Das Prinzip der Zentralbanken wird sehr schön u.a. in dem angegebenen Buch beschrieben. Fazit: Geld wird aus dem Nichts erzeugt.

Hier gibts die Erkenntnisse des Autors teilweise gratis...

http://video.google.de/videopl…o=0&type=search&plindex=0

Wie nutzt das dem Staat..?

Zentralbanken wurden unter anderem eingeführt um Kriege zu finanzieren.

War & Inflation: Vorlesung zum Thema:
http://www.mises.org/multimedi…escircle-ny06/Salerno.mp3

Zitat

Original von El Loco

meinst du das ernst?(

Wer es sich leisten kann, sein Geld dem Staat zu leihen, hat definitiv zuviel davon, ist also reich.
Da zähle ich die Gebrüder Albrecht genauso dazu wie den gewöhnlichen Riesterer-Trottel.
Dürfte denen doch bekannt sein, daß Staaten ihre Schulden nie zurückgezahlt haben (mit einer Ausnahme, und zwar Rumäniens Auslandsschulden. War eine extrem harte Zeit für die Bevölkerung.)

Jedenfalls bin ich nicht reich genug, mein Geld einem aufschuldenden Staat zu leihen.

In einem der Standardwerke - ich glaube es war Deutsch - wurde erwähnt, dass es die Amerikanische Verfassung es dem Staat nicht erlaubt Papiergeld oder sonstiges Geld ohne Golddeckung herauszugeben. Deshalb könnte das Konstrukt einer von Privatbanken beherrschten FED geschaffen worden sein.

Übrigens hat Dottore im Gelben geschrieben und belegt, dass die FED nicht mehr länger im Besitz der Privatbanken sein soll, seit einigen Jahren schon nicht mehr. Ich denke bei sowas ist er zuverlässig, oder?

Das würde auch die Aufnahme der faulen Hypothekenkredite enorm vereinfachen, sonst wären sie ja von 'Morgan Stanley' als Privatbank an Morgan Stanley als Teilhaber der FED gegeben worden. So übernimmt die Schulden die Amerikanische Allgemeinheit.

Milton William Cooper erläutert das Ganze und setzt es ins rechte Licht.
Ich möchte dies an dieser Stelle nicht publizieren.

Nur eines:
Es gilt in USA keine Verfassung mehr...sie ist außer Kraft, seit 1991.

Zitat von tenntWände

Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen Annahme, der andre werde gepumptes Geld zurückzahlen. Tut er das nicht, so erfolgt eine sog. «Stützungsaktion», bei der alle, bis auf den Staat, gut verdienen. Solche Pleite erkennt man daran, daß die Bevölkerung aufgefordert wird, Vertrauen zu haben. Weiter hat sie ja dann auch meist nichts mehr.

(Kurt Tucholsky)

Da wissen wir ja, wo wir jetzt stehen!

Zitat von Delphin

Übrigens hat Dottore im Gelben geschrieben und belegt, dass die FED nicht mehr länger im Besitz der Privatbanken sein soll, seit einigen Jahren schon nicht mehr. Ich denke bei sowas ist er zuverlässig, oder?

So, wie hat er das denn belegt? Erklärt er das einzig und allein damit das die FED Stockholder vordergründig einfach 6 % jährliche Dividende auf ihre Anteile an der FED bekommen? Die Wall Street Kolosse üben garantiert nach wie vor ihren Einfluss auf die FED aus. Schon allein die Bear Stearns Uebernahme durch JP Morgan spricht Bände imho..

Griffin betont auch das die FED kein Privatunternehmen ist sondern ein Hybrid: privates Bankenkartell + staatliche Behörden.

Ich bevorzuge eher die Sichtweisen von Griffin und Brown als die von Martin

Who Owns The Federal Reserve?
http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=10489

Website der FED:

* "The twelve regional Federal Reserve Banks, which were established by Congress as the operating arms of the nation’s central banking system, are organized much like private corporations – possibly leading to some confusion about "ownership." For example, the Reserve Banks issue shares of stock to member banks. However, owning Reserve Bank stock is quite different from owning stock in a private company. The Reserve Banks are not operated for profit, and ownership of a certain amount of stock is, by law, a condition of membership in the System. The stock may not be sold, traded, or pledged as security for a loan; dividends are, by law, 6 percent per year."

Simple Schlussfolgerung von Brown:

Zitat von El Loco

meinst du das ernst

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich den folgenden Text gefunden habe, könnte bei SPON gewesen sein:
'Die Nettoauslandsfinanzschuld der USA beträgt fast 7 Billionen Dollar - und sie wächst täglich um mehr als 2 Milliarden Dollar -, da sind mittelfristige Dollar-Abwertungen wahrscheinlicher als Aufwertungen. Überdies leisten die USA keine Zinsen für ihre Finanzschuld: Seit 1984 übersteigt die Kreditaufnahme den Zinsendienst für die Auslandsschulden in jedem Jahr, gegenwärtig etwa im Verhältnis von 4:1. '

Letztens auf Querschuß gelesen: Hoffnungslose US-Staatsverschuldung"
' Das Monthly Treasury Statement vom Freitag, der Bericht zum US-Bundeshaushalt (Federal Budget), weist für den Oktober 2009 mit einem Defizit von -176,364 Mrd. Dollar, das höchste jemals in einem Oktober gemessene Staatshaushaltsdefizit aus.

Die Steuereinnahmen sinken weiter stark, um -17,9% zum Vorjahresmonat auf 135,328 Mrd. Dollar im Oktober. Die Ausgaben, bereits im Oktober 2008 sehr hoch, sanken leicht um -2,7%, im Vergleich zum Vorjahresmonat, auf 311,692 Mrd. Dollar.'

Die 30-jährigen Treasuries sind m.W. Nullzinsanleihen, die in der Hochzinsphase ab 1980 sind also erst ab nächstem Jahr fällig.

[…]

Eben im DGF gefunden:
[…]

However, rather unhappy then dead (alike J.F.K.). Anmelden oder registrieren