Angelaufene Silbermünzen

  • Hi,


    auf die Gefahr hi, dass mich jetzt einige gleich steinigen wollen...


    Habe einige schöne Silbermünzen, die allerdings nach ca 15 Jahren unterschiedlich stark angelaufen sind.


    Wie bekomme ich diese Münzen nun wieder glänzend?


    Oder ist es egal, ob die Münzen angelaufen sind?


    Nur soviel - dass ich da mit Lappen und Politur NICHT ran sollte ist mir klar, sonst bin ich aber eher Laie

  • hallo und wilkommen!


    ich benutze ein silberbad von silux. ich lege die münzen eine weile da rein und spüle sie anschliessend mit wasser ab, danach vorsichtig abtupfen.


    klappt ganz gut


    gruss


    highfly

    zitat von nem bekannten: "wenn die banken gestürmt werden und pleite gehen sollten ist mir das egal, ich zahl eh mit ec-karte" :)

  • Als Laie machst Du besser nichts. Es gehört Erfahrung und Fachwissen dazu, eine Münze so zu entpatinieren, daß sie hinterher nicht wertlos ist.


    Man braucht verschiedene Chemikalien und Gefäße aus Glas um alle Schritte fachgerecht auszuführen. Nach einer Säurebehandlung muß die Münze penibel neutralisiert werden und anschließend in reinem Alkohol getrocknet werden. Auf keinen Fall darfst Du mit irgend etwas auf einer Münze reiben. Selbst Samt hinterläßt sichtbare Spuren auf dem weichem Silber.
    Auch von den fertig zu kaufenden Tauchbädern rate ich ab, weil auch dort Säuren enthalten sind. Nach einem anfänglichen schnellen Erfolg, laufen die Münzen später um so schneller wieder an.


    Versuch lieber die Patina als etwas schönes und natürliches zu akzeptieren. Neue Münzen solltest Du in Kapseln lagern, die zögern die Bildung einer Patina erheblich hinaus.


    Gruß
    mvd

  • Nachtrag:


    Seit einiger Zeit schon experimentiere ich mit alten Schrottmünzen aus dem Umlauf und versuche herauszufinden, welche Art der Lagerung die Ausbildung einer farbigen Patina begünstigt. Eine farbige Patina ist bei Sammlern äußerst begehrt, da sie nur selten auf natürlichem Wege entsteht und dieser Vorgang Monate oder gar Jahre braucht.


    Fakes bzw. "doctored Coins" gibt es viele, aber nie schaffen es die Manipulateure die Farben exakt zu treffen oder sie in der richtigen, natürlichen Reihenfolge hervorzurufen. Da ich viel Zeit habe, versuche ich nun dem natürlichen Weg auf die Schliche zu kommen und nach einem Jahr zeigt sich nun der erste kleine Erfolg.



    Jetzt, wo ich ein geeignetes Material gefunden habe, läuft ein Experiment mit bankfrischen Silberunzen. Stell dir mal so eine schöne Patina auf einem Maple Leaf, einer Britannia oder einem Kookaburra in Proof vor! :thumbup:


    Jedenfalls kann ich es gar nicht abwarten, ich hoffe die hohen Temperaturen im Sommer beschleunigen den Vorgang ein bischen. :S


    Gruß
    mvd

  • Neue Münzen solltest Du in Kapseln lagern, die zögern die Bildung einer Patina erheblich hinaus.

    Eagles und Maples werden ja in Plastikrollen geliefert. Heisst das, man sollte auch diese in einzelnen Kapseln lagern?

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Das kommt ganz auf die Rollen an. Sind diese aus hochwertigem Kunststoff mit einem dicht schließendem Deckel, kann man die Münzen bedenkenlos darin lagern.


    Es geht doch darum, möglichst wenig Umgebungsluft an die Münzen kommen zu lassen. Das Anlaufen entsteht durch Schwefel, der sich mit dem Silber zu Silbersulfid verbindet. Wer in Gegenden mit viel Autoverkehr oder neben einem Schweinemastbetrieb wohnt, hat da natürlich besonders große Probleme wegen des vielen Schwefels in der Luft. Auch bei Rauchern ist es schwierig die Münzen vor dem Anlaufen zu schützen. Ohne Kapsel sieht man da sehr schnell "Schwarz".


    Ob die Rollen etwas taugen, siehst Du in ein paar Jahren. Vorhersagen läßt sich das nicht.


    Gruß
    mvd

  • ok, d.h. wenn man ganz sicher sein will, dann kommt man um die Kapseln nicht herum.

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Auch die Kapseln bieten keine völlige Sicherheit vor dem Anlaufen. Die 2 Hälften der Kapseln weisen natürlich Fertigungstoleranzen auf, es handelt sich schließlich um Kunststoffspritzteile. Völlig Luftdicht sind die selbst bei einer idealen Preßpassung zwischen Ober- und Unterseite nicht.


    Absolute Sicherheit bietet nur eine Aufbewahrung im Vakuum oder das Beschichten der Münzen. Die australischen Kangaroos sind zum Beispiel mit Nitrozelluloselack geschützt und laufen daher nicht an.


    Gruß
    mvd

  • Entpatinieren würde ich mittlerweile niemals mehr, warum auch...
    z.B. hatte diese herrliche Münze das Glück, jahrzehntelang, leider nur von seiner Seite, freie Luft zu schnuppern... man sieht an den Rändern, im Scan leider nicht so gut, eine beginnende Regenbogenfärbung... die Münze war in einer vergilbten Papierrolle eingesperrt, an den Rändern ist sie mit dem Papier in Berührung gekommen...
    Die Fingerabdrucksammlung hat man gratis... kann man vielleicht mal zum Identitätsklau nutzen
    Daneben zum Vergleich ist eine blanke Münze aus der Mitte der Rolle...

  • die sehen aber nicht besonders luftdicht aus. Die Rollen von den Maples kriegt dafür kaum auf.

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Hallo Pandadler,


    ja, die Tubes gehen schwer auf, aber luftdicht?
    Man ist verführt zu glauben, der sich ausbildende Unterdruck beim Versuch die Deckel zu Öffnen macht es schwierig, ich will das nicht überbewerten weil ichs nicht belegen kann. Möglicherweise sind die Tubes luftdicht;
    würde wie MVD schon rät im Vacuum aufbewahren.


    Luftleer geht kaum aber mit Vacuumiergerät und Gefrierbeutel sollte es gehen.


    Wichtig auch ist m.E. der Ort der Lagerung...
    Diesen auch nach Gesichtspunkten wie Luftbeschaffenheit auszuwählen könnte von Belang sein... 8o


    Indica:


    Sind die Dosen neu und aus was für einem Material?



    Bedenken sollte man auch (bei gebrauchten Cremedosen :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: ), daß in Cremes Parfum enthalten ist und sicher noch so 6-20 andere Bestandteile, welche teilweise im Kunststoff der Dose "löslich" sind bzw. absorbiert werden...organische Substanzen und deren Reaktions- bzw. Zerfallsprodukte können Einfluss haben.


    Silber ist leider ein recht unedles Edelmetall.



    Gruß
    Prophet

    Fehler sind klasse wenn sie benutzt werden.


    Sie sind das einzig wahre Grundmotiv des Lernens.


    oder etwas anders formuliert:


    Nichts ist wirklich so schlecht, als daß es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann!


    J.M.

    3 Mal editiert, zuletzt von Prophet ()

  • also ich hab meine in den Rollen gelassen und unter mein Bett getan, weil es dort am dunkelsten ist. Angeblich soll man Silber ja an dunklen Orten halten.

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Ich hab da gutes Vakuum Gerät, die Vakuumbeutel sind aus sehr dickem Kunststoff, ist es ratsam meine offenen Phils zu vakuumieren, oder soll ich sie am besten in den Cremedosen aus der Apotheke belassen?


    Oder ist der Kunststoffbeutel schlecht für die Münze?


    Bei weichen Folien bin ich auf Dauer gesehen grundsätzlich skeptisch. Sie enthalten Weichmacher, die wesentlich schlimmere Folgen für die Münzen haben können als der normale Schwefel in der Luft. In Alben aus PVC-Folien sind in den 70er Jahren ganze Münzsammlungen vernichtet worden, weil ein Bestandteil der Folien das Kupfer aus den Silbermünzen herausgelöst hat. Die Münzen waren dann von einer giftgrünen, schleimigen Substanz überzogen, die sich nur schwer wieder entfernen ließ und sichtbare Verletzungen der Oberfläche hinterließ. Die Münzen sahen wie angeätzt aus.


    Für den normalen Sammler von modernen Münzen sind Kapseln die Lösung mit dem besten Verhältnis zwischen Kosten, Aufwand und Schutzwirkung.


    Gruß
    mvd

  • Hallo Indica,


    PP (Polypropylen) ist klasse, enthält keine Weichmacher, ist ein reines Kohlenwasserstoffpolymer.
    Die meisten Haushaltsgefrierbeutel sind aus dem gleichen Material. Eignen sich deshalb auch gleich gut weil lebensmittelecht.


    Hab mal anno 1982 PP aus Synthesegas und geradkettigen Kohlenwasserstoffen im Versuch mit entwickelt.
    Versuche waren erfolgreich; das Ergebnis war u.A. eine selbstgemachte Kerze mit Resten niederkettigen PP, welche mit Docht kurz brannte...Sachen gibts...


    Im Übrigen zu Weichmachern, Quelle Wikipedia:


    Beispiele für Weichmacher, die Kunststoffen zugesetzt werden:



    Äußere Weichmachung [Bearbeiten]


    • Diethylhexylphthalat
      (DEHP) wird als Weichmacher für PVC verwendet. Aufgrund verschiedener
      negativer Einschätzungen (unter anderem einer EU-Arbeitsgruppe im Jahr
      2000 als fruchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend
      eingestuft) verzichtet die europäische Kunststoffindustrie weitgehend
      auf Phthalate in Spielzeugen für Kleinkinder. DEHP wurde auch in Olivenöl nachgewiesen. Eine andere, umgangssprachlich gebräuchlichere Bezeichnung für DEHP ist Dioctylphthalat (DOP). DEHP gehört zur Gruppe der Phthalsäureester.
    • Mesamoll (R), ein Alkylsulfonsäureester des Phenols (ASE), Weichmacher für PVC, dient als Ersatzstoff für DEHP.
    • Hexamoll(R) ist ein weiterer Ersatzstoff für DEHP und wird seit dem Jahr 2006 für die Herstellung von Kunststoffartikeln sensibler Anwendungsbereiche wie Kinderspielzeug aus PVC, Medizinartikel und zum Verpacken von Lebensmitteln verwendet.

    Hallo MVD,


    kurz off topic
    hatte mal anfang der 90er eine Sammlung 50 Pfennig bankfrisch an der Hand, sahen alle aus wie teilweise und dünn mit grünem Wachs überzogen. Lies sich abwischen, war aber zäh. Sicher kein Zapon...der ist hart...oder verändert sich bei entsprechendem Einfluß, vielleicht durch Weichmacher? Kennst Du den Effekt auch bei CuNi? Waren in Hüllen, keine Markenhüllen.



    Hallo Pandadler,


    räusper :whistling: :hae: unterm Bett...soso, :hae: 8o naja, warme Gase steigen nach oben... :D :D :D


    ein [really] grinsender :D
    Prophet

    Fehler sind klasse wenn sie benutzt werden.


    Sie sind das einzig wahre Grundmotiv des Lernens.


    oder etwas anders formuliert:


    Nichts ist wirklich so schlecht, als daß es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann!


    J.M.

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