Mitte der 1990er Jahre haben sich die USA mit der Eizenstat-Kommission an die Spitze der Aufklärung im Zusammenhang mit dem Verbleib des Nazi-Raubgolds gestellt.
Sehr spät zwar, aber immerhin - auch wenn viele Fragen unbeantwortet blieben.
Ein vergleichbares Engagement der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Japan faktisch allein herrschenden Siegermacht USA im Zusammenhang mit japanischen Raubgold war bislang nicht festzustellen.
Zur Erinnerung: Japan hatte bereits ab 1905 in Korea sowie ab 1931 in der Mandschurei Edelmetalle in jeglicher Form systematisch geraubt, bevor es seinen Raubzug mit Beginn des japanisch-chinesischen Krieges ab dem Jahre 1937 auf China und schließlich auf 12 südostasiatische Länder ausdehnte.
Belege für den Raub riesiger Goldmengen durch Japan in Südostasien - die Rede ist von "vielen Hunderten Milliarden Dollar" - sind unter anderem in den Foreign Office Files des Britischen Außenministerium, der Bibliothek der Universität Singapur, in den Online-Archiven aller philippinischer Medien, im Archiv der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA und in den Online-Archiven einiger südkoreanischer Medien zu finden, außerdem über die in Hong Kong ansässigen chinesischen Kriegsopferverbände sowie über das niederländische Ministerium für Wohlfahrt erhältlich. Letzteres setzte 1998 eine eine hochkarätig besetzte Untersuchungskommission ein, die seitdem nach dem Verbleib des von Japan im ehemaligen Holländisch-Indien geraubten Goldes fahndet, um das die Kaiserliche Japanische Armee die 300.000 holländischen Staatsbürger erleichtert hat (vier Unterschungsberichte). Ergebnis: Außer Spesen nichts gewesen...
Das gesamte japanische Raubgold aus 12 südostasiatischen Ländern ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschwunden.
(Dumme) Frage: Warum haben die USA nicht auch im Zusammenhang mit dem japanischen Raubgold eine Eizenstat-Untersuchungskommission ins Leben gerufen?