Japanisches Raubgold

  • Mitte der 1990er Jahre haben sich die USA mit der Eizenstat-Kommission an die Spitze der Aufklärung im Zusammenhang mit dem Verbleib des Nazi-Raubgolds gestellt.


    Sehr spät zwar, aber immerhin - auch wenn viele Fragen unbeantwortet blieben.


    Ein vergleichbares Engagement der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Japan faktisch allein herrschenden Siegermacht USA im Zusammenhang mit japanischen Raubgold war bislang nicht festzustellen.


    Zur Erinnerung: Japan hatte bereits ab 1905 in Korea sowie ab 1931 in der Mandschurei Edelmetalle in jeglicher Form systematisch geraubt, bevor es seinen Raubzug mit Beginn des japanisch-chinesischen Krieges ab dem Jahre 1937 auf China und schließlich auf 12 südostasiatische Länder ausdehnte.


    Belege für den Raub riesiger Goldmengen durch Japan in Südostasien - die Rede ist von "vielen Hunderten Milliarden Dollar" - sind unter anderem in den Foreign Office Files des Britischen Außenministerium, der Bibliothek der Universität Singapur, in den Online-Archiven aller philippinischer Medien, im Archiv der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA und in den Online-Archiven einiger südkoreanischer Medien zu finden, außerdem über die in Hong Kong ansässigen chinesischen Kriegsopferverbände sowie über das niederländische Ministerium für Wohlfahrt erhältlich. Letzteres setzte 1998 eine eine hochkarätig besetzte Untersuchungskommission ein, die seitdem nach dem Verbleib des von Japan im ehemaligen Holländisch-Indien geraubten Goldes fahndet, um das die Kaiserliche Japanische Armee die 300.000 holländischen Staatsbürger erleichtert hat (vier Unterschungsberichte). Ergebnis: Außer Spesen nichts gewesen...


    Das gesamte japanische Raubgold aus 12 südostasiatischen Ländern ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschwunden.


    (Dumme) Frage: Warum haben die USA nicht auch im Zusammenhang mit dem japanischen Raubgold eine Eizenstat-Untersuchungskommission ins Leben gerufen?

  • Auf die Schnelle hier mal eine Seite mit einer Buchbeschreibung zu Deinem interessanten Thema "Japanisches Raubgold "


    http://www.wir-stellen-vor.de/…agrave-gold-warriors.html


    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/1859845428.01.LZZZZZZZ.jpg]


    Sterling und Peggy Seagrave:


    Gold Warriors: America's Secret Recovery of Yamashita's Gold


    Die Autoren legen Beweise dafür vor, dass japanische Soldaten unter aktiven Beteiligung des japanischen Kaiserhauses während des 2. Weltkriegs asiatische Länder systematisch geplündert haben. Milliarden an Edelmetallen, Diamanten und Kunstwerken schaffen die Plünderer beiseite. Doch die Amerikaner schnitten ihnen den Rückzug von den Philippinen, wo sie die Schätze vergraben hatten, ab.


    Die USA trafen nach dem Krieg mit Japan eine Vereinbarung: Japan musste so gut wie keine Reparationsgelder zahlen und konnte sein Wirtschaftswunder finanzieren. Die USA jedoch ließen sich auszahlen: Präsident Truman schuf einen geheimen Fond, aus dem er geheime Operationen im Kalten Krieg bezahlte.


    Die Autoren behaupten, dass die japanische Kaiserfamilie gemeinsam mit dem philippinischen Diktator Ferdinand Marcos sowie alle amerikanischen Präsidenten von Harry Truman bis George W. Bush von dieser Beute profitierten.


    Bis heute erhielten japanische Kriegsopfer keine Entschädigung. Eine Debatte um japanisches Raubgold gab es ungleich der Debatte um nationalsozialistisches Raubgold nicht.


    Urteil:

    The Seagraves have uncovered one of the biggest secrets of the twentieth century.
    Iris Chang, Autorin von The Rape of Nanking


    Publishers Weekly meint, dass Laien kaum im Stande sind, ein solches Werk objektiv zu beurteilen.


    Wir meinen: Eine deutsche Übersetzung sollte möglichst schnell gemacht werden, denn das Buch verspricht spannende Lektüre - und ein Stück politische Aufklärung.


    Erhältlich bei Amazon

  • Um Gottes willen - aber dennoch vielen Dank, ThaiGuru, für Deinen Hinweis auf Seagrave.


    Ich kenne das Buch, den Background des Autors sowie die Herkunft seines Materials. Seagrave stütz sich auf nicht überprüfbare Angaben eines philippinischen Analphabeten, der in seiner Jugend angeblich für einen japanischen Prinzen tätig gewesen sein soll. Belege dafür kann Seagrave allerdings nicht vorlegen.


    Die zweite Quelle für Seagrave's Märchen ist der wegen Betrugs vorbestrafte Robert Curtis alias Mark O'Brien, der seine Story unter dem Titel "The Gold of the Sun" zuvor bereits als E-Book veröffentlicht hat. Dessen Dokumente hat Seagrave auf zwei CD's gebrannt. Sie belegen allerdings nur, dass Curtis als (erfolgloser) Schatzsucher vorübergehend im Dienst von Marcos stand.


    Die dritte Quelle des amerikanischen und in Frankreich lebenden Autors soll ein kleiner, leider aber längst verstorbener ehemaliger OSS-Agent und "Kollege" von Ed Lansdale sein. Warum ausgerechnet die marginale Figur SR das gesamte Raubgold unter eigenem Namen bei Banken rund um den Globus parken konnte, kann Seagrave nicht erklären geschweige denn belegen. Dokumente, die er als "Beweise" anbietet, liegen auch mir vor und sind Fälschungen. Sie weisen als Quelle auf amerikanische Geheimdienste hin und erinnerten Schlapphut-Profis wie Wissenschaftler an eine klassische Desinformationskampagne. Warum auch sollten die Japaner das ab 1937 in China sowie das bereits ab 1905 in Korea und das ab 1931 in der Mandschurei und schließlich in weiten Teilen Südostasiens geraubte Gold bis 1945 auf den Philippinen gebunkert haben, während sie in Japan trotz unbedeutender landeseigener Goldproduktion über eine "Überkapazität zum Ein- und Umschmelzen von Edelmetallen" verfügten (Pauley-Reports von 1945/46 an Truman) und ungehinderte Transporte nach Japan mit Hospitalschiffen bis zuletzt möglich waren?


    Allerdings: es gibt seriöse Belege für die Existenz des japanischen Raubgolds und seine Unterschlagung durch die US-Regierungen von Truman bis Reagan, die schließlich erst 1986 abgeschlossen werden konnte. Nur gibt es die nicht bei Seagrave.


    Gruss Maxim

  • Im Zusammenhang mit dem Verbleib des auf mysteriöse Weise verschwundenen japanischen Raubgoldes ist zwischen Vermutungen, Indizien und Beweisen zu unterscheiden. Allerdings können zahlreiche Indizien einem Puzzle gleich ein Bild ergeben, das einem Beweis sehr nahe kommt (Indizienbeweis).


    Ich bitte deshalb die Mitglieder des Forums, Ihre Gedanken und Schlußfolgerungen zum Thema -und seien sie scheinbar noch so marginal - hier mitzuteilen.


    Den definitiven Beweis, etwa in Form eines einzigen Dokuments, aus dem klar hervorgeht, dass und wie die USA das japanische Raubgold unterschlagen haben, wird es nicht geben oder für die Forschung nicht zugänglich sein.


    Nachfolgend ein kleines Beispiel zum Thema, wie aus einer schlichten Information durch Nachdenken und Erinnerung plötzlich ein Indizienbeweis entsteht:


    Im April 2004 hat das russische Außenministerium von Japan offiziell die Rückgabe von russischem Gold im Wert von 80 Milliarden USD gefordert, das 1920 vom weißrussischen Admiral Koltschak als Vorauszahlung für Waffen nach Japan gesandt worden war, das dann allerdings die bestellte Ware nie lieferte. Während die meisten Mainstream-Medien diese eigentlich spektakuläre Meldung, die auch von Reuters verbreitet wurde, in den USA und Europa seltsamerweise weitgehend ignoriert haben, wurde sie immerhin in diesem Forum kürzlich zur Kenntnis gebracht.


    Japanische Medien reagierten irritiert und nebulös auf die russische Initiative: "The Czarist gold which came from Russia was either returned or used up by interest parties. The Japanese parties which were connected with the gold have no obligation to return anything. There is no Russian gold in Japan."


    Dieses japanische Statement, bei dem offensichtlich jedes Wort zuvor auf die Goldwaage gelegt wurde, ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich: Japan bestätigt den Erhalt des Goldes, lässt offen wer die "interest parties" sind und erklärt dass es kein russisches Gold mehr habe.


    Die an Japan gerichtete russische Initiative bringt nun vor allem die USA in einen Erklärungsnotstand - wenn man sich sich an eine offizielle Verlautbarung Washingtons aus dem Jahre 1951 im Zusammenhang mit dem Friedensvetrag von San Francisco erinnert. Die USA, damals unumschränkte, alleinige Kontrollmacht in Japan, ließen 1951 durch John Foster Dulles offiziell mitteilen, bei Kriegsende in Japan nur noch sehr bescheidene Goldbestände im Wert von gerade mal 200 Millionen
    USD vorgefunden zu haben.


    Da das 1920 an Japan gelieferte russische und mit Sicherheit auch gekennzeichnete Gold seitdem nirgendwo auf dem internationalen Markt aufgetaucht ist, MUSS Dulles 1951 gelogen haben. Es kann demnach nur die logische Schlusfolgerung gezogen werden, dass es die alleinige Siegermacht USA waren, die auch das in Japan befindliche russische Gold nach dem Krieg unterschlagen haben.


    Die USA sitzen in der Falle.


    Gruss


    Maxim

  • Während der Pariser Konferenz der "Inter-Allied Reparation Ageny" 1945, die von den USA dominiert wurde, hielten die Delegierten fest, dass die Alliierten unter Raubgold ausschließlich Zentralbankreserven verstehen, obwohl monetäres Gold nach der Haager Landkriegsordnung theoretisch als Siegerbeute einbehalten werden darf, keinesfalls aber nichtmonetäres Gold von Privaten. Könnte es sein, dass diese grundsätzliche Rechtsauffassung, mit der die Haager Landkriegsordnung auf den Kopf gestellt wurde, schon im Hinblick auf den Fernen Osten präjudizierend formuliert wurde, da Japan während des Zweiten Weltkriegs dort fast ausschließlich nichtmonetäres Gold (das damit möglicherweise dann nicht restitutionspflichtig wäre) geraubt hat (vgl. dazu: Maissen, Thomas, "Die Raubgoldproblematik 1933-1955", vertraulicher Bericht für die Credit Suisse Group, August 2001, sowie: NARA, RG 82/2000, S. 670f.)?


    Auch wenn es im Westen nach 1945 kaum noch bekannt ist: Das Horten von Gold ist seit Jahrhunderten traditionell Bestandteil nicht nur der indischen und chinesischen, sondern generell der asiatischen Kultur in allen Ländern des Fernen Ostens (vgl.: "Enzyklopädisches Lexikon des Geld-, Bank- und Börsenwesens", Frankfurt, 1999, S. 411, sowie: Hans, J., "Geld und Gold in Asien", Wien, 1930, S. 5-6). Das asiatische Gold war von den Statistiken des Westens bis 1945 aber nie erfasst worden (vgl. dazu die von Green, Tomothy veröffentlichten Angaben und Statistiken auf S. 16-23 in "Central Bank Gold Reserves - an historical perspective since 1845", Research Study No. 23, World Gold Council, 1999).


    Neben eigener Goldproduktion und -tradition in Asien seit Jahrtausenden waren außerdem riesige Mengen des westlichen Goldes (schließlich auch ein großer Teil des kalifornischen Goldes ab Mitte der 1850er Jahre) Jahrhunderte lang vor allem über Europa, aber auch direkt von Amerika aus, im Rahmen des Handels in den Fernen Osten abgeflossen. Gleichzeitig floss russisches Gold gen Süden nach China, während Gold aus dem heutigen Indonesien und Australien nach Norden strömte und im Reich der Mitte und in den Nachbarländern landete. Umgekehrt hatte die Asiaten aber keinen großen Bedarf an Gütern aus dem Westen. Um wenigstens einen Teil des nach Asien abgeflossenen Goldes aus Asien wieder zurückzuholen, betätigte sich die britische Regierung im 19. Jahrhundert als erster global agierender Drogendealer und verkaufte Opium an die Chinesen (siehe: Opiumkriege).


    Da Gold in Asien kein monetäres Metall war, gleichwohl als hochwertiges Geldersatzmittel und auch wegen seiner großen Schönheit geschätzt war , verschwand es Jahrhunderte lang in der Hortung.


    Anfang des 20. Jahrhunderts bereiteten sich die asiatischen Länder auf einen Währungswechsel von der Silber- zur Goldgrundlage vor: China ab 1895/1930, Britisch-Indien (1927), Siam (1928), Indochina und Persien (1930). Damit war für den Westen ein Problem von "weltwirtschaftlicher Bedeutung" entstanden. Er befürchtete, dass der Übergang Asiens von der Silber- zur Goldgrundlage bei gleichbleibender Weltgoldproduktion eine "Verknappung der monetären Goldreserven der Welt" auslösen würde. 1930 fragte sich nicht nur der österreichische Nationalökonom J. Hans ("Geld und Gold in Asien"), ob "der Mehrbedarf durch die Mobilisierung und Überleitung des besonders in Südasien als Schmuck und Tempelschatz gehorteten Goldes in die Kanäle des modernen Bankverkehrs" gedeckt werden könne.


    Warum also wird in den Publikationen der zum internationalen Goldkartell zählenden Institutionen und Organisationen, die von den USA dominiert werden, der Eindruck erweckt, als sei der Ferne Osten bis 1945 in weiten Teilen eine nahezu goldfreie Region gewesen?


    Fortsetzung folgt.

  • Schon im Abkommen von Bretton Woods haben die USA 1944 prinzipiell festgehalten, dass sie Raubgold nur beim ersten Käufer als schmutzig ("tainted") betrachten (siehe: NARA, RG 82/2000, S. 670f.). Sie wiederholten diese merkwürdige Rechtsauffassung im Eizenstat-Report (siehe: Eizenstat II, S. xlif.) im Zusammenhang mit Nazi-Raubgold, das von Deutschland in die Schweiz (erster Käufer) und von dort nach Spanien (zweiter Käufer) verkauft worden war. Damit war das Raubgold nach amerikanischer Rechtsauffassung "not considered as tainted in the hands of the Spaniards." Auf den Fernen Osten und Japan übertragen bedeutet diese seltsame amerikanische Rechtsauffassung, dass das japanische Raubgold nur über zwei Stationen (Länder) transferiert werden musste, um gewaschen zu sein und nicht mehr als schmutzig zu gelten.


    Zufall?


    Fortsetzung folgt.

  • Edwin Pauley formulierte in seinen beiden gleichnamigen Berichten ("Interim Report" von 1945 und "Final Report" von 1946) an Präsident Truman:"...the bulk of gold and other precious metals now amassed in Japan should be shipped to the United States Mint in San Francisco, to be held in custody pending decision as to its disposal." Pauley betonte aber im gleichen Atemzug: "Restitution, as distinguished from reparations, is a problem in which the United States has relatively little direct interest." Konsequenterweise beschränkte er Restitutionen dann auch auf "identifizierbares Eigentum" (was bezüglich Gold in den meisten Fällen nicht greift, besonders wenn es ein- oder umgeschmolzen wird) und erwähnt folglich in seiner Auflistung über die von Japan gestohlenen und zurückzugebenden Güter Gold gar nicht mehr, berichtet aber gleichzeitig von einer in Japan vorgefundenen "Überkapazität" zum Ein- und Umschmelzen von Edelmetallen, die jedoch - obwohl Japan nur über unbedeutende eigene Goldvorkommen verfügte - auf Empfehlung von Pauley von der Demontage für Reparationszwecke auszuschließen seien. General MacArthur schreibt wenig später in seinen "Reports of General Mac Arthus" (Volume I, Supplement), dass es eine der spektakulärsten Aufgaben seiner Besatzungstruppen war, "the great hoards of gold, silver and precious stones" einzusammeln.


    Wofür wurde die japanische Überkapazität zum Ein- und Umschmelzen von Edelmetallen nach dem Sieg über Japan noch benötigt, so dass diese Anlagen nicht für die Demontage und damit für Reparationszwecke zur Verfügung standen? Was ist mit der Edelmetall-Beute geschehen?


    Fortsetzung folgt.

  • In der Charta für das Tokyoter Kriegsverbrechertribunal wurde festgelegt, wie zuvor schon in der Nürnberger Charta, was als Kriegsverbrechen anzuklagen sei. Beide völkerrechtlichen Urkunden sind inhaltlich nahezu identisch. Die Tokyoter Charta wurde weitgehend vom Nürnberger Vorgänger abgeschrieben. Warum aber wurde für die Tokyoter Charta der in Nürnberg noch enthaltene Passus gestrichen, nach dem "Raub und Plünderungen" als Kriegsvebrechen anzuklagen seien? Damit war der systematische Goldraub durch Japan im Fernen Osten nach dem Krieg in Tokyo von der Anklage ausgeschlossen und das Verbrechen faktisch legalisiert, mit dem Nebeneffekt, dass der systematische japanische Goldraub der internationalen Öffentlichkeit Jahrzehnte lang nicht zur Kenntnis gelangen konnte, weil es darüber fortan keine öffentlichen Diskussionen gab, wie sie mit Anklageerhebungen verbunden gewesen wären. Die voneinander abweichenden Texte der Charta von Tokyo sowie der Charta von Nürnberg können auf den Websites der "Skull and Bones"-Kaderschmiede Yale University eingesehen und verglichen werden:
    http://www.yale.edu/lawweb/avalon/imt/proc/imtconst.htm. Juristen wie Historikern scheint die kleine aber bedeutende inhaltliche Abweichung
    zwischen der Charta von Tokyo und ihrem Nürnberger Vorbild bislang nicht aufgefallen zu sein.


    Fortsetzung folgt

  • Warum mussten die Briten in ihren Vertragsentwürfen für den Friedensvertrag von San Francisco auf Druck der USA ihre an Japan gerichteten Reparationsforderungen in Gold aufgeben, mussten das Wörtchen "Gold" sowie die Formulierung ""gold looted by Japan" streichen? (Vgl. dazu: Foreign Office Files des Britischen Außenministeriums, Japan: Correspondence, F.O. 371, Volume 76176-92561, 1949-1951). Warum sprechen die Briten in unzähligen Dokumenten der Foreign Office Files immer wieder von "looted gold" im Zusammenhang mit Japan, obwohl die Welt vom japanischen Raubgold offiziell nichts erfahren hat? Wie eng war die Zusammenarbeit der Briten mit den USA bzw. der Bank von England mit der FED im Zusammenhang mit der Unterschlagung des japanischen Raubgoldes?


    Forsetzung folgt

  • Warum können die USA "prior to 1970 due to the lack of reporting of monetary use of imprted and exported refined bullion" ihre "Apparent Consumption" bis 1970 nur schätzen und wollen oder können keine ordentiche Buchhaltung für die Jahrzehnte davor einschließlich der Vorkriegsjahre präsentieren? (Vgl. dazu den kleingedruckten Anhang der USGS "Gold Statistics von Porter/Amey). Warum wurden die Zahlen bezüglich der amerikanischen Goldreserven erstmals Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Anfang der 1970er Jahre vorgelegt, nachdem Gras über den systematischen Goldraub durch Japan gewachsen zu sein schien und das Bretton-Woods-System abrupt aufgegeben worden war?


    Fortsetzung folgt

  • Nach dem Krieg haben die USA Jahrzehnte lang immer nur BEHAUPTET, dass ihnen zwischen 1934 und 1940 ein "phänomenaler Goldstrom" (europäisches Fluchtgold) zugeflossen sei, ohne dass diese Behauptung jemals überprüft werden konnte oder von den USA selbst belegt wurde. Diesen Versuch unternahmen sie erstmals 55 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Dezember 2000 im "Final Report" der "Presidential Advisory Commission on Holocaust Assets" (http://www.pcha.gov/). In Chapter III versuchen sie den "phänomenalen Goldzufluss" wortreich zu belegen und verweisen in insgesamt 20 Fußnoten auf entsprechende Dokumente und Veröffentlichungen.


    Bis auf wenige Ausnahmen stammen die "Belege" für die angeblich zwischen 1934 und 1940 in die USA gerollte Goldlawine seltsamerweise nur aus der Nachkriegszeit. Bei den wenigen Vorkriegs-"Belegen" handelt es sich um allgemein gehaltene Abhandlungen und Dokumente, bei denen in mehreren Fällen nicht einmal die Urheberschaft zweifelsfrei feststeht. In keiner einzigen Fußnote kann der angeblich "phänomenale Goldzufluß" zwischen 1934 und 1940 von den USA belegt werden.


    Zwar sind in den Vorkriegsjahren tatsächlich erhöhte Goldmengen aus Europa abgeflossen und in die USA geströmt - wie auch die Schweizerische Nationalbank in ihren Geschäftsberichten der Jahre 1934 und 1940 mit detaillierten Angaben beschreibt - und führten in der amerikanischen Wirtschaftspresse zu einer gewissen Besorgnis, doch "phänomenal" war der Goldzufluss, wie die USA später behaupteten, ganz offensichtlich nicht.


    Vielmehr wunderten sich die renommierten Wirtschaftshistoriker Kindleberger und Blum schon in den 1960er und 1970er Jahren, dass weder Roosevelt in den "Public Papers and Addresses of Franklin D. Roosevelt" noch der damalige Finanzminister Morgenthau in seinen privaten Tagebüchern den angeblich "phänomenalen Goldzufluss" mit KEINEM einzigen Wort erwähnt haben (vgl.: Kindleberger, Charles P., "Geschichte der Weltwirtschaft", Band 4, 1973, S. 282 sowie: Blum, John Morton, "From the Morgenthau Diaries", 1959, S. 467). Blum bezeichnete das als "merkwürdig", zumal Morgenthau sich über weit unbedeutendere Dinge in alle Breite ausgelassen habe.


    Ganz offensichtlich war also der Umfang des tatsächlich erfolgten Goldzufluss damals weit entfernt von einem "pänomenalen Goldzufluss", wie er erstmals Jahre nach nach dem Tod von Roosevelt und Morgenthau von den USA behauptet wurde. Ganz offensichtlich war zwischen 1934 und 1940 keine Goldlawine in die USA gerollt, sondern allenfalls ein größerer Schneeball, den Roosevelt und Morgenthau aber für so unbedeutend hielten, dass sie ihn mit keinem einzigen Wort erwähnten.


    Von den über 13.600 metrischen Tonnen Gold, die zwischen 1934 und 1940 den USA zugeflossen sein sollen, wie erstmals Jahrzehnte nach dem Krieg behauptet wurde, können die USA den Zufluss von mindestens 8.000 Tonnen bis heute nicht belegen. Kann es sein, dass es den "phänomenalen Goldzufluss" überhaupt nicht gegeben hat? Kann es sein, dass die USA mit einem genial einfachen oder einfach genialem Trick japanisches Raubgold, dass erst NACH dem Krieg in ihren Besitz gelangte, den Vorkriegsstatistiken zugeordnet und damit gewaschen haben und deshalb ihre Statistiken und Zahlen über ihre Goldreserven der Vorkriegsjahre erst in den 1970er Jahren veröffentlichten, nachdem sie halbwegs sicher sein konnten, dass die Unterschlagung des japanischen Raubgoldes von niemandem bemerkt worden war?


    Fortsetzung folgt

  • Das japanische Raubgold bestand 1945 aus drei Tranchen, von denen zunächst nur eine sofort abgegriffen werden konnte:


    1. aus dem so genannten "Tokyoter Raubgold": Dabei handelte es sich um Gold, das 1945 von den Amerikanern in Japan vorgefunden wurde.


    2. aus dem so genannten "Pazifischen Raubgold". Es befand sich in von der US-Navy versenkten japanischen Schiffen auf dem Grund des Pazifiks. Die Bergung der Schiffe wurde nach außen als japanische Reparationsleistung dargestellt, konnte aber nur unter Mithilfe der USA von Japan überhaupt technisch bewältigt werden. Japan wurden - im Gegensatz zu Deutschland - bilaterale Reparationsverträge mit Vietnam, den Philippinen und Indonesien zugestanden, in deren Hoheitsgewässern die meisten Schiffe mit Raubgold an Bord auf Grund lagen. Trickreich hatten die Amerrikaner die Reparationsfrage zuvor aus dem Friedensvertrag von San Francisco, auf den die Augen der ganzen Welt gerichtet waren, herausgelöst, um die Beute diskreter bergen zu können. Japan schloss zunächst "vorläufige Reparationsverträge" mit diesen Ländern ab, die im Prinzip nur ein Thema zum Inhalt hatten: die Bergung von ca. 200 japanischen Schiffen (von insgesamt ca. 1.300, die insgesamt versenkt worden waren. Cirka 1.100 Schiffe blieben unbeachtet und liegen als ökologische Zeitbomben weiterhin auf Grund). Die Bergung der Schiffe wurde Japan als Reparationsleistung mit umgerechnet 9 Millionen Mark gutgeschrieben. Faktisch hatten die zuvor von Japan verwüsteten Länder von dieser "Reparationsleistung" so gut wie nichts. Nachdem Wracks und Ladung geborgen worden waren, ließ man sich Jahre lang Zeit, bevor es zum Abschluss von endgültigen Reparationsverträgen kam, die Japan - wiederum im Gegensatz zu Deutschland - nur extrem niedrige Reparationszahlungen aufbürdeten (etwa ein Zehntel der deutschen Reparationen, selbst Finnland musste gemessen an seiner Bevölkerung weitaus höhere Reparationszahlungen als Japan leisten).


    3. aus dem sogenannten "Philippinischen Raubgold" Japans, das in der Endphase des Zweiten Weltkriegs 1945 auf den Philippinen zwischengelagert wurde, weil die Seeverbindung nach Japan unterbrochen war (nur noch Hospitalschiffe entgingen amerikanischem Beschuss und wurden deshalb von den Japanern zuletzt auch zum Transport von Raubgold eingesetzt). Das Aufspüren der Beute auf den unübersichtlichen über 7.000 Inseln des Landes war schwierig und zeitraubend. Erst nachdem Ferdinand Marcos von den Amerikanern ins Präsidentenamt gehievt worden war, wurde wurde in amerikanisch-philippinischen Joint-Venture-Operation gezielt nach der Beute gesucht, die Marcos aber schließlich an den Amerikanern vorbei selbst abgriff, was schließlich zum Sturz des korrupten Diktators im Jahre 1986 führte.
    Jetzt erst gelangte auch das "Philippinische Raubgold" Japans in den Besitz der USA.


    1945 konnten sich die USA zunächst nur das "Tokyoter Raubgold" aneignen. Kann es sein, dass aus diesem Grund das Goldfenster von Nixon 1971 geschlossen und das Abkommen von Bretton Woods unilateral aufgekündigt werden musste, weil die USA 1944 nicht voraussehen konnten, dass ihnen die "Früchte des Sieges" nach der Niederlage Japans nicht sofort in vollem Umfang in den Schoß fallen würden?


    Forsetzung folgt.

  • Was geschah mit den Tranchen 2 und 3? Wie und wann wurde dieses Raubgold gewaschen? Ist es vorstellbar, dass es via Hedging ab Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre gewaschen wurde? Immerhin wurden ab Anfang der 1980er Jahre gewaltige Mengen FED-Gold via Hedging von Bullion-Banken vor allem an Goldminengesellschaften
    "verliehen", die dieses Gold dann verkaufen konnten. War das vielleicht die nach Bretton Woods noch genialere Waschanlage? Der Goldpreis wurde manipuliert, zahlreiche Minen gerieten in finanzielle Schwierigkeiten, die sie nur dank Hedging überstehen konnten, das Raubgold konnte diskret gewaschen werden, gleichzeitig sicherten sich die Bullion-Banken mittels Hedging Einfluss auf die von ihnen abhängigen Gesellschaften und bestimmten deren Geschäftspolitik über die Aufsichtsräte mit. Könnte es so gewesen sein? Könnte damit die von einigen Gold-Experten auf 10.000 bis 16.000 metrischen Tonnen geschätzten Schwarzgold-Mengen erklärt werden, die auf den internationalen Markt gedrückt worden sein sollen? Durch Hedging war schon bald war der tatsächliche Umfang der Goldumlaufmengen nicht mehr zu durchschauen, zumal nicht selten Hedging-Verträge mit Goldminengesellschaften prolongiert wurden. Hatten die Initiatoren des Hedgings mögicherweise genau das beabsichtigt? Könnten nunmehr die enormen Abweichungen der Schätzungen bezüglich der im 20. Jahrhundert geförderten Goldmenge erklärt werden (USGS spricht von 100.000 , James Turk von 126.000 und Gold Field Minerals von 140.000 metrischen Tonnen)?

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