Gold/Silber - Angebotsverknappung

  • Hallöchen,


    habe mal so vor mich hingedacht: :hae:


    Jeden Tag sterben Leute, die, so wie wir, auf Edelmetall gesetzt haben. Diese werden wahrscheinlich vor Jahrzehnten mit dem Sammeln von Au und Ag angefangen haben und sukzessive vor oder nach Renteneintritt verkauft haben, um so ihren Lebensabend mit zu finanzieren. Entweder haben sie es bis zu ihrem Ableben geschafft alles zu verkaufen oder aber die glücklichen Erben werden dies nachholen. Jedenalls kommt m.E. jeden Tag neues Material auf den Markt.


    Aus diesem Grunde, so denke ich, wird es keine Angebotsverknappung geben.


    Viele von uns hegen den Gedanken, daß alle horten und horten (oder damit anfangen) und in den nächsten 10 bis 20 Jahren kein Edelmetall mehr über die Ladentheke gehen wird. Grundstsücke, naturgemäß ebenfalls ein begrenztes Gut, werden seit Jahrhunderten gehandelt, ohne das es jemals zu einer Verknappung gekommen ist.


    Schon deshalb halte ich die These von gewaltigen Wertzuwächsen bei Au/Ag für gewagt.




    Grüße


    gudo999

  • Ich dreh die Argumentation um und wage die Behauptung, dass jeden Tag Leute sterben, die auf Edelmetall gesetzt haben, und die mit allem gerechnet haben nur nicht mit ihrem Ableben. Und deshalb haben sie auch vergessen zu erzählen wo sie die Sachen versteckt haben. So verschwinden jedes Jahr Tonnen von Gold auf Nimmerwiedersehen, ihre Besitzer nehmen die Schätze buchstäblich mit ins Grab. Ich geh sogar soweit, dass es den einen oder anderen darunter gibt, der sogar im Testament verfügt, seine Krügers und Maples als Grabbeigabe mit hineingelegt zu bekommen... :D


    P.S.: wenn der Bestatter schlau ist nimmt er sie heraus und legt einen Scheck bei... :D

  • Hallo gudo,


    die Leute, die ihr Gold oder Silber zur Aufbesserung Ihrer Rente verkaufen müssen, gehören nicht zu den Anlegerkreisen, die durch Kauf / Verkauf die EM-Preise nachhaltig beeinflussen. Entscheidend dafür sind institutionelle Großinvestoren (neben Zentralbanken / Regierungen) und in der Regel keine Privatleute mit Liquidierungszwang durch Rentenalter oder Erben. Für diese "Großen" ist entscheidend, ob Sie in den anderen Anlageklassen Assets mit einer Renditeerwartung bei geringem Risiko finden. Dieses geringe Risiko unterstellen sie zur Zeit noch den US-Staatsanleihen. Deren Verzinsung läßt zwar keine effektive Rendite über der Infaltionsrate erwarten - zur Zeit erhofft man sich aber wahrscheinlich die fehlende Rendite über Kursgewinne durch zukünftige Zinssenkungen zu erzielen. Auch wenn ich persönlich sehr bezweifele, daß diese mögliche Rendite unter Eingehung eines geringen Risikos erzielt werden kann, so haben die entscheidenden Anleger (noch) die Einschätzung, daß die US-Anleihen relativ sicher sind . Das ist hauptsächlich eine Frage des Vertrauens in die Fähigkeiten der amerikanischen Eliten und somit ein psychologisches Phänomen und weniger eine Geschichte von Daten und Fakten. Sollte eines Tages dieses Vertrauen nachhaltig erschüttert werden und gleichzeitig die Attraktivität der anderer Assets gering sein (z.B. durch steigende Zinsen bei weiter steigender Inflation / = negative Realverzinsung), werden die Edelmetalle (in erster Linie Gold) weiteres Kapital anziehen. Das kann dann so kräftig ausfallen, daß wir Goldpreise sehen, von denen wir kaum zu träumen wagen ... Das nach Rendite suchende oder einfach werthaltig zu sichernde Anlagekapital ist so riesig, daß der Goldmarkt auf jetzigem Preisniveau völlig überfordert wäre (vom Silber ganz zu schweigen ...).


    Ob das alles sich so entwickelt - who knows? Aber es ist so wahrscheinlich wie selten zuvor!


    Dein Vergleich mit dem begrenzten Gut "Grundstücke" ist insofern wenig zielführend, als daß Grundstücke in der Geschichte der Menschheit noch nie als Währung / Ersatzwährung sich bewährt haben - aus vielen Gründen, die auf der Hand liegen.


    Gruß
    freeminder

  • Hmm.. ob da wirklich soviel Gold verkauft werden kann, wie im Moment nachgekauft wird? Ich halte das für nahezu ausgeschlossen. Ich habe mich mit mehreren Händlern unterhalten, die alle übereinstimmend erzählt haben, daß sie so viel in so kurzer Zeit noch nie verkauft haben. Es kommen auch relativ wenig Verkäufer rein. Dazu kommt noch, daß es beim kaufen nicht unbedingt um die kleinen Lieschen Müllers geht, die mal hier mal da eine Unze kaufen, sondern es geht bei der Angebotsverknappung auch darum, daß viele Besserverdiener Ihr Vermögen umschichten, weg von Papiergeld hin zu Hartgeld.


    Gerüchte aus Amerika besagen, daß die American Mint die Produktion der Eagle eingestellt hat, damit eben nicht die Superreichen die Produktion direkt aufkaufen. Wie gesagt Gerüchte, aber da sieht man die Größenordnung um die es geht. Da spielt der verstorbene Opa von Lieschen Müller keine allzu große Rolle.

  • Hallöchen,


    habe mal so vor mich hingedacht: :hae:


    Jeden Tag sterben Leute, die, so wie wir, auf Edelmetall gesetzt haben.


    Du vergisst aber, das jeden Tag mehr Menschen geboren werden, als sterben. Darunter werden viele sein, die irgendwann anfangen, in EM zu gehen. Für jeden Erdenbürger sind nicht mal eine Unce Gold da, und täglich wird es weniger! Bei Silber sieht es noch schlechter aus, da noch der industrielle Verbrauch dazu kommt.

  • Jeden Tag sterben Leute, die, so wie wir, auf Edelmetall gesetzt haben. Diese werden wahrscheinlich vor Jahrzehnten mit dem Sammeln von Au und Ag angefangen haben und sukzessive vor oder nach Renteneintritt verkauft haben, um so ihren Lebensabend mit zu finanzieren. Entweder haben sie es bis zu ihrem Ableben geschafft alles zu verkaufen oder aber die glücklichen Erben werden dies nachholen. Jedenalls kommt m.E. jeden Tag neues Material auf den Markt.

    Glaube ich nicht. Zum Einen war Gold in den letzten Jahrzehnten in den westlichen Industrienationen relativ out. Die Leute haben lieber Aktien oder Immobilien gekauft. In Amerika war ja der private Goldbesitz sogar verboten, auch die Chinesen durften bis vor Kurzem kein Gold kaufen. Jetzt dürfen sie es und können es sich sogar zunehmend immer mehr leisten. Daher glaube ich, dass die Nachfrage stärker steigt als das Angebot.

  • hallo!


    also ich halte die vermutung für geradezu abwegig. um aber trotzdem konstruktiv zu antworten: ich werde, wenn ich die möglichkeit dazu habe, meine erben für das thema sensibilisieren und ihnen die empfehlung mit auf den weg geben, daß vorgefundene aurum als start für die eigene vorsorge zu verwenden. ich werde ihnen eindringlich nahe legen, das metall nur im absoluten notfall zu veräußern, so daß hier die tendenz eher richtung weiterhorten gehen wird.


    mfg

  • Hallo,
    ich bin auch ein Anfänger hier, und ich denke, dass es nicht allzuviel Erben geben wird, die sofort zur Bank gehen, und einlösen. Du könntest genauso gut mutmassen, ob nicht die Erben die restliche Hinterlassenschaft zu Gold machen, und damit das Angebot noch mehr verknappten.


    Ich möchte eine andere Frage loswerden. In der Vergangenheit war der Einstieg des kleinen Mannes in irgendein Investment oft Anzeichen dafür, das es mit der Herrlichkeit zu Ende war, warum soll das bei Gold jetzt anders sein ?

  • Aus Erfahrung kann ich sagen das kurz nach dem Ableben des geliebten Angehörigen und selbstverständlich noch vor der Testamentseröffnung (...falls überhaupt vorhanden und nicht vernichtet) sämtliche edelmetallhaltigen Wertgegenstände und Barren/Münzen in Bargeld umgewandelt werden. Es kann nicht schnell genug gehen. :D


    Erben...da zeigt sich das wahre Gesicht. 8)


    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p

  • Aus Erfahrung kann ich sagen das kurz nach dem Ableben des geliebten Angehörigen und selbstverständlich noch vor der Testamentseröffnung (...falls überhaupt vorhanden und nicht vernichtet) sämtliche edelmetallhaltigen Wertgegenstände und Barren/Münzen in Bargeld umgewandelt werden. Es kann nicht schnell genug gehen. :D


    <><><>
    Kann ich -auch aus eigener Erfahrung- nur bestätigen! :D
    <><><>

  • vielleicht noch als ergänzung:


    wenn ein anleger nur einmal im jahr - und nicht so wie manche hier im forum alle paar wochen - mal eine unze erwirbt, dann braucht er sage und schreibe 33 jahre um das kilo vollzubekommen. die goldeuro sammler werden wohlmöglich niemals das kilo zusammenbringen. gleichzeitig gibt es m.m.n. nicht allzuviele goldanleger in deutschland, die regelmäßig nennenswerte mengen kaufen. ottonormal user wird kein vermögen investieren und die wirklich betuchten, werden es schon ihren erben einimpfen, was es mit den ganzen klumpen im keller aufsich hat.

  • hallo!


    also ich halte die vermutung für geradezu abwegig. um aber trotzdem konstruktiv zu antworten: ich werde, wenn ich die möglichkeit dazu habe, meine erben für das thema sensibilisieren und ihnen die empfehlung mit auf den weg geben, daß vorgefundene aurum als start für die eigene vorsorge zu verwenden. ich werde ihnen eindringlich nahe legen, das metall nur im absoluten notfall zu veräußern, so daß hier die tendenz eher richtung weiterhorten gehen wird.


    mfg


    <><><>
    Ich hatte mal jemanden kennengelernt :whistling: der zusammen mit seinen Geschwistern eine recht Große Anzahl an Krügers von seiner Mutter -oder war's die Tante? - geerbt hat. Die alte Dame hatte das jedenfalls -mit Notar oder Anwalt- so eingerichtet dass man (nur) einmal pro Jahr an "die Schatkiste" Zugriff hatte und sich insgesammt "nur" 8 Stück rausnehmen durfte. Also haben die Erben immer zu Weihnachten wahllos in die Kiste gegriffen und die guten Stücke jedesmal gleich verkauft bzw. verschleudert. :wall: Darunter manchmal auch einige etwas seltenere 68er und 69er zum Bullionpreis.... :wall:
    <><><>

    Höre jeden Rat, befolge aber keinen - auch diesen nicht!
    Hier könnte Ihre Werbung stehen !

    Einmal editiert, zuletzt von onkel_paul ()

  • 1. So viel Gold wird nicht vererbt, meistens als Schmuck, das macht den Bock nicht fett!
    2. Das der "kleine Mann" anfaengt zu kaufen, ist, wenn ueberhaupt, erst im Anfangsstadion. Ein Blick in den Teils hoch gebildeten Freundeskreis zeigt mir, dass man Edelmetalle als Anlageform noch nicht entdeckt hat. Das ist ja langweilig...
    3. Wenn mir der Friseur beginnt zu erzaehlen das er in Gold investiert und seine Frisoesen das auch tun, ja dann ist es wohl Zeit Teilbestaende zu verkaufen :D
    4. Ich sehe aktuell keine bessere und sicherere Moeglichkeit sein Geld oder besser Vermoegen zu retten! Nicht wo aktuell drauf steht das es sicher ist, ist es auch sicher! Zu viel Beschiss und faule Eier in der Welt, das brauche ich nicht wirklich! Versucht doch mal Eure Kapitallebensversicherung zu kuendigen! Teilweise erlebt ihr dann die haarstraebendsten Dinge...


    Lustig ist auch das trotz des Kurseinbruchs mich keiner der Freunde belaechelt. Die Frage ist ja auch wann man eingestiegen ist... :rolleyes:


    Ich habe mir abgewoehnt Leute zu bekehren, bringt sowieso nichts. Wenn wer anfaengt zu jammern klaere ich ihn ueber den groessten Betrug an der Menschheit gerne auf! :D

  • Zitat

    Viele von uns hegen den Gedanken, daß alle horten und horten (oder damit anfangen) und in den nächsten 10 bis 20 Jahren kein Edelmetall mehr über die Ladentheke gehen wird. Grundstsücke, naturgemäß ebenfalls ein begrenztes Gut, werden seit Jahrhunderten gehandelt, ohne das es jemals zu einer Verknappung gekommen ist.


    Nein, die Anzahl der Grundstücke ist auch nicht knapp. Es ist auch nicht schwierig, IRGENDWO ein Grundstück zu kaufen, z.B. in Thüringen oder in Mecklenburg-Vorpommern gibt es sicherlich noch preiswerte Grundstücke auf dem Land.


    Aber es dürfte im Jahr 2008 ungleich schwieriger sein, ein 1000qm-Grundstück an Düsseldorfs Königsallee oder in Frankfurt-Westend zu bekommen... und wenn man es bekommt, zahlt man dafür um ein Vielfaches mehr als es eine reine Inflationsbetrachtung zulassen würde.


    Grundstücke und damit auch Immobilien an nicht reproduzierbarer Lage werden immer einen hohen Wert haben, der sicherlich auch Marktschwankungen unterliegt.


    Wenn die Anzahl der Weltbevölkerung sich nochmal verdoppelt, wie ja in den letzten Jahren fast schon passiert ist... wo sollen dann die Menschen alle das Gold hernehmen, wenn nicht vom Zweitmarkt, - und das würde dort für steigende Preise sorgen.


    Vor 100 Jahren sind Frauen an Schaufensterscheiben stehen geblieben, in den ein Juwelier seinen Goldschmuck ausgestellt hat, vor 50 Jahren war das so und heute ist das so. Gehen Sie doch mit Ihrer Frau mal durch die Fussgängerzone... Ich befürchte, das wird auch in 100 Jahre noch so sein... nur, daß dann 4x soviele Menschen wie jetzt auf eine vermutlich nicht vergrösserte Produktionsmenge treffen...

Schriftgröße:  A A A A A