INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Das ist das wahre Gesicht des westlichen Systems.


    richtig. und in diesem lebe ich, du und wir . und an diese regeln halte ich mich. es nützt mir die theoretische erkenntnis über moral, gerechtigkeit und frieden rein garnichts, wenn ich nichts zum fressen und zum gold kaufen habe :boese: ....oder :?:
    soll ich die scheinheiligkeit der kirche predigen und gleichzeitig mit der vatikan-bank deviesengeschäfte machen :?:
    möchtet ihr zurück ins mittelalter und hühner gegen gold -taler tauschen :] :?:
    du lieber himmel.....selbst diese äußerungen,die ich hier und bei silber.de gelesen habe; beim bäcker mit 1/10 oz bezahlen.
    leute, bleibt mal ein wenig realistisch bitte. [smilie_blume]


    gold / silber dient dem vernögens und eigentumsschutz, nicht mehr und nicht weniger.
    ok, vielleicht noch um "schwarzgeld" zu bunkern... :]

    oder vor dem jugendamt und finanzamt zu verstecken :!:
    einerseits wird hier n-tv und cnn oder cnbc ,bloomberg verteufelt, andererseits aber ist durch diese medien die krise erstmal publik geworden... [smilie_happy]
    wem gehört die ftd.de oder das handelsblatt????...... ;)


    sollte es jemals zu einem reset oder währungsunion/reform kommen, steht die nächste währung schon bereit.
    ganz so blöd ist die sog. hochfinanz auch wieder nicht,ne :?: :]


    ag

  • ch habe schon mehrfach gesagt. Der zuverlässigste Indikator ob Inflation oder Deflation herrscht ist die Anzahl der Millionäre und das Vermögen der reichsten 100. Und beide Zahlen sind letztens gefallen. In einer Inflation wäre das nicht der Fall - evtl. solltest du mal überlegen, ob deine Theorie stimmen kann. Andernfalls erwarte ich dafür eine Erklärung, die hier jeder nachvollziehen kann. Enteignungen sind nicht eingetreten - die sowas erklären würden. Oder haben die Reichen ihr Geld verjübelt?

    Jahr 1 : 100 Autos wurden produziert, unsere Millionäre (10) haben jeder 1.000.000 für Autos zur Verfügung. Sie kaufen. Es herrscht das reine Angebot und Nachfrage Szenario, also kostet jeder Wagen 100.000 €.
    Jahr 2, die Volkswirtschaft konnte nur 80 Autos produzieren (Opel musste leider aufgeben). Unsere Millionäre (10) haben nur noch 900.000 € zur Verfügung für Autos. Das Reine A&N Szenario und schon kostet jeder Wagen 112500 €. Uups Inflation, wie kommt das denn?

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Hallo


    Meine Meinung ist das es zur Zeit beides gleichzeitig gibt . Inflation und Deflation .
    Inflation bei den Rohstoffen und Deflation bei den Endprodukten .
    Dazu muß man sich mal das Zins und Zinseszinssystem ansehen . Mit Hilfe dieses Systems wird das Vermögen umverteilt , so das sich sich der größte Teil der Geldmenge in den Händen weniger befindet .
    Wenn die Wenigen Ihr Geld in Spekulation auf Rohstoffe einsetzen dann steigen die Rohstoffkosten. ( Inflation)
    Die Folge ist, daß der größte Teil der Menschen die immer weniger Geld zum Kauf von Endprodukten zur Verfügung haben, weil sie Ihr Geld für elementare Dinge wie Essen Trinken Wohnungkosten usw ausgeben müssen und sich keine Endprodukte mehr kaufen können .
    Die Hersteller der Endprodukte können obwohl sie höherer Rohstoffkosten haben, ihre Preise für Ihre Endprodukte nicht mehr erhöhen , sondern müssen ihre Preise sogar senken um überhaupt noch etwas zu verkaufen . ( Deflation )
    Nun braucht man nur noch zu warten bis die Hersteller von Endprodukten die Deflationsspirale trotz Senkung Preisen für Ihre Endprodukten um überhaupt noch etwas zu verkaufen und Personalabbau , nicht überleben .
    Entweder kaufen dann die Wenigen , die das große Geldvermögen haben die Firmen für Appel und nen Ei auf ,oder die Firmen sind halt weg vom Markt
    Den Absturz der Wirtschaft versucht man nun durch kreditfinanzierte Konjunturprogramme aufzuhalten, was aber die Folge hat
    das sich die Staatsverschuldung so immens erhöht. Es muß zu Steuererhöhungen kommen um den Zins der Kredite zahlen zu können . Die Folge ist es dann auch zu einer Inflationierung der Preise für die Endprodukte kommen wird .
    Am Ende seh ich Inflation und Währungsreform.
    Nun ratet mal wen dann die Sachwerte gehören . :)
    Ich hoffe das war Verständlich .


    lg
    Endgame

  • Warum sollten sich die Glaeubigerbanken ihre eigenen Vermoegen ueber eine hyperinflationaere Geldverwaesserung selbst entwerten ? Das Grundkapital der Banken wuerde nahezu wertlos und die Zinsen aus bis zu 30 Jahre alten Kreditvertraegen decken dann bei weitem nicht die Inflationsverluste ab.

    easy enough, Die Banken gehen aus dem Cash in Werte, z.B Go, SI, Aktien, Firmenanteile, sammeln in einer Deflation mal eben alle Häuser ein, und fahren dann mit Hilfe der FED und der Regierung die Währung an die Wand. Danach, bekommen alle 50 Ameros als Neustart, alle sind gleich und alles ist gerecht, und jeder darf wieder den amerikanischen Traum leben. Unser Freunde aus den Grossbanken, verkaufen die Häusser erneut, und das Kreditsystem kann wieder ruhig seinen Lauf nehmen. Joe ist wieder im Hamsterrad. Nur diesmal muss er auch noch ein wenig für seine chinesischen Freunde mitarbeiten, so ganz wollten die ihm doch nicht seien Schulden erlassen.

    Delphin
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    (Mogambo Guru)

  • Hallo Grünundblau


    Die Rohstoffe werden teurer , weil es zu viel Geld gibt das durch Kreditvergabe und Zins und Zinseszins entstanden ist .
    Diese Geldmenge ist von der realen Wirtschaft nicht erwirtschaftet worden .
    Aber diese Geldmenge bricht der Realwirtschaft das Genick , weil das Geld nicht in dem Konsum von Endprodukten fließt , sondern in die Spekulation auf Rohstoffe und Währungen um mit Geld noch mehr Geld zu verdienen.
    Und letztendlich Sachwerte umzuverteilen .


    lg
    Endgame

  • Fakt ist: die Anzahl der Millionäre und Ihr Vermögen ist geschrumpft.

    Ich verwechsle gar nichts, sondern versuche Dir Deine Frage zu beantworten.


    Wie soll man wissen, was die Millionäre mit Ihrem Vermögen gemacht haben? Wie soll man darauf eine vernünftige Antwort geben? Was hat das mit Deflation zu tun? Die haben ja nicht weniger Cash oder weniger Anteil am Volksvermögen als früher. Das kann ja eine rein fiktive Berechnung sein. Weil z.b. die Aktienkurse gefallen sind und die Häusserpreise, aber halt das würde ja bedeuten, dass ich wieder das Preisniveau mit der Geldmenge verwechseln würde. bzw, dass Du das verwechseln würdest, nicht war?


    Stellen wir uns einen Millionär vor der 31.12.2008 BASF Aktien im Wert von 1 Mio besessen hat. Der hatte ein Jahr davor, ohne dass er irgendetwas tun musste (geschätze) 1,2 Mio, also inzwischen 200000 Euro verloren. Rechnerisch. Und wenn es so weiter geht hat er in 3 Monaten seine 1,2 Mios wieder, hurra. aber was sagt das über delation oder inflation aus? Nix, wenn du mich fragst.


    Da er nichts verkauft/gekauft hat, hat es den BIP nicht beeinflusst. Und die Geldmenge wird davon auch nicht berührt. Und durch die Zahlung der jährlichen Dividende kann er soviel ärmer auch nicht geworden sein. Höchstens die Summe aller Lebenshaltungskosten hätte die Summe aller Einnahmen überstiegen. Das wiederum ist eine sehr individuelle Geschichte zumindest auf diesem Niveau. Möglicherweise gehen diese Leute auch in Werte, also investieren in irgendetwas, was dann nicht ausgeweisen oder mit hohen Abschreibungen ausgewiesen wird.


    Also das soll nicht heissen, dass ich nicht glaube, dass diese Schicht weniger Vermögen hat als ein Jahr zuvor, aber als Beweis für ein Deflationäres Szenario taugt mir das nicht, sorry. Zumal eine Inflation immer etwas Anlauf nimmt. Und es geht ja auch weniger darum, was jetzt gerade ist und mehr darum, wo sich die Dinge hin entwickeln.

    Delphin
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    Einmal editiert, zuletzt von Delphin ()

  • Quoted from "Delphin"
    Die Banken gehen aus dem Cash in Werte, z.B Go, SI, Aktien, Firmenanteile, sammeln in einer Deflation mal eben alle Häuser ein


    Genau. Da geht noch viel mehr ...

    du meinst, bevor es dann inflationär wird?

    Delphin
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  • Gegendieluege


    Seit rund 10 Jahren lese, seit rund 6 schreibe ich in einigen wenigen Foren - mit Pausen. Allerdings habe ich mich weniger auf Ökonomie als auf Politik und Gesellschaft konzentriert und bin mit meiner Methode - den Wald statt die Bäume zu schauen - zu vergleichbaren ökonomischen Resultaten gelangt. Um es vorweg zu nehmen, Deine faszinierende "Verteidigungsschrift" hat mich animiert, mich zu registrieren und eine Antwort abzusetzen. Ergänzend klinke ich mich dort ein, wo ich glaube etwas beitragen zu können.


    Zitat

    Das ist das wahre Gesicht des westlichen Systems.
    Wenn es nur das Recht des Stärkeren wäre, dann wäre es wenigstens keine Negativauslese. Es ist aber ein System, in dem der Lügner und Betrüger gegnüber dem Ehrlichen und Anständigen triumphiert. Das ist das Problem daran, weil es durch diese Negativselektion langfristig alle Bereiche des Staates und der Gesellschaft korrumpiert und alles Edle zersetzt.


    Evolution orientiert sich nicht am Edlen, sondern am Überleben, d.h. an einer langfristig erfolgreichen Reproduktion, egal welche Ethik zugrunde liegt. Ob im Rennen um evolutionär stabile Systeme die "Lügner und Betrüger" mit eher tiefer oder die "Ehrlichen und Anständigen" mit eher hoher Reproduktionrate als Sieger hervorgehen, wird die Zeit weisen. U.U. ist genau das gegen- und (ethisch) widerwärtige System Homo sapiens der Evolution vorläufig letzter Schluss. Auf dieser Hypothese basierend bin zur Meinung gelangt, dass das Modell "sapiens" ein ethisches Auslaufmodell darstellt, dessen Potential mit dem Aufkommen der ersten Hochkulturen bereits voll ausgeschöpft wurde. Seither stecken wir in einer Sackgasse, wir treten an Ort, eines unter einer Unzahl von Bsps. für meine Behauptung ist dieser Thread. Der Fragekomplex um die "Grenzen des Wachstums" hat die Menschheit von Anbeginn der Hochkulturen fasziniert und sich seit damals auf die Frage nach der Grenze des Denkens verlagert. Doch deren systematische Nichtbeachtung hat das System Homo sapiens stets wieder auf besagten Fragekomplex zurückgeworfen, um ihn allein seligmachend zu manifestieren, z.B. gehet hin und mehret euch, macht euch die Erde untertan :) Jede Gesellschaft, die eine weniger strikte Lösung gelebt hat, wurde früher oder später zertrampelt, oder sie hat sich angepasst. Z.Z. dürfen wir z.B. der Zerstörung der letzten Steinzeitkulturen beiwohnen - eine zweifelhafte, aber anschauliche Ehre.


    Zitat

    Wenn man aber berücksichtigt, daß es hochbezahlte Politiker gibt und deren ganzen Staatsapparat, dann sollen diese so aus ihrer Verantwortung entlassen werden, indem man dem Normalbürger vorwirft, daß er selbst so dumm war, darauf hereinzufallen?


    Trägt nicht gerade das westliche System alles dazu bei um den Schein, daß man in einer Bank in Geldangelegenheiten objektiv beraten werde aufrechtzuerhalten?
    8 Jahr Schulpflicht, 12 Jahre bis zur mittleren Reife und kein Wort darüber, wie unser Geld entsteht und was der Zinseszins bewirkt!
    Wozu leisten sich die Nationen diesen ganzen sündteuren Politapparat, wenn am Ende doch nur jeder sich selbst der nächste ist? Von Jänner bis Juni arbeitet der normale Bürger für den Staat, um dann, wenn er ihn brauchen würde um vor Großbetrügern geschützt zu werden, zu hören, daß er selbst halt zu dumm war?
    Das kann es irgendwie nicht sein.


    Ist es aber, im System Homo sapiens ist das die bittere Realität. Evolutionär betrachtet interessant, ethisch bitter, weil die Diskrepanz zwischen unserem Anspruch und der Wirklichkeit keinen anderen Schluss zulässt.


    Zitat

    Die Verbitterung und der Zorn sollte nicht auf die Opfer der korrupten Politkaste gerichtet werden, sd. er sollte auf die Politiker und ihr System konzentriert werden, denn sie sind die jenigen, die ALLEIN dafür verantwortlich sind.


    Ja ja die Politiker, die Berufs-Sonntagsredner, die Blender vom Dienst, Stammtischpolterer mit institutionalisiertem Podium. Meine Antwort in Form der bekannten Kurzformel: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Analog zu Maschinen, wer ein politisches System nicht wartet, werkelt von einer Reparatur zur nächsten. Wer das Fass aus Nachlässig- oder Faulheit überlaufen lässt, braucht sich ums Ersaufen nicht zu sorgen. Das System Homo sapiens steckt seit Jahrtausenden in einer Feedbackschleife (Masse <-> Elite), deren Resonanz sich in mehr oder weniger regelmässigen Abständen aufbaut und wieder entlädt. Wäre unsere Lebenszeit nicht begrenzt, uns wäre längst langweilig dabei geworden. Aber so lassen sich die immer gleichen Muster auf immer neue Generationen anwenden.


    Danke und Grüsse
    kosh

  • Hallo kosh,


    Du sagst es: die Evolution funktioniert so, daß sich das Leben entsprechend den Umweltbedingungen entwickelt.
    Wenn man ohne Moral und Charakter ist, so wird man in dem herrschenden System wunderbar zurechtkommen. Sowohl oben, als auch als Mitläufer. Da die Rahmenbedingungen unter denen dieser Menschentypus gedeiht aber keine Naturgesetze sind - das Zinseszinssystem ist menschengemacht, ebenso das Dogma daß der Markt alles regeln würde - ist die daraus folgende Entwickung nicht vorgegeben, sd. wird in eine bestimmte Richtung gelenkt, die nicht nur unverträglich ist mit der Schöpfung, sd. die sogar zur Vernichtung aller Völker und Kulturen und langfristig sogar zur Vernichtung der Lebensgrundlagen der Spezies Mensch führen wird.


    Natürlich ist rückblickend und evolutionär betrachtet alles eine gerechte Folge des Handelns, das zu dem Ergebnis geführt hat. Aber das kann man immer erst beurteilen, bis es soweit ist, also bis die Entscheidung bereits gefallen ist.
    D.h. Du weißt es nicht, ob die Spezies Mensch eine evolutionäre Sackgasse ist, bis sie sich nicht als solche herausgestellt hat. Dann kriegst Du es aber nicht mehr mit.
    Wenn Du aber erkannt hast, daß der Weg mit diesem Regime in eben diese Sackgasse führen wird, so heißt das nicht, daß es auch so sein muß. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, und einen Weg suchen, damit es nicht dazu kommt.


    Wir wissen ja gar nicht, was alles passieren wird. Werden die Endzeitsekten, allen voran die mächtigen Chabad-Lubawitscher Erfolg haben, bis 2012 Armageddon zu inszenieren? Oder geht dabei was schief? Lebt viellecht schon unter uns derjenige, der in einigen Jahrzehnten den Geldadel stürzen wird? Das wissen wir alles nicht.
    Daher sollten wir auch nicht aus Mutlosigkeit oder Bequemlichkeit oder auch Feigheit den Widerstand gegen diese völlig verdrehte Weltordnung und dieses System aufgeben. Sich nicht zu beugen, die Lüge Lüge nennen und daß Ehrlichkeit und Anständigkeit nicht in Geld zu messen sind, und das, entgegen aller Propaganda, hartnäckig und unbeirrt an die eigenen Kinder weitergeben. Solange ist der Mensch keine evolutionäre Sackgasse. Und wenn zu unserer Zeit das System nicht brechen sollte, dann wird es vielleicht der Kindergeneration gelingen, oder deren Kindergeneration.
    Es ist erst vorbei, bis es vorbei ist. Wie ich finde ein sehr tiefsinniger und weiser Spruch.


    Dieser Planet wäre ja erst verloren, bis es keine Menschen mehr gäbe, die heute noch einen Baum pflanzen, auch wenn sie wissen, daß Morgen die Welt untergeht. Erst bis nur mehr Händler- und Krämerseelen diesen Planeten bevölkern würden, dann wäre es vorbei. Soweit ist es aber noch lange nicht. Nicht verzagen, geistig Widerstand leisten. Das Zinseszinssystem zu durchschauen und die Kunde darüber weiterzuverbreiten, ist bereits eine Haltung und Tat, die uns ein Stück der Freiheit näher bringt.

  • Gegendieluege


    Zitat

    ... das Dogma daß der Markt alles regeln würde ...


    ... halte ich für einen Pleonasmus, denn alles das / was und jeder der den Markt beeinflusst, ist Teil des Gesamtsystems Markt und trägt damit zu seiner Regelung bei. Insofern braucht es kein Dogma, der Markt regelt tatsächlich alles. Ein Bsp: So sehr Propaganda sich auch bemüht, vom Markt den Staat zu amputieren, so sehr hat der Staat 2008 unterstrichen, dass er Marktteilnehmer ist und als solcher diesen massgeblich beeinflusst. Wir können den Markt als frei oder geknebelt titulieren, der Markt ist stets ein freier Markt, denn er bedarf Teilnehmer, die individuell freiwillig auf ein Stück Freiheit verzichten, um ein grösseres Ganzes zu gestatten, von dem sie wiederum profitieren. Der Verzicht des Einzelnen ist damit ein nicht unentgeltlicher Vertrag mit der Masse. Was er dafür bekommt, ob monetär oder nicht ist und ob er damit was anzufangen weiss, unterliegt der Wertschätzung des Einzelnen und bestimmt erst in der Summe die Eigenschaften des Systems.


    Vielleicht ist es ein guter Ratschlag, sich bei der Beurteilung mehr auf die Masse als auf isolierte Individuen zu konzentrieren, denn für Einzelne mag es wie Zwang und mitunter tragisch aussehen - der Boulevard verdient bevorzugt an Einzelschicksalen - je grösser aber die Gruppe bis hin zur Masse, desto eher wird der Zshg. Freiheit-Profit transparent. Ich möchte mich darin aber nicht verlieren, lediglich die Sache mit dem sozialen Druck noch erwähnen, damit diese Form des Zwangs innerhalt aller "Kasten" beiläufig gewürdigt wird.


    So wenig die Masse sich ihrer verliehenen Freiheit bewusst ist, so wenig sind sich die Eliten dieser bloss geliehenen Freiheit bewusst. Nicht wenige Bürgerliche halten z.B. ihr Recht auf unhinterfragte Existenz für ein gottgegebenes Naturgesetz, dem im Bedarfsfall nachgeholfen werden soll, vom Staat natürlich, dessen einziger Sinn damit erfüllt wird.


    Die Masse ist damit als Freiheits-Gläubiger, die Eliten als Freiheits-Schuldner aufzufassen, als eine Art Kreditverhältnis. Aber beide Seiten verstehen nicht, oder sie verhalten sich nicht so - die Praxis lebt es jeden Tag - dass es sich um einen Gesellschaftsvertrag mit Rechten und Pflichten für beide Seiten handelt. Weder verstehen die Eliten, dass sie sich ab einem bestimmten Zeitpunkt mehr Freiheit genommen haben als ihnen vertraglich zusteht und dass sie somit ihre Pflichten verletzen, noch verstehen die Massen, dass sie um einen Teil ihrer Freiheit beraubt entsprechend (bei Passivität) Rechte aufgegeben haben. Das Freiheits-Verteilungsproblem wird seit jeher ungefragt zu Ungunsten der Masse gelöst. Dieser Mechanismus setzt sich mit dem Aufkommen neuer Mittel nur umso perfider fort. Mit den geraubten Freiheitsgraden wiederum wurde und wird es den Eliten erlaubt, das Vermögens-Verteilungsproblem noch stärker zu ihren Gunsten zu verschieben.


    Die Schere beginnt im Kopf und setzt sich fort beim Einkommen, was sich wiederum auf den Kopf auswirkt - ein sich über die Jahre aufschaukelnder Teufelskreis. Du hast den Effekt an anderer Stelle ja schon auf Deine Weise beschrieben:


    aus INFLATION / DEFLATION - Debatte

    Zitat

    Das größte Vermögensumverteilungsprogramm der Geschichte.


    Doch zurück, des Weiteren schreibst Du:


    Zitat

    Natürlich ist rückblickend und evolutionär betrachtet alles eine gerechte Folge des Handelns, ...


    Ich würde das nicht so formulieren, weil Gerechtigkeit bereits einen ethischen Ansatz verkörpert.


    Zitat

    Aber das kann man immer erst beurteilen, bis es soweit ist, also bis die Entscheidung bereits gefallen ist. D.h. Du weißt es nicht, ...


    Ja, ich weiss es nicht. Vgl dazu mein "wird die Zeit weisen". Wissen kann das wahrscheinlich niemand, aber mit dem gleichen Argument könnte aus unserem ethischen Blickwinkel alles noch viel schlimmer werden.


    Zitat

    Daher sollten wir auch nicht aus Mutlosigkeit oder Bequemlichkeit oder auch Feigheit den Widerstand gegen diese völlig verdrehte Weltordnung und dieses System aufgeben.


    Mein Problem ist nun eigentlich das, dass ich auch nicht wissen kann, ob es sich um eine "völlig verdrehte Weltordnung" handelt, oder ob das System Homo sapiens das Optimum unter den gegebenen Voraussetzungen leistet. Mit seinem Abschied habe ich ihn zum ersten Mal gelesen:


    aus http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=131605

    Zitat

    1.) der Mensch glaubt was er glauben will.
    2.) aus der eigen gewählten Komfortzone auszubrechen ist mehr als schwer - erkennen jemand sich wieder?
    3.) es geht immer wie in geschichtlichen Aufzeichnungen über die TITANIC - der Mensch MUSS auf Grund laufen, um sich im Massenträgheitsgesetz zu ändern.


    Ein beeindruckender Abschied, doch mit folgendem Satz erkenne ich mich ganz besonders wieder:


    Zitat

    Beim aktiven schreiben merke ich jedoch mehr und mehr und dies belastend, daß ich mich am Rande des Forums bewege.


    So geht es mir seit meinem 15. Lebensjahr, als mich meine lieben Mitmenschen im wahrsten Sinne des Wortes passiv geheilt haben. Das war nur letzte Signal in einer langen Reihe und der Auftakt meines taktischen Rückzugs. Du schreibst:


    Zitat

    ... entgegen aller Propaganda, hartnäckig und unbeirrt an die eigenen Kinder weitergeben. Solange ist der Mensch keine evolutionäre Sackgasse.


    Ich habe festgestellt, dass tradierte Weisheiten sehr weit zurückgehen in der Geschichte und dass sich die Aussagen seither nicht verändert haben. Auch ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, aber sich gegen historische Fakten und Muster zu stellen ist für mich gleichbedeutend wie auf die von Dir trefflich herausgeschälte hohe Eintretenswahrscheinlichkeit der Inflation zu pfeifen, und sich dann falsch zu positionieren. Meine Hoffnung soll darum meine Privatangelegenheit bleiben und für die Diskussion an ihrer Statt Wahrscheinlichkeiten von der Form "Eins minus Hoffnung" treten.


    Zitat

    Es ist erst vorbei, bis es vorbei ist.


    Man tut was man kann und man kann was man tut (Der Plan).


    Zitat

    Nicht verzagen, geistig Widerstand leisten.


    Ich verzage nicht, ich beobachte (vgl. taktischer Rückzug) und lerne. Zugegebenermassen halte ich es wie ein Hardcore-Demokrat, ich gebe nur eine, meine Stimme und sorge umgekehrt auch nur für sie. Mein "geistiger Widerstand" beschränkt sich damit auf mich und meine allernächste Umgebung, aber, soweit es mir möglich ist und wo es mir sinnvoll erscheint, verbreite ich meine Beobachtungen.


    Grüsse
    kosh

  • Hallo kosher


    der Markt ist stets ein freier Markt, denn er bedarf Teilnehmer, die individuell freiwillig auf ein Stück Freiheit verzichten,


    So ein Käse.
    Der Markt bedarf keiner Teilnehmer. Die Teilnehmer brauchen den Markt.
    Wird der Markt vom Staat beeinflusst, dann werden Teilnehmer vom Markt ausgeschlossen.


    Keiner muß auf Freiheit verzichten, wenn er am Markt teilnimmt, oder auch freiwillig nichtteilnimmt. Aber wer vom Markt ausgeschlossen wird, der wird seiner Freiheit beraubt.


    so sehr hat der Staat 2008 unterstrichen, dass er Marktteilnehmer ist und als solcher diesen massgeblich beeinflusst.


    Beinflusst, ohne Zweifel.
    Aber doch nicht teilgenommen. Ihm genehme Teilnehmer mit Geld beworfen, auf daß sie weiterhin in seinem Sinne den Markt verzerren = andere Teilnehmer dadurch ausschließen.

  • Zitat

    Hallo kosher


    Allein das ein Grund, Deine Antwort dreimal zu hinterfragen und meinerseits auf eine Antwort zu verzichten.


    Zitat

    So ein Käse.
    ... Keiner muß auf Freiheit verzichten, wenn er am Markt teilnimmt, oder auch freiwillig nichtteilnimmt.


    Sagte der Maifaboss und ...


    ... Tschüss

  • Ist es wirklich wahr, das Nixon den Goldstandard nur zur Finanzierung des Vietnamkrieges abgeschafft hat ?


    http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_389128


    Das ist nur die halbe Wahrheit.
    Aus kürzlich freigegebenen, ehemals geheimen CIA-Akten geht hervor, daß man schon Jahre zuvor überaus besorgt über den Goldabfluß war und es geht auch daraus hervor, daß man deshalb die SZR (Sonderziehungsrechte) des Währungsfonds erfunden hat, um ein Ventil für das nach Sicherheit suchende Geld zu finden:
    http://www.goldseitenblog.com/…ie-gleichen-meister-des-g

  • "Bennewirtz: Das dürfte sehr schwer werden. Denn angesichts der Menge an Papiergeld rund um den Erdball ist nicht genug Gold für goldgedeckte Währungen vorhanden. Zumindest nicht zu den derzeitigen Preisen. Eine weltweite Währungsstabilisierung durch Gold alleine ist also unwahrscheinlich. Ein Mix aus verschiedenen Edelmetallen könnte dagegen die Lösung sein.


    boerse.ARD.de: An welche Edelmetalle denken Sie dabei?


    Bennewirtz: An einen Edelmetallkorb aus Silber, Platin und Gold. "


    DEN find ich gut! Als ob nicht noch viel weniger Silber als Gold vorhanden wäre. :D
    Aber ist auch nett, daß auf ARD inzwischen implizit gesagt wird: Gold ist, gemessen in den grünen Papierschnipseln, viel zu billig. [smilie_blume]

  • Hier ist ein Artikel - könnte fast ein Insider aus dem Forum sein:


    http://www.welt.de/finanzen/ar…amatischer-Inflation.html


    Zitat

    Solange die rezessiven Kräfte in der Weltwirtschaft die Oberhand behalten, wird es trotz der extrem inflationären Geld- und Fiskalpolitik nicht zu einer Warenkorbpreisinflation kommen. Die deflationären Kräfte der geplatzten Spekulationsblasen und die während der Aufwärtsphase des Zyklus entstandenen Fehlinvestments, insbesondere im Finanzsektor, sorgen für fallende Preise. Erst nachdem dieser natürliche Bereinigungsprozess durch staatliche Interventionen abgewürgt sein wird, werden die Folgen der inflationären Politik in steigenden Preisen sichtbar werden.

    Was der Autor nicht versteht... ein Ausbruch aus der Deflation ist praktisch kaum möglich - erst nachdem die Deflation lange gewütet hat, kann es eine Umkehr geben... da sind 10 Jahre GAR NIX!
    Dass nach einer Deflation irgendwann Inflation folgen wird - das weiß jedes Schulkind.

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