Altersversorgung?

  • Grüßts euch,


    heute mal eine Frage die nicht unbedingt was mit Gold und NE-Metallen zu tun haben muß.


    Bin momentan noch 28 Jahre, mein (deutscher) Arbeitgeber fragte mich letzte Woche ob ich nicht Lust auf eine betriebliche Altersversorgung hätte.


    Zur Auswahl stünden eine Pensionskasse mit einem guten Rating, eine Direktversicherung nach meiner Wahl und natürlich der Verzicht auf die betriebliche.


    Was denkt ihr darüber? Lohnt sich das überhaupt? Sollte es irgendwann einmal im Gebälk unseres Währungssystems knirschen (noch lauter als es das eh schon tut :) ) rechne ich nicht mit einer hohen Überlebenswahrscheinlichkeit einer privaten Pension...naja, sicher vielleicht schon, aber langt das Geld dann auch noch für mehr als ne Pizza?


    Wie habt ihr denn - wenn ich mal unverschämt neugierig fragen darf - eure Altersvorsorge geplant?
    Bei mir sinds bis jetzt ne schuldenfreie ETW und meine Edelmetalle.
    Dann eiert noch eine Lebensversicherung durch die Gegend, die ich aber nicht für die AV "konzipiert" habe, sondern eher als "Feuerwehr" (meinetwegen mal ne Besicherungsverknüpfung).


    Raven

  • Hallo Raven


    Ich hab`s schon vor langer Zeit selber in die Hand genommen und nicht Andere die Hände waschen lassen in meiner Vorsorge. Heute mit 63 glaube ich , ich hab`s richtig gemacht.


    Behalte Deine Selbständigkeit und Deine Verantwortung in dieser Hinsicht. Kannst ja jeden Monat 1 - 2 Kg Silber kaufen. Vor 20 Jahren habe ich schon Silber gekauft pro Kg damals bei Sfr 149.-- (170 DM) Allerdings nachher wieder zwischendurch verkauft. Einen richtigen Absturz habe ich nie erlebt. Du willst ja was Sicheres für Deine Vorsorge und nicht`s Spekulatives. Also musst Du auch kurzfristig mit weniger Steigerung zufrieden sein. Aber heute siehts währungspolitisch ganz a nders aus als vor 20 Jahren, also sind auch die Entscheidungsgrundlagen auch anders. Die Vergangenheit kannst Du nicht in die Gegenwart projzieren.


    Gruss von der Alp

  • Hallo Alphöttä,


    das ist auch ein Punkt den ich scheue wie der Teufel das Weihwasser: daß andere die "Verantwortung" über mein Geld übertragen kriegen.
    Gehts schief ist wohl nur einer das "Depperle", nämlich ich.


    Das mit Edelmetallen gefällt mir recht gut. Wenn man sich mal alte Textquellen durchliest (ich hoffe ich sage da jetzt nichts falsches!) bekomme ich den Eindruck daß es nicht das Gold ist das um die Währungen tanzt, sonder es ist genau umgekehrt.
    Für ein Goldpfund/Sovereign ~ 75 Euro glaube ich auch heute noch den gleichen Warenkorb (Lebensmittel) zu bekommen wie meinetwegen 1890.


    Aus diesem Punkt heraus betrachtet stellt sich die Frage nach der Rendite also gar nicht erst. Jedenfalls meine Meinung. Hätte man auf eine ewige Anleihe Zins bekommen seit xy Jahren denke ich daß die Kaufkraft doch in etwa die selbe (gut, vielleicht ein wenig mehr Rendite, aber bei unverhältnismäßig höherem Risiko heutzutage) Höhe hätte wie wenn man einfach ein Goldstück vergraben hätte.


    Hoffe ich denke da nicht falsch...aber spontan fällt mir der Langfristchart mit den Inflationsraten im UK ein, der ab 1749 (?) ermittelt wurde.


    Raven

  • Hallo Rave !!!!!!


    Du fängst an die Dinge so zu sehen wie sie sich entwickeln. Die ganzen Probleme sind an die Aussage zu knüpfen: Was ist Geld eigentlich, und wieso haben wir die Probleme jetzt so wie sie sind. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Welche Art der Kapitalbildung ist die richtige. Hierzu kann man nur folgendes feststellen. Wir befinden uns in einem riesigen Geldexperiment. Noch nie wurde so viel Geld gedruckt bzw. aufgehäuft wie jetzt. Was ist die Folge davon ? Neben vielen anderen schädlichen Faktoren ( Krieg ) ist der größte Faktor der der Geldentwertung bw. Verschuldung. Schulden müssen bezahlt werden, auf die eine oder andere Art und Weise, aber immer müssen sie bezahlt werden. Daraus ergibt sich für dich, jede sichtbare Kapitalbindung ohne inneren Wert, und das sind Direktversicherungen, wird a ) entwertet und b ) zur Schuldentilgung herangezogen. Die Zusammenhänge wurden hier schon mehrfach diskutiert. Es gibt nur drei Arten von Kapitalbildung auf dieser Erde 1) Papiergeld ohne Deckung 2 ) Backsteine 3 ) Gold und Silber. Sehr einfach nicht wahr ? Zum Ansatz deiner Überlegungen sei folgendes gesagt ` wenn du vor ca. 30 Jahren deine Altersversorgung in Gold und Silber angelegt hätte, könnten Geldentwertung und Schuldentilgung dich kalt lassen, und eine Rendite hättest du auch noch. Auch hierzu gibt es entsprechende Kommentare auf diesen Seiten. Die Tage hatte ich mit einem Bekannten ein Gespräch über Lebensversicherungen. Ihm war ein Fall bekannt, wo eine Lebensversicherung, die zur Auszahlnug kam nach 12 Jahren, um 50 € weniger ausgezahlt wurde, als er eingezahlt hatte. Gewiss ungesetzlich aber es ist passiert. Tolle Rendite nicht wahr. Meine Auffasung ist ohnehin, daß keine Kapitalbildung ohne inneren Wert, die nächsten 10 Jahre übersteht. Warum siehe oben. Das alles sollen nur Denkanstöße für dich sein, mehr nicht. Entscheiden muß du selbst. Die Devise für die nächsten 10 Jahre lautet ` Vermögensbewahrung geht vor Vermögensvermehrung .`In diesem Sinne ein glückliches Händchen.


    Gruß Jürgen


    Altgremane

  • Hallo Jürgen, Hallo Alphöttä,


    Danke schön für euere Kommentare.


    Habe mir die ganze Sache nochmals durch den Kopf gehen lassen.


    Ich dneke ich gebe meine Unabhängigkeit nicht auf.
    Außerdem möchte ich nicht eine langfristige Bindung an eine AV-Art haben/eingehen, wenn man sich nicht sicher sein kann daß die deutsche Regierung irgendwas an den Rahmenbedingungen dreht.
    Außerdem wirds sicher auch dann kompliziert wenn ich nach Felix Austria zurückkehre.
    Nene, nix für meines Vaters Sohn.
    Bleiben wir lieber bei Metall, Steinen und vielleicht dem einen oder anderen Low-Risk-Bond.


    Nochmals Danke!


    Raven

  • Hallo Forum,


    habe ich das jetzt richtig verstanden und ihr setzt bei der Altersvorsorge fast ausschließlich auf Metall, wenn man mal vom eigenen Heim absieht? Wie rechnet ihr denn da? Mann weiß ja nicht, wie lange man lebt?


    Gruß LeBon

  • Sicherlich ist es richtig, das Edelmetalle ein Werterhalt darstellen. Eine wirkliche Rendite hingegen, gibt es hier nicht.
    Was ist z.B. wenn man bei der AV auf Gold gesetzt hat, und mit 65 feststellt, das der Goldpreis gerade im Keller ist...


    Nun, ich denke man sollte seine AV etwas anders gestalten:


    1/3 Edelmetalle
    1/3 Aktien/Fonds
    1/3 Festverzinsliche Wertpapiere


    Dazu noch EINE selbstbewohnte Immobilie, die zum Renteneintritt möglichst schuldenfrei sein sollte.
    Je älter man wird, desto mehr sollte man auf Sicherheit setzten, also den Aktienanteil etwas senken.


    Was ich persönlich meiden würde, sind Kapitallebensversicherungen. Wenn es gilt die Frau/Kinder abzusichern, dann bietet es sich an eine RLV seperat abzuschließen.


    Meiner Meinung nach sind viele Leute viel zu risikoscheu. Es ist sicherlich richtig, das man zumindest einen WErterhalt anstrebt, aber ich habe auch immer im Hinterkopf was mein Prof. uns gepredigt hat: "No risk, no fun!".


    Alles ist meine persönliche Meinung und soll keine Anlageberatung darstellen

  • Zitat

    1/3 Aktien/Fonds
    1/3 Festverzinsliche Wertpapiere


    Aber in welcher Währung soll man die Anlegen? Der Dollar verliert gerade z.B. unheimlich an Kaufkraft und der Euro hat seine Stabilität auch schon offiziell aufgegeben.


    Risiko ist ja O.k.. Aber hier scheint mir doch absehbar zu sein, dass das ganze nicht wirklich gut geht. Ist das noch Risiko oder Wahnsinn?

  • Klaro, zumindest für die "Ansparzeit". Am Beginn sind da nur - zumindest fast nur - Auszahlungsüberschüsse. Hast du aber fleißig bei den Hausaufgaben geholfen und gutes Benehmen vorgelebt, so füttert dich dein Nachwuchs im Idealfalle in deinen greisen Jahren :]


    Gruß



    HORSTWALTER

  • Aus Sicht der Sparkasse macht es auch mehr Sinn, wenn Papa Spparkassenbriefe kauft :D


    Aus Papas Sicht ist investition in den Kleinen vermutlich sinnvoller :))
    Sonst ist der Nachwuchs nachher bei PISA nix gut und als vollzeit HIVler nicht unter den RentenkassenEINzahlern.
    Papa hat dann ein Problem mit seinem Auskommen. Da ghet´s dann um Geld und die Sparkassenbriefe sind
    vermutlich nahe dem nicht vorhandenen Brennwewrt :P


    Gruß



    HORSTWALTER

  • Zitat

    Original von LeBon


    Aber in welcher Währung soll man die Anlegen? Der Dollar verliert gerade z.B. unheimlich an Kaufkraft und der Euro hat seine Stabilität auch schon offiziell aufgegeben.


    Risiko ist ja O.k.. Aber hier scheint mir doch absehbar zu sein, dass das ganze nicht wirklich gut geht. Ist das noch Risiko oder Wahnsinn?


    Ich würde hier möglichst breit streuen. Momentan den Dollar untergwichten.

  • Zitat

    Original von LeBon
    Wenn man breit streut, kann man aber doch auch kaum Gewinn machen. Und riskant ist Gold ja nicht gerade.


    Nun, das sehe ich etwas anders.
    WEnn man breit streut, verringert man das Risiko, nicht die Rendite. Es mag zwar so sein, das man eine höhrere Rendite hätte, wenn man nur einer Aktie kauft, aber das kann eben auch schief gehen.


    Ob man Gewinn macht oder nicht, hängt im wesendlichen davon ab, worin man anlegt, und wieviel Risiko man dabei bereit ist einzugehen.
    Aktien z.B. haben im 50 Jahres Durchschnitt ca. 8-9 % Realrendite (Inflationsbereinigt) gebracht, sichere festverzinsliche Papiere hingegen nur ca. 2%.


    Was meinst du damit, das Gold ja nicht gerade riskant ist?
    Was ist für dich Risiko?

  • Zitat

    Ob man Gewinn macht oder nicht, hängt im wesendlichen davon ab, worin man anlegt,


    Gut, das ist sicherlich ein Punkt. Aber dann muß man sich auch wirklich sehr intensive mit der Materie auseinander setzen. Für jemanden, der nicht jede Woche Börsenkurse studieren will ist das nichts.


    Zitat

    Was meinst du damit, das Gold ja nicht gerade riskant ist?


    Gold kann nicht wirklich seinen Wert verlieren. Man investiert nicht in irgend etwas, was plötzlich insolvenz anmelden kann, oder was politischen Wirrungen unterliegt. Keine Politik und keine Börsenunruhen können Gold zerstören, höchstens ein bischen den Kurs manipulieren, das aber auch nur auf hohem Niveau.

  • Zitat

    Original von LeBon
    Gold kann nicht wirklich seinen Wert verlieren. Man investiert nicht in irgend etwas, was plötzlich insolvenz anmelden kann, oder was politischen Wirrungen unterliegt. Keine Politik und keine Börsenunruhen können Gold zerstören, höchstens ein bischen den Kurs manipulieren, das aber auch nur auf hohem Niveau.


    Schon richtig, aber auch Gold unterliegt Preisschwankungen wie eine Aktie auch.
    Was natürlich u.U. ein Pluspunkt ist, Gold kann, wie du schon so schön gesagt hast, keine Insolvenz anmelden. Aber wer eine Renditestarke Anlage sucht, sollte nicht unbedingt in Gold anlegen.


    Bei all dem sollten wir eines nicht vergessen: Gold hat andere Vorteile, vorallem die WErthaltigkeit.

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