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Die Gold-Silber-Quote gibt den Goldpreis als Vielfaches des Silberpreises an. Ein Wert von 70 bedeutet, dass Gold 70-mal so viel kostet wie Silber. Für Dennis Gartman, Hedge-Fonds-Manager und Herausgeber des Gartman Letter, ist das klares Stresssignal: "Selbst wenn es nicht logisch ist, werfen Anleger Silber, Platin und Palladium zusammen mit Industriemetallen wie Blei, Zinn und Kupfer in einen Topf. Das liegt daran, dass sie auch industriell Verwendung finden."
Sollte sich die wirtschaftliche Erholung abschwächen, werde die Gold-Silber-Quote weiter zulegen, sagte Gartmann. Der industrielle Aspekt werde den Edelmetallcharakter von Silber verdrängen. Er zieht eine Parallele zu der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008: "Damals schoss die Quote bis fast auf 90."
Silber ist deutlich stärker konjunkturabhängig als Gold. Es wird mehr in der Industrie eingesetzt, etwa in der Photographie und medizinischen Geräten. Analysten erwarten hier trotz der konjunkturellen Erholung aber nur moderate Verbesserungen. "Obwohl wir damit rechnen, dass sich die industrielle Nachfrage nach Silber in diesem Jahr erholt, sieht die Bilanz grundsätzlich immer noch schwach aus, da wir von einer größeren Produktion der Minen im Vergleich zum Vorjahr ausgehen", schrieben die Barclays-Capital-Analysten.
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Der Silberpreis wird seit Monaten stark vom Interesse spekulativer Marktteilnehmer getrieben. Das macht das Edelmetall anfällig für Preisschwankungen. "Wenn dieser Appetit der Investoren nachlässt, ist Silber unter den Edelmetallen unserer Meinung nach den größten Abwärtsrisiken ausgesetzt, da die Fundamentaldaten die Preise erst auf einem viel niedrigeren Niveau auffangen würden", schrieben die Rohstoffexperten von Barclays Capital.
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