Aus den Focusonline nachrichten:
Mit seinen umstrittenen Migrationsthesen treibt Thilo Sarrazin nicht nur Parteifreunde und Vorgesetzte zur Weißglut. Auch die Union ist über den SPD-Provokateur entsetzt. Sie legt ihm den Rückzug aus dem Vorstand der Deutschen Bundesbank nahe.
„Sarrazin legt einen neuen Aufguss seiner islamfeindlichen und menschenverachtenden Tiraden gegen muslimische Migranten vor. Ich frage mich, wie lange die Deutsche Bundesbank dem noch tatenlos zuschauen will“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag.
Der CDU-Außenpolitiker warf Sarrazin vor, durch rassistische Äußerungen Ressentiments gegen Migranten zu schüren. „Er macht nach, was der Rechtspopulist Geert Wilders in den Niederlanden vorgemacht hat“, sagte Polenz. „Als Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank bekleidet Sarrazin ein hohes nationales Amt. Wenn ein solch wichtiger Funktionsträger derart mit Vorurteilen, Unterstellungen und bösartigen Verallgemeinerungen operiert, wird auch das Bild Deutschlands im Ausland eingetrübt“, erklärte der Außenpolitiker. Es stimme nachdenklich, dass NPD und DVU besonders laute Loblieder auf Sarrazin anstimmten. „In der Union hätte Sarrazin keinen Platz. Latenter Rassismus ist mit christlichen Wertvorstellungen unvereinbar.“
Nahles drängt auf Parteiaustritt
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles erhöhte derweil den Druck auf Sarrazin, die Partei zu verlassen. „Sarrazin ist ein unterbeschäftigter Bundesbanker mit ausgeprägter Profilneurose – das allein wäre noch nicht bemerkenswert, aber er missbraucht den Namen der SPD“, sagte sie dem „Hamburger Abendblatt“. „Wer einzelne Bevölkerungsgruppen pauschal verächtlich macht und gegeneinander aufbringt, treibt ein perfides, vergiftetes Spiel mit Ängsten und Vorurteilen und hat mit den Werten und Überzeugungen der SPD rein gar nichts mehr zu tun“, legte Nahles dem früheren SPD-Finanzsenator in Berlin einen Parteiaustritt nahe.
Der frühere Berliner Finanzsenator hatte mit Interviewäußerungen und vorab veröffentlichten Passagen seines neuen Buches für Empörung gesorgt. Laut Sarrazin habe die muslimische Einwanderung nach Deutschland den Staat „sozial und auch finanziell wesentlich mehr gekostet, als sie uns wirtschaftlich gebracht hat“.
Zitat Ende.
Auf jeden Fall bin ich ihm schon mal dankbar, dass das nahlibaby aus der Reserve gelockt hat.