Währungshüter, Königswasser: wenn die politische Festlegung der Regierenden der einzige Grund ist, warum man zwischen verschiedenen negativen Entwicklungen die am wenigsten Schlimme wählt, dann ist das ein lösbares Problem: Nordafrika, Spanien und schon die DDR haben vorgemacht, dass eine entschlossene und friedlich protestierende Bevölkerung erstaunlich schnell Dinge erreichen kann, die heute als undenkbar gelten.
Dass Frankreich gegen Deutschland wieder Krieg führen würde, halte ich für (gegenwärtig) sehr unwahrscheinlich. Man könnte die Grande Nation ja auch zusammen mit anderen Starkwährungsstaaten einbinden. Wobei: die nationale Selbstverliebtheit von Sarkozy stünde dieser gemeinsamen Politik wohl im Weg. Mich hat sehr irritiert, wie schnell er das Machtvakuum im Libyenkonflikt gefüllt hat und eine Führungsrolle in Europa unter französischem und nicht europäischem Banner beanspruchte. Auch die Bilder vom G8-Gipfel waren beredt genug ...
Ich sehe derzeit bei den Regierenden und auch bei der Opposition die Problematik, dass dort gewisse Denkverbote vorherrschen, die es verbieten sich Gedanken hinsichtlich einer anderen politischen Grundrichtung zu machen. Wer dies in Deutschland derzeit tut, wird sofort als "Nazi" stigmatisiert und ist idR. für den Rest seines Lebens politisch gebrandmarkt. Dabei hat es mit rechtem oder gar nationalsozialistischen Gedankengut rein gar nichts zu tun, wenn man laut darüber nachdenkt, ob die EU in ihrer heutigen Form zum einen gut für die Völker Europas ist und zum anderen, ob mit dem Euro nachhaltig Frieden in Europa geschaffen wird. Das schnelle wachsen der Europäischen Union, die fehlenden demokratischen Elemente (Kommission) darin, sowie die Einheitswährung Euro, die zwanghaft versucht völlig konträre Volkswirtschaften unter einen Hut zu bringen, dürfte meiner Meinung nach eher zur Spaltung Europas und schlimmstenfalls zu Bürgerkriegen innerhalb einiger EU-Länder führen, als zu nachhaltigem Frieden in Europa.
Es wäre daher mehr als Klug, den europäischen Nationalstaaten wieder mehr Souveränität zu gewähren und dort wo echte Harmonisierung notwendig ist (Handel) diesen stärker voranzutreiben und dabei die Menschen mitzunehmen, so dass diese auch den Nutzen für sich selbst erkennen können. Derzeit passiert eher das Gegenteil, es werden Verordnungen über Dinge erlassen, die nur für einzelne Staaten nützlich sind, n anderen jedoch total Unsinn sind (Waasersparende Wasserhähne für Griechenland und Deutschland). Selbiges gilt auch für den Euro. Der Euro ist als Hartwährung für Deutschland, Österreich, Finnland und die Niederlande prima, für alle andere eine Katastrophe und als Weichwährung gilt dies natürlich umgekehrt. Es wird niemals zusammenwachsen, was nicht zusammen gehört und auch am deutschen Wesen wird auch nicht die Welt genesen.
Die Kaltschnäuzigkeit, dies nicht sehen zu wollen, ist das eigentliche Kernproblem und dies scheint allen Europäischen Staatschefs anzuhaften. Siehe die Proteste in Griechenland, Spanien aber auch Sarkozys Narzissmus, Barrosos diktatorische Züge und Merkels Willkür. Mit solchen Eliten wird es kein friedliches Europa geben, denn deren Interessen liegen nicht beim eigenen Volk, sondern sind auf den eigenen Machterhalt und die Ausweitung der eigenen Machtfülle ausgerichtet. Überlegungen, die Türkei, Kroatien oder auch Serbien in die EU aufzunehmen, trotz der gegenwärtig massiven Verwerfungen, bestätigen mich in meiner Annahme.
An einen Krieg zwischen den großen Playern Deutschland, Frankreich oder auch Großbritanien glaube ich auch nicht. Denn die Menschen in all diesen Ländern haben eines gemein, sie haben nach zwei Weltkriegen, die zu nichts geführt haben, schlicht keine Lust mehr auf kriegerische Auseinandersetzungen. Abgesehen davon passen diese drei Länder viel besser zusammen als z.B. Finnland und Zypern.