Stiftung Warentest vom 14.11.2025:
Ein Auszug aus dem Artikel:
Tücken der ETC-Auslieferung:
Viele ETC-Anbieter wie Xetra-Gold und Euwax Gold II werben mit dem Versprechen, Gold auf Wunsch an Anleger auszuliefern.
Aber: Nicht jede Bank macht da mit.
Der bekannteste Anbieter ist Xetra-Gold, und der listet auf seiner Internetseite unter „Bestand“ alle gekauften Barren transparent auf.
Einige Gold-ETC-Anbieter werben mit der Möglichkeit, sich das hinterlegte Gold tatsächlich liefern zu lassen.
Allerdings ist nicht jeder ETC in gleichem Maße auf die Auslieferung ausgelegt, und bei einigen können hohe Kosten anfallen. Schauen wir auf die hierzulande beliebtesten Anbieter von Gold-ETC, zu denen Xetra-Gold (Isin DE000A0S9GB0), Euwax Gold II (DE000EWG2LD7) und der Invesco Physical Gold ETC (IE00B579F325) gehört.
Fallstricke bei Gold-Auslieferungen !
Wie unsere Abfrage ergibt, liefert Xetra-Gold in Deutschland nicht direkt an Privatanschriften aus. Die Lieferung erfolgt stattdessen ausschließlich über die Hausbank oder eine Bankfiliale, die der Anleger zuvor bestimmt.
Die Kosten dafür sind unter anderem von Menge (ab einem Gramm möglich) und Entfernung abhängig.
Für einen einzigen Kilo-Barren liegt man etwa bei 374 Euro, die der Emittent verlangt - bei Xetra-Gold ist das die Deutsche Börse Commodities.
Lieferungen über beliebte Direktbanken nicht günstig !
Euwax Gold II dagegen ermöglicht eine Lieferung ab 100 Gramm Gold an deutsche Privatadressen, und das kostenlos.
Kleinere Mengen verursachen aber Liefer- und Formgebühren, abhängig von genauer Menge und Entfernung.
Der Invesco-Gold-ETC bietet dagegen derzeit überhaupt keine Auslieferungsoption an.
Und wie ist es, wenn man Gold-ETC über Direktbanken kauft?
Dann wird es noch teurer, denn einige beliebte Direktbanken lassen sich diesen Service gut bezahlen: Die DKB beispielsweise verlangt vom Kunden satte 196,35 Euro, und das noch ohne die Gebühr beim Emittenten.
Auch die Consorsbank (59,50 Euro) bietet keinen Schnäppchen-Service.
Scalable Capital (24,99 Euro plus Fremdkosten) sowie Tradegate.direct (25 Euro plus Fremdkosten, Auslieferung nur in Berlin) halten ebenfalls die Hand auf.
Dagegen verlangt der S Broker der Sparkassen Gebühren, die „anfragespezifisch“ dem Kunden mitgeteilt würden, heißt es der Stiftung Warentest gegenüber.
ING sowie Smartbroker berechnen immerhin keine eigenen Kosten für die Auslieferung.
Hier müssen Investoren „nur“ die Fremdkosten begleichen.
Trade Republic hat auf unsere Anfrage nach einer Goldauslieferung und etwaigen Kosten gar keine Rückmeldung gegeben.
Fazit: Silber-Auslieferungen bei Silber-ETCs verhalten sich bestimmt ähnlich.
Nur da kommt das Gewichtsproblem zusätzlich hinzu !
Und daher zusätzliche Handlings- und Lieferkosten !