Fortsetzung..
Ich habe euch nicht an einem Teil meines Lebens teilgabenlassen, damit ihr euch gegenseitig belehrt was machbar, gut und was Fantasieist.
Bei Vielem was ich hierlese, frage ich mich aus welchen Film oder Buch das wohl stammt?
Für mich ist Weihnachten keineeinfache Zeit, die ich im Kreis der Familie und enger Freunde verbringe. AufGrund so mancher Diskussion hier, wollte ich euch etwas schenken.. Ein kleinesStückchen meiner Erfahrung!
Das Bewusstsein für eineSituation entsteht im Kopf und jeder drückt sich nunmal anders aus, aber ichwünsche euch, dass sich bei euch etwas bewegt. Nicht bei den wenigen Aktiven,sondern den vielen passives Mitlesern.
Keiner weiß, was auf unszukommt und entsprechend gibt es auch keinen guten oder schlechten Plan B,C oderD.
Meine Erfahrung von damals,aber auch schon davor und heute hat mich gelehrt, dass es meist anders kommt,als man denkt.
Es ist sehr wichtig sichGedanken über einen Plan zum Verlassen der Heimat zu machen. Was nehme ich mit(Rucksack), was ist an Vorbereitung in der Heimat zu treffen und ganz wichtigauch der mentale Abschied, von Freunden und der Heimat!
Doch wohin der Weg dannletztlich geht, entscheidet sich erst kurz vor Aufbruch (wohin ist es amSinnvollsten?) und jeden Tag aufs Neue (ist die Straße/Gegend passierbar? Istdas Zielgebiet noch erreichbar und sinnvoll?).
Der Plan: "Ich gehenach X-Land'", wird sich in den meisten Fällen als nutzlos erweisen!
Meine Freundin war Kroatin,ich Deutscher und wir hatten (dachten wir zumindest) alles bedacht. IhreFamilie lebte in einer zu Kriegsbeginn noch weitgehend ruhigen Region und wirbeschlossen, dass Sie mit mir nach Deutschland, in Sicherheit geht. IhreFamilie wollten wir erst falls es schlimmer wird nachholen.
An einem Morgen brachen wirRichtung Norden durch die Berge auf, doch nichts war so, wie wir uns dasvorgestellt hatten - Wir mussten das Auto bereits nach wenigen Stunden stehenlassen, da auf alles was sich bewegt geschossen wurde, und zu Fuß weiter gehen.In den Tagen darauf mussten wir mehrfach und zeitaufwendig Kampfgebietenausweichen..
Als wir 4 Tage späterendlich an der österreichischen Grenze ankamen, erfuhren wir das Dorf ihrerFamilie nun mitten im umkämpften Gebiet lag!
Als die Nachrichten aus demGebiet ihrer Familie immer schlimmer wurden, beschlossen wir wie einige andereumzukehren und unserer Familie beizustehen.. wir haben sie nie mehrwiedergesehen..
Nichts von dem, was wirgeplant hatten, hatte funktioniert. - Aber heute sehe ich auch wie viel ich aus diesenschrecklichen Erlebnissen gelernt habe:
Vergesst detaillierte, längerfristige Pläne, vergesst Nachbarschaftshilfe,... Entweder ihr habt ein Netzwerk aufgebaut, von dem nach den ersten Wochen noch bisschen was überstanden hat, oder ihr seiterst mal ganz auf euch alleine gestellt!
Ein Plan sollte sich daher nurauf die Dinge beschränken, die alleine bei einem selbst liegen, und jeder isterstmal für sich selbst verantwortlich. Jeder packt seinen Rucksack selbst undanders, wodurch am Ende in der Gruppe viel mehr Dinge verfügbar sein werden. Und vieleInformationen und Ideen sind besser als eine vorgefertigte Liste oder Meinung!
Parallel dazu ist dieVorsorge am Wohnort, für einige Wochen äußerst wichtig, um möglichst verstecktzu bleiben und abwarten zu können. Dann bevor es schlimm wird, sollte man dieHeimat auf jeden Fall versuchen zu verlassen..
Und verabschiedet euchjeden Morgen von euren Liebsten, denn keiner weis wer am Abend noch mit amTisch sitzt!
Ich wünsche mir ganz sichernicht, so etwas nochmal erleben zu müssen, aber so wie sich die Dinge derzeitentwickeln ist es leider nicht unmöglich. - Und es macht mir Angst.
Seid freundlich und helfteinander, damit jeder seine Vorbereitungen zweckmäßig umsetzen kann.
Ein Netzwerk muss nicht persönlich sein - Die besten Netzwerke waren die Anonymen, die erst bei Bedarf genutzt wurden.
Hoffen wir das Beste für die vor uns liegende Zeit und dass wir im Kreise unserer Familie auch 2020 wieder Weihnachten feiern können.
Eure Wildkatze