Ich denke mal, auf die richtige Balance kommt es an. Es macht natürlich keinen Sinn, Gold und Silber in einem Ausmaß zu horten, dass kein Geld für ein angenehmes Leben im Hier und Jetzt verbleibt. Es geht also um ein entschiedenes sowohl-als-auch. Wobei man andererseits den Gegenwartskonsum nicht so hoch gewichten sollte, dass für ein sorgenfreies Leben im Alter keine ausreichenden finanziellen Mittel verbleiben. Das nennt sich Eigenverantwortung und niemand sollte sich m.E. auf die Unterstützung eines wackeligen Staates im Alter verlassen.
D.h. Vermögensaufbau anzustreben ist angesagt für alle, die noch kein hinreichendes Vermögen ihr eigen nennen. Für die anderen wird der Vermögensschutz wohl an erster Stelle stehen. Kein leichtes Unterfangen im Zeitalter von quantitative easing, anziehender Inflation und Minuszinsen.
Was das Thema spekulieren anbelangt, hatte mein Professor der Finanzwissenschaft (er war schon vor Jahrzehnten dem Thema Aktien und Derivaten durchaus zugeneigt) immer gesagt: Wenn man reich ist, kann man spekulieren (weil man Verluste wegstecken kann, also die Risikotragfähigkeit gegeben ist). Wenn man allerdings arm ist, z.B. eine mittelloser Student, dann muss man spekulieren (also mit Hebel, sonst bringt es ja nichts). Letzteres hat er natürlich mit einem verschmitzten Lächeln ins Auditorium verbreitet. 