Importpreise steigen um 24 Prozent – Gaspreis +268 Prozent
Soeben wurden die deutschen Importpreise für den Monat Dezember vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Sie steigen im Jahresvergleich um 24 Prozent nach 24,7 Prozent im November. Damit liegt diese Dezember-Steigerung nur minimal unter dem höchsten Wert seit 1974. Alleine die Preise für Gasimporte stiegen um 267,5 Prozent, und sind damit die Haupttreiber dieser Preisexplosion. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren die gesamten Importpreise 13,5 Prozent höher als im Vorjahr. Dies war der stärkste Preisanstieg seit dem Jahr 1981.
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Hier die Detailaussagen der Statistiker im Wortlaut:
Starker Preisanstieg ist nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen
Energieeinfuhren waren im Dezember 2021 um 135,0 % teurer als im Dezember 2020, verbilligten sich aber um 3,0 % gegenüber November 2021.
Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist nach wie vor insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Dezember 2021 um 267,5 % über denen von Dezember 2020, sanken aber gegenüber November 2021 um 2,9 %.
Auch die Importpreise für Mineralölerzeugnisse (+68,5 %) und Erdöl (+65,3 %) lagen deutlich über denen des Vorjahresmonats, sanken aber im Vormonatsvergleich ebenfalls (Erdöl: -6,3 %, Mineralölerzeugnisse: -3,6 %).
Die Preise für importierte Steinkohle lagen 154,3 % über denen von Dezember 2020. Gegenüber November 2021 stiegen sie nach einem deutlichen Preisrückgang im Vormonat (gegenüber Oktober 2021) wieder an (+6,9 %).
Den höchsten Preisanstieg im Vorjahresvergleich verzeichnete elektrischer Strom mit einem Plus von 408,8 %. Gegenüber November 2021 verteuerte er sich weiterhin erheblich (+22,6 %). Aufgrund des geringen Anteils der Stromeinfuhren an den gesamten Energieeinfuhren wirkte sich die Verteuerung von Strom aber nur unwesentlich auf die Energiepreisentwicklung aus.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Dezember 2021 um 13,0 % höher als im Dezember 2020 und 0,8 % höher als im Vormonat November 2021. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 21,4 % über dem Stand des Vorjahres (+0,6 % gegenüber November 2021).
Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Holz, Erzen, Metallen und Kunststoffen
Importierte Vorleistungsgüter waren im Dezember 2021 um 23,0 % teurer als im Vorjahresmonat.
Gegenüber Dezember 2020 wurden infolge der Energiepreisentwicklung insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen zu höheren Preisen importiert. Sie waren im Dezember 2021 fast dreimal so hoch wie im Dezember 2020 (+179,9 %). Außerdem waren vor allem Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+60,5 %), Rohaluminium (+55,5 %), gesägtes und gehobeltes Holz (+50,2 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+43,4 %) teurer als im Dezember 2020.
Im Vormonatsvergleich war bei einigen Rohstoffen eine leichte Entspannung im Markt zu verzeichnen: Gegenüber dem November 2021 sanken die Preise unter anderem für Rohaluminium (-2,3 %), Eisenerz (-2,1 %), für gesägtes und gehobeltes Holz (-1,4 %) sowie für Rohkupfer (-0,9 %).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Dezember 2021 um 4,9 % über denen von Dezember 2020. Teurer waren unter anderem Notebooks (+6,4 %), Maschinen (+4,7%), Kraftwagen und Kraftwagenteile (+3,9 %) sowie Smartphones (+3,2 %).
Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 6,6 % teurer, Gebrauchsgüter 5,4 %.
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 24,2 % über denen von Dezember 2020. Während insbesondere Rohkaffee (+70,4 %) und Getreide (+34,9 %) gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin deutlich teurer waren, wurden lebende Schweine zu niedrigeren Preisen importiert (-1,4 %). Im Vormonatsvergleich stieg ihr Preis aber zum ersten Mal seit Mai 2020 wieder an (+4,4 %).
Importpreise steigen um 24 Prozent - Gaspreis +268 Prozent (finanzmarktwelt.de)