Bei Mithras können wir getrost von gut "ausgebauten Kontakten" ausgehen. Da ich vor meinem inneren Auge einen Typ mit einem Schlapphut und Lodenmantel sehe, würden bei den Händlern sicherlich die Alarmglocken schrillen, wenn ein Ihnen unbekannter Mithras den Laden betritt. Scherz beiseite, ich kaufe unregelmäßig regelmäßig. Also wenn wirklich überflüssiges Geld vorhanden ist, dessen Verwendung erst in einer unbestimmte Zukunft benötigt wird. Früher habe ich als vertrauensdussliger Sparer diese Werte als Sichteinlage bei den Banken stehen lassen.
Dinge des täglichen Bedarfs haben Vorrang, wie auch Fixausgaben der Versorger. Leider kommen in letzter Zeit im häufiger Gebühren ins Spiel, die immer mehr in Zwangsabgaben wie bei direkten Steuern münden.
Letztes Jahr hätte ich gern eine Steuerrückerstattung in EM konvertiert, aber unerwartete Schicksalsschläge haben die Pläne radikal durchkreuzt. Daher kaufe ich EM immer dann, wenn das Geld vorhanden ist und der Goldpreis nach meinem Gefühl eine Delle aufweist. Nur in diesem Jahr hat mein Gefühl bei der Preisentwicklung total versagt. So richtig begreife ich es nicht, da Goldpapier- und physischer Markt aus meiner Sicht mehr und mehr verschiedene Paar Schuhe sind.
Das EM dient in erster Linie der alternativen Altersvorsorge, ist daher langfristig angelegt und als direktes Handelsgut oder Spekulationsobjekt unbedeutend. Mal ein paar hundert Silbermünzchen kaufen ist nicht drin. Mit der Zeit läppert sich jedoch eine beruhigende Reserve zusammen. Das sehe ich nicht als Horterei, sondern als sparen. Sparer sind in der heutigen Zeit sehr suspekt geworden, anders ausgedrückt, was früher eine Tugend war ist heute ein Wirtschaftsschädling, der zurechtgestutzt werden muß.
Meine nächste Ausgabe werden die 20 Euro deutsche Goldmünzen. Mich ärgert zwar der Preis, aber zum Tragen kommt der erst in hoffentlich vielen Jahren, wenn die karge Rente aus der Substanz aufgepeppt werden muß.