...das Niveau, ab dem man in der DDR als führender Genosse galt und an einen West-Wagen kommen konnte...
Nicht unbedingt, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Da gab es einen Fall, wo ein zukünftiger Wartburg-Neuwagenbesitzer frohen Mutes nach Erhalt seiner Abholbenachrichtigung gen Berlin reiste um seinen neuen Wagen in Empfang zu nehmen.
Dummerweise stellte sich die die Benachrichtigung als irrtümlich heraus und der Mann war natürlich stocksauer.
Der Verkäufer hatte Verständnis für das Ärgernis des Mannes und bot ihm ersatzweise einen VW-Golf an.
Nun war es mit der Fassung des Mannes endgültig vorbei und er war dabei den Verkäufer über den Tresen zu ziehen um ihn für diese Frechheit mindestens zu erwürgen.
Nur mit Mühe konnte er dem erbosten Kunden begreiflich machen, dass er für 29.000.- Mark tatsächlich einen VW-Golf erwerben könne (wieder ein Kompenstionsgeschäft mit dem Klassenfeind).
Der gute Mann war hocherfreut und war selbstredend bereit den hohen Differenzbetrag zu akzeptieren.
Das war aber noch nicht genug der Wohltaten. Einige Zeit später erhielt der stolze VW-Besitzer eine Zahlungsanweisung vom IFA-Vertrieb in Höhe von 10.000.- Mark. Die staatliche Wirtschaftskommission unter Günther Mittag hatte beschlossen den ungebührlich hohen Preis des VW (es handelte sich nur um das Einsteigermodell) auf 19.000.- Mark neu festzusetzen.
Da sag mal einer, dass Weihnachten und Ostern nicht auf einen Tag fallen können. 