ZitatAlles anzeigenOriginal von Oskar
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Wäre man dabei geblieben, wäre alles ziemlich gut (oder wenigstens besser). Aber gerade beim Handel stellten sich auch Nachteile heraus. Wenn ein Händler aus Hamburg in München einkaufen wollte, mußte er das Gold/Geld mit sich führen und konnte überfallen werden. Also entwickelte sich ein Kreditsystem. Er nahm einen Zettel mit auf dem Stand, dass er in Hamburg das Geld hinterlegt hat und in München dafür wieder welches bekommen sollte. Das funktionierte über große Unternehmen oder befreundete Händler oder kirchliche Institutionen (z.B. die Kreuzritter) oder sich entwickelnde Banken.
Das war so bequem, dass sich daraus die goldgedeckten Währungen entwickelten. Große Institutionen (das mußte nicht der Staat sein) gaben Zettel aus mit dem Versprechen: Dafür gibt es jederzeit und überall wieder die echte Ware Gold. Damit war das auch schon ein Kreditsystem, aber mit dem großen Vorteil, dass jederzeit die echte Ware dafür wieder erhältlich war.
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Hallo Oskar,
aber so funktiiniert das heute doch immer noch. Mit dem einzigsten Unterschied, dass eben nicht mehr nur Gold als Sicherheit hinterlegt werden kann, sondern auch andere Sachwerte.
Wie emmittiert eine Geschäftsbank neues Geld?
Ich gehe zur Bank und nehme ein Darlehen auf. Dazu muss ich in gleichem Wert eine Sicherheit hinterlegen (z.B. eine Immobilie). Die Bank "schöpft" neues Geld, sofern sie nicht genügend Einlagen von Sparern hat. Dadurch kommt neues Geld in Umlauf. "Gedeckt" ist es durch die Immobilie.
Soweit ist das "Geld" durchaus noch durch einen Sachwert "gedeckt". Nur eben nicht durch Gold.
ABER: kritisch wird es dadurch, dass der Staat Staatsanleihen ausgeben kann, ohne im Detail anzugeben, wodurch die jeweils "gedeckt" sind. Da der Staat ja leider auch nicht seine Sachwerte bilanziert, kann also niemand so genau sagen, bis zu welchem Punkt Staatsschulden durch korrespondierende Sachwerte "gedeckt" sind.
Viele Grüße,
Victor