Beiträge von Victor

    Hallo,


    meiner Meinung nach ist das Grundproblem der Renditewahn, dem die Investoren verfallen sind. Eigentlich sollten niedrige Renditen kein Problem sein, sofern ein Unternehmen überhaupt schwarze Zahlen schreibt. Aber nein: es müssen hohe Renditesätze sein, um die Investoren zu befriedigen. Solange dieser Renditewahn nicht aufgebrochen wird, wird sich auch nichts ändern. Bürgergeld, vereinfachtes Steuersystem etc. sind da sprichwörtlich nur Tropfen auf den heissen Stein (allerdings trotzdem erstrebenswert).


    Viele Grüße,
    Victor

    Zitat

    Original von TeeKay


    Sie muessen die Zinsen fuer Spareinlagen aber nicht mit den Einlagen selbst erwirtschaften.
    Wenn man als Bank die Wahl hat, 100 EUR Spareinlage als Kredit weiterzureichen oder die 100 EUR bei der Zentralbank zu hinterlegen und dafuer 10.000 EUR als Kredit zu bekommen, dann macht sie logischerweise letzteres. Dann kann sie naemlich nicht nur 100 EUR als Kredit zu enormen Zinsen weiterverleihen, sondern die hundertfache Menge. Oder sie nehmen das Geld und spekulieren damit irgendwo herum.


    Es ist doch ganz einfach: wuerden die Banken den Zentralbankkredit nur im aeussersten Notfall nutzen, haetten wir keine M3-Steigerung von 8/9% im Jahr. Oder aber man muesste zugeben, dass die Not so gross ist, dass die Banken nur noch mit enormen Zentralbankkrediten ueberlebensfaehig sind.


    Das widerspricht ja nicht meiner Aussage. Wenn die Bank nicht genügend Einlagen hat, um zugleich einen Kredit an einen neuen Kreditnehmer zu vergeben und gleichzeitig zu spekulieren, dann wird sie tatsächlich per Giralgeldschöpfung "neues" "Geld" "out of thin air" schöpfen.


    Viele Grüße,
    Victor


    Hallo Kaufrausch,


    vielen Dank für deine freundliche Begrüssung.


    zu deinem Statement (1):
    Warum sollten die Banken neues "Geld" schöpfen, wenn genügend Spareinlagen vorhanden sind? Immerhin müssen sie den Zins für die vorhandenen Spareinlagen erwirtschaften. Dazu müssen sie sie also weiter verleihen. (Giralgeld-)Schöpfung müssen sie also erst dann betreiben, wenn die Einlagen nicht mehr ausreichen. Dann wird es (über alle Geschäftsbanken hinweg gesehen) tatsächlich notwendig, die Geldmenge zu erhöhen. Lasse dich da von Egon W. Kreutzer nicht verwirren ;)


    zu deinem Statement (2):
    Es ist richtig, dass Inflation (und auch Deflation) kein Problem wären , wenn alle wirtschaftlichen Grössen (z.B. die Löhne) sich zeitgleich und im selben Masse anpassen würden. In der Praxis ist das aber leider nicht so. Beispiel: Löhne - die sind heute durch die Globalisierung so unter Druck, dass es häufig nicht einmal möglich ist, die offizielle Inflationsrate auszugleichen. Ganz zu schweigen von der tatsächlichen.


    Viele Grüße,
    Victor

    Hallo Kaufrausch,


    "1. Der Unternehmer benötigt für die Vorfinanzierung 3% mehr Geld. Er fordert also 3% mehr Geld bei der Bank an. Damit erhöht sich die Geldmenge genau um 3%."


    Wenn die Bank genügend Einlagen von Sparern hat, muss sie diese 3% nicht neu schöpfen, sondern entnimmt sie aus den Einlagen. Dann steigt auch die Geldmenge nicht.


    Viele Grüße,
    Victor