Ich zitiere nochmal aus dem Buch von R. Prechter:
"Ein deflationärer Crash ist unter anderem durch einen dauerhaften, tiefen und allgemeinen Rückgang sowohl des Wunsches als auch des Vermögens gekennzeichnet, Darlehen zu vergeben und aufzunehmen. Eine Depression ist unter anderem durch einen dauerhaften, nachhaltigen, tiefen und allgemeinen Rückgang der Produktion gekennzeichnet. Da ein Produktionsrückgang die Mittel der Schuldner für Rückzahlung und Schuldendienst verringert, fördert eine Depression die Deflation. Da ein Rückgang der Kredite die Neuinvestitionen in die Wirtschaftaktivität vermindert, fördert eine Deflation die Depression. Da sowohl Kredit als auch Produktion die Preise für Investitionsmittel stützen, fallen diese Preise in deflationören Depressionen."
"Die Kreditausweitung wird derzeit von den Zentralbanken der Welt so stark gefördert wie noch nie. Der Zusammenbruch, egal wie spät er kommt, wird entsprechend ausfallen"
"Ein defensiver Kreditmarkt kann die Bemühungender Fed zunichte machen, die Kreditgeber und - nehmer dazu zu bringen, überhaupt Geschäfte abzuschließen, geschweige denn zu einem gewünschten Zinssatz. Wenn Menschen und Unternehmen keinen Kredit nehmen wollen oder keine Schulden finanzieren können und wenn die Banken und Investoren nicht geneigt sind, Darlehen zu gewähren, dann kann eine Zentralbank sie nicht dazu zwingen. Wenn Deflation herrscht, kann sie nicht einmal mit einem Nullzins dazu anregen. "
"Letzten Endes kontrolliert also die Fed weder die Zinssätze noch das Kreditaufkommen; das tut der Markt"
"Kommen wir mit diesen Gedanken im Hinterkopf auf die Idee zurück, die Fed könnte zur Abwendung von Bankenkonkursen doch einfach Banknoten drucken. Man könnte sich schnell vorstellen, dass die Fed kurz nach dem Beginn der Deflation faule Kredite mit Banknoten auslöst und so ein Meer fauler Schulden durch einen gleich großen Ozean von Banknoten ersetzt und somit ohne den geringsten Hauch von Protest, ohne jegliche Reaktion und ohne Deflation alle Insolvenzen glatt monetisiert. Gegen dieses Szenario sprechen zwei Dinge. Erstens ist die Fed eine Bank und hat keine Lust, durch den Aufkauf wertloser Kredite bankrott zu gehen, weil sie dadurch ihre Reserven restlos abwerten würde. Ein solches Handeln kann höchstens in Krisenzeiten durch Regierungsbeschluss erzwungen werden, und auch dann erst, wenn die Deflation im System gewütet hat. Sogar als die Fed 1933 bereit war, die Kredite gewisser Banken auszulösen, bot sie ihr Bargeld nur für allerbeste Darlehen diesen Banken, und nicht für die heiklen. Zweitens stammt das Szenario von der glatten Abkopplung aus dem Elfenbeinturm und erscheint nur plausibel, wenn man die Menschen ausklammert. Als Reaktion auf die Kreditkrise könnte die Fed zwar die aggressive Strategie anwenden, das Bankensystem mit Liquidität zu überschwemmen, aber ironischerweise würde dies die Deflation noch verschlimmern, anstatt sie zu mildern. Wenn in einer defensiven Atmosphäre ruchbar würde, dass die Fed oder die Regierung beschlossen haben, durch bewusste Politik die Inflation zu fördern, wäre das für die Inhabe von Anleihen ein Grund zur Panik, egal ob zu Recht oder zu Unrecht. ... Wenn diese geschehen würde, dann wäre das Endergebnis der Inflationsbestrebungen ein systemweiter Kaufkraftrückgang von Dollar-Schulden, mit anderen Worten ein Fall des Dollar-Wertes der gewährten Kredite und das wäre Deflation."