Moin moin,
ich erinnere mich an eine Aussage, dass die Chinesen ihre vielen US - Bonds
nicht verkaufen können, weil sie ihnen niemand abkauft.
Ein Staat ist gezwungen seine Bonds zurückkaufen.
Die Chinesen dürften ein Interesse an fallenden US Aktienmärkten haben,
reziprok ergibt sich eine Flucht in die Bonds und die Gläubiger können
ihre Anleihen in diesem Markt abladen.
Letztlich müssen die Bonds von der FED gestützt werden solange irgend
möglich, denn stark steigende Renditen sind sind tödlich für Konjunktur und
Finanzinstitute in der Krise.
Der Schuldner USA hat ein Interesse an der Abwertung seiner Schulden,
strebt deshalb mit allen Mitteln ein inflationäres Szenario an, in dem die
Kaufkraft der chinesischen Devisenbestände abnimmt. (Die Inflation kann
China wegen des Kaufkraftverlustes der Massen destabilisieren.)
Es findet ein Wirtschaftskrieg um Ressourcen statt, Übernahme z.B: Rio Tinto
versus "kostenlose" Kredite für Rohstoff Lieferungen an afrikanische Länder.
Die bleibenden Werte werden fröhlich mit der US Notenpresse inflationiert.
Die Kehrseite dieser "Strategie?" wiegt IMO schwerer. Der Absturz der US
Ökonomie in eine schwere Rezession, da die Kaufkraft der verschuldeten
Bevölkerung, diesem Stresstest nicht standhält.
IMO sitzt die wirtschaftlich stärkere Kraft China am längeren Hebel.
Die Annahme, dass man die Aktienblase dort wg. der Olympische Spiele nicht
platzen lässt, entbehrt jeder Grundlage.
Die Kader dort (wenn sie nicht selbst mitzocken?) haben eher ein Interesse
an einer produktiven Bevölkerung, die Dank gestiegener Agrarpreise auch in
der Landwirtschaft eine auskömmliche Lebensgrundlage findet und damit
mithilft die Inflation der Lebensmittelpreise einzudämmen.
Zockende Rentner, Hausmädchen und Studenten und eine weitere Landflucht
sind bei rückläufigen Exporten und galoppierender Inflation kein gutes
Fundament für politische Stabilität und können pünktlich zu den Spielen
soziale Unruhen auslösen.
Die Chinesen haben ein Interesse für ihren Cash möglichst viele bleibende
Werte, Rohstoffe oder Technologien zu kaufen.
Einen vorübergehenden Crash an den eigenen Märkten, werden Sie IMO
deshalb in Kauf nehmen.
In einem Crash ist halt mit Cash gut einzukaufen.
Warum sie ausgerechnet bei dem Pleitekandidaten Bear Stearns und diesem
Hedgefund (Blackwater) eingestiegen sind, erschließt sich mir bei diesen
Perspektiven nicht.
Im übrigen haben sie eine Armee mit ca 4.000.000 Mann, die sich nicht in
Auslandseinsätzen verzettelt hat und im Zweifelsfall die Situation im Griff
behält.
Auch die andere Seite des Pazifiks möchte ich besser nicht aus den Augen
verlieren.
China ist der Gegner und nicht der Iran. Der und der Irak sollen Mittel zum
Zweck sein.
Umgekehrt meint China bei Manövern vor Taiwan eher die USA.
Diese Mächte sind im Moment die bestimmenden Gegenspieler.
Gruss
Vatapitta