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von Jochen Steffens, Investors Daily 13.Mai 04
Die amerikanische Haushaltsbilanz weist für den Monat April ein Plus
von 17,62 Mrd. Dollar auf. Erwartet wurden 15-18 Mrd. Die positive
Bilanz hat etwas damit zu tun, dass die Einkommenssteuer anfällt. Doch
ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechter, denn im
April 2003 fiel noch ein Plus von 51,1 Mrd. Dollar an. Wirkten sich
hier vielleicht Steuererleichterungen negativ aus? Das wird so
natürlich nicht von der US-Regierung dargestellt, deswegen das
Fragezeichen.
Der Umsatz im Einzelhandel ist um 0,5 % zurückgegangen. Erwartet
wurden -0,2 bis 0,0 % nach zuvor +2,0 % (revidiert von +1,8 %).
Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz um 0,1 %
zurückgegangen. Erwartet wurden -0,2 bis +0,2 % nach zuletzt +1,8 %
(revidiert von +1,7 %).
Was ist das? Eigentlich sollten die Einzelhandelsumsätze doch
ansteigen. Offenbar hatten die im letzten Monat angestiegenen Umsätze
als doch etwas mit Steuerzurückzahlungen zu tun. Das Ergebnis gibt
einer Zinserhöhung von dieser Seite etwas Luft.
Die Zahl der Erstanträge ist auf 331.000 gestiegen. Erwartet wurden
320.000 bis 325.000 neue Anträge nach zuvor 318.000 (revidiert von
315.000). Auch wenn die Zahl die Erwartungen enttäuscht, ist eine Zahl
unter 350.000 eher positiv zu werten. Die Zahl ist schließlich sehr
schwankungsfreudig. Von der Seite der Erstanträge auf Arbeitslosigkeit
gibt es also insgesamt keine Impulse für den Markt.
Bedenklicher ist das schon, dass die Erzeugerpreise um 0,7 %
angestiegen sind. Erwartet wurden 0,3-0,4 % nach zuvor 0,5 %. Die
Kernrate ist wie erwartet um 0,2 % gestiegen. Da kann man morgen
gespannt auf den Verbraucherpreisindex sein. Ich rechne damit, dass er
stärker steigen wird, als erwartet. Inflation bleibt weiter das Thema.
Deswegen rechne ich auch damit, dass die Amis heute etwas schlechter
abschneiden, da die höheren Erzeugerpreise indirekt darauf hinweisen,
dass der Verbraucherpreisindex auch nach oben enttäuschen könnte.
al oro