Moin,
ich verfolge die Carry-Trade Geschichte schon seit einer Weile und empfinde sie als einen der großen Knackpunkte der Weltwirtschaft.
Zinsen USA: 3% (im Juni 5,25%) -> -2,25%
Zinsen Japan: 0,5% (im Juni 0,5%) -> 0%
Die Gewinnspanne beim Yen-Carrytrade hat somit um 2,25% auf 2,5% abgenommen, immer noch arbitragefähig.
Der Yen hat gleichzeitig aber um ca. 13% an "Wert" gewonnen gegenüber dem USD (gegenüber dem Euro noch ca. 5%).
Somit lohnt es sich immer weniger, diese Trades durchzuführen, da die Yen-Entwertung während der Durchführung des Trades nicht mehr stattfindet bzw. mittelfristig nichts bringt, siehe die letzten Monate.
Die Japaner haben schon diverse Male Zinserhöhungen angedeutet (auf 0,75%), gleichzeitig aber im November Devisenkontrollen angedroht, sollte der Yen weiterhin erstarken (lag knapp über 106, so wie jetzt auch).
Der Trend scheint also eindeutig Richtung unwinding zu gehen; frage ist nun: Welches Niveau kann er erreichen? Ist die 106er-Marke (seit mindestens 2000 kaum unterschritten worden) ein derart heisses Pflaster, dass hier wirklich mit allen Bandagen gekämpft wird?
James Saft spricht von rund 1 Billiarde, die in den Carry-Trades hängen (aber in allen Währungen)
http://www.reuters.com/article…ce4/idUSL3083890420080201
Was meint ihr?