Beiträge von GoldMensch

    Zitat

    Original von taheth
    Klar doch. Schau Dir mal die Selbstmordstatistiken an, besonders in wirtschaftlich schlechten Zeiten.
    Aber die haben sich sicher alle wegen Liebeskummer umgebracht.


    Bleib besser bei Papier, denn diese Tendenz bringst Du klar zum Ausdruck.


    Du möchtest also nicht argumentativ darauf eingehen? Oder, um es mit der gleichen Polemik wie du zu formulieren: Der Dow-Chart war wahrscheinlich gefälscht.

    Zitat

    Original von taheth
    In der heutigen Zeit sind ganze Finanzindustrien darauf spezialisiert, Dir mit allen schmutzigen Tricks selbiges abzunehmen.
    Was glaubst Du wohl, wieviele Heerscharen von Investoren sich schon von Brücken bzw. anderen äquivalenten Bauwerken gestürzt oder anderweitig diese Welt vorzeitig verlassen haben, nachdem sie festgestellt haben, dass sich ihr Vermögen verflüchtigt hat.
    Ich kann Dir garantieren, dass jeder einzelne davon geglaubt hat, den Stein der Weisen gefunden zu haben.


    Na irgendwann ist aber wirklich mal Schluss mit Übertreibungen!


    Es haben sich nur zu einem Börsencrash eine nennenswerte Anzahl Leute umgebracht: 1929, danach nie wieder, wenn überhaupt wenige Einzelschicksale, niemals "Heerscharen".


    Schau dir mal den Dow Langfristchart an, egal zu welcher Zeit nach 29 man Geld in Aktien großer Unternehmen investiert hat, man hat auf langfristige Sicht IMMER Gewinn gemacht.

    Ihr habt natürlich Recht, ich bin ein "Mainstreamler". Wie die meisten bin ich mit dem Vertrauen in das Geld aufgewachsen und freue mich wenn mein Kontostand oder der Buchwert meines Depots steigt. Dass ich mich hier registriert habe, zeigt aber wohl, dass ich nicht so ganz desinteressiert bin. :)



    Jetzt habe ich die verlinkten Artikel gelesen, kann auf vieles nicht eingehen, weil mir einfach die Datengrundlage fehlt. Z.b. erwähnte ein Autor, dass das Güterwachstum seit Zeitpunkt X nur 400% beträgt, die Geldmenge sich aber vervierzigfacht hat. Kann sein, aber leider kenne ich dazu keine Statistik.


    Was mich jedoch stört, ist dass das geschehene Wachstum mehr oder weniger als Luftnummer dargestellt wird. Zweifelsohne hat Geld keinen inneren Wert, aber es beinhaltet eine Verpflichtung, eine Arbeitsleistung. Den massiven Aufschwung seit Ende der 40er Jahre hat nicht die "US-Grossfinanz" mit der Druckerpresse gezaubert, er wurde mit (Entwicklungs-)Arbeit geschaffen.



    Dass die USA hochverschuldet sind möchte ich nicht bezweifeln, aber diese Verschuldung muss nicht zum Desaster führen. Nach einem Regierungswechsel und der Angst vor der Immobilienkrise kann auch ein Umdenken erfolgen und der Schuldenabbau in den wirtschaftspolitischen Vordergrund treten und damit eine soft landing gelingt. Der Schuldenabbau ist ja nicht utopisch. Jemand sprach hier von 4 Jahre Arbeit ohne Bezahlung, um die Schulden zu decken. Das klingt viel und ist selbstverständlich nicht praktikabel, aber wenn das befürchtete "Aufwachen" der Bevölkerung ausbleibt und die Entwicklungsländer weiter starkes Wachstum an den Tag legen, die Weltwirtschaft also wächst, ist ein langsamer Schuldenabbau möglich.


    Die Situation KANN natürlich unter ungünstigen Umständen zum Crash führen, aber der positive Ausgang, langsame Entschuldung begleitet von Wirtschaftswachstum ist doch ebenso gut denkbar?



    Für mein Leben kann ich drei Möglichkeiten ableiten:
    - Ich habe Vertrauen in das Währungssystem und lege mein ganzes Geld in Aktien, Fonds (Immobilien, ...) und Anleihen an. Wenn alles gut läuft, habe ich in 20 Jahren eine schöne Rendite erreicht und kann relativ früh die Erwerbstätigkeit aufgeben. Kommt die Apokalypse wie von Julian Robertson erwartet, bin ich so im Arsch wie 99%. Kommt er nicht, habe ich ein schönes Leben.
    - Ich schließe mich dem Untergangsszenario an, lege das allermeiste in physische Edelmetalle an. Kommt der Untergang, geht es mir besser als dem Durchschnitt. In einer Welt, wo das Leben sowieso nicht mehr lebenswert ist, kann ich mir dann mit meinen Goldmünzen kleine Extras leisten und hoffen, die schlimmste Zeit zu überstehen. Bleibt der Crash aber aus, gehöre ich zu den allergrößten Verlierern. Ich sitze auf meinem Gold und verkaufe es im Alter zu Konsumzwecken zu einem Preis, der idR. bestenfalls die Inflation der Zwischenzeit ausgleicht. In diesem Fall hätte ich durch die Crashangst also meine Chance auf ein finanziell unabhängiges Leben verwirkt.
    - Ich lege das Gros in "üblichen" Anlageformen an und sammel hier und da ein paar Notgroschen in Edelmetallen.


    Mittlerweile erscheint mir der letzte Weg aber als eine Art der Entscheidungsangst. Entweder ich vertraue unserem Währungssystem oder ich tue es nicht, oder?


    Welchen Weg habt ihr gewählt? Nachdem was ich gelesen habe hat die Mehrheit den zweiten Weg gewählt.



    Zitat

    Wie man sehen kann ist die Inflationsquote ja auch nicht hoch.


    Naja, dann würden wir mal einen Dollar vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit einem heutigen Dollar vergleichen, oder eine D-Mark von der Mitte des 20. Jahrhunderts mit 1,95583 heutigen Euro. Also ich für mich persönlich hätte lieber etwas Gold und Silber über die Zeit gerettet als die Dollars oder D-Marks. Und wenn ich hier lese, daß die Euro-Inflation z. Zt. bei 6,9 % steht, dann finde ich es abenteurlich, von „nicht hoch“ zu reden. In welcher risikolosen Anlage erhalte ich denn 6,9 % auf mein Guthaben, nur um mich vor dem Wertverfall zu schützen? Ich kenne sie nicht.
    1[/quote]


    Was http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=4193 betrifft muss ich ehrlich sagen, dass ich mich lieber an die gewöhnlichen Statistiken halte. Ganz allgemeinb bin ich ein Gegner von Verschwörungstheorien. Es gibt alleine in Deutschland Zehntausende Wirtschaftswissenschaftler, davon Tausende in der Forschung/universitären Bereich und unsere Medien sind frei. Deshalb habe ich keinen Grund, der offiziellen Statistik zu misstrauen. Und diese sieht eben so aus:
    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wi…7px-PreiseDeutschland.png]


    Danach sind die Zeiten hoher Inflation vorrüber und besonders seit der Euroeinführung hat sie sich in einem niedrigen Bereich eingependelt.


    Geht man also von einer soft landing der USA aus, hätte sich das Crashszenario wohl in Luft aufgelöst.


    Was mir noch einfällt: Ein Satz aus dem einen Artikel hat mich besonders gestört:

    Zitat


    Steigende Aktienkurse erzeugen "Reichtum", das wissen wir spätestens seit dem in den 90ern der "Wealth Effect" beschrieben wurde, wonach steigende Aktienkurse den Konsum fördern.


    Es ist genau andersrum, steigender Konsum, oder allgemeiner, größerer Umsatz von Unternehmen führt zu steigenden Aktienkursen, zum Investieren, nicht umgekehrt. Die allerwenigsten Leute kaufen Aktien, um sie nach einer Kurssteigerung zu verkaufen und dann zu verkonsumieren. Außerdem sind Aktienkurse über die letzten Jahrzehnte nicht inflationär, sie spiegel nur das reale Wachstum der Unternehmen wieder (Stichwort: historisch durchschnittliches KGV). Kurse von Value-Titeln wie im S&P 500 verlaufen zwar in Zyklen, bewegen sich aber immer um ein Durchschnitts-KGV herum. Es ist also nicht eigenartig, dass Aktienkurse langfristig immer steigen, es wäre viel eher merkwürdig, wenn es (fiktives Beispiel) die Deutsche Bank bei einem 5 mal so hohen Gewinn noch zum gleichen Kurs gäbe wie zu der Zeit, wo der Gewinn 1/5 so hoch war.


    - Der Goldmensch

    Keine Angst, ich verschwinde nicht einfach so. :)
    Ich schaue nur ab und zu ins Internet während der Arbeit, habe aber gerade keine Zeit, etwas längeres zu schreiben, kommt später.


    - Der Goldmensch

    Zitat


    willkommen an Bord, ich hoffe es gefällt dir bei all den Ansichten hier. Deiner Überlegung, einen Teil deiner Mittel in Edelmetalle zu schichten, ist sicherlich eine wohl durchdachten Planungen oder aber ein tiefes Bauchgefühl zu Grunde liegend. Beidem kann man zumeist vertrauen und vielleicht ist es schlicht so, das einige der hier anwesenden auf dem von dir nun eingeschlagenen Weg schon etwas weiter sind. Ob dies nun positiv ist lasse ich offen.


    Dir unter uns eine gute Zeit


    Danke!


    Zitat

    Original von Einsiedler
    Noch ne Gegenfrage: Die USA haben inzwischen eine Verschuldung von 400 % ihres BIP (alle Rentenansprüche etc. miteinbezogen). Das würde heute schon heissen, dass alle Amis vier Jahre am Stück arbeiten müssten, und zwar ohne einen Dollar Lohn, um jene Schulden zurückzuzahlen. Was glaubst Du, werden die Amis versuchen? Es zurückzuzahlen oder die Entschuldung via Inflatiion versuchen? ;(


    Ja, das die USA hoch verschuldet sind möchte ich nicht bezweifeln, doch ich glaube auch die Verschuldung wird zu keiner Hyperinflation führen denke ich.


    Zitat


    Ich habe zur Information für Dich einige Links zusammengestellt.


    Danke auch dir, habe mir das mal angeschaut.


    Zwei Dinge stören mich aber:
    - Es ist nicht so, dass Geld einfach mehr gedruckt wird und zu mehr Wohlstand führt, bis alles in sich zusammenbricht. Hinter Geld steckt immer noch Arbeitskraft und Geld ist ein Abstraktionsmittel dafür. Wie man sehen kann ist die Inflationsquote ja auch nicht hoch.
    - Gold/Silber ist real nicht wesentlich mehr wert als Geld. Man kann es zwar noch teilweise für industrielle Zwecke verwenden, aber das war es auch schon. Gold/Silber hat sonst genausowenig einen inneren Wert wie Geld, sondern nur den, der ihm zugemessen wird.


    In der Vergangenheit hat es sich zumindest gezeigt, dass die Zentralbanken das Inflationsproblem immer gut in den Griff bekommen haben. vor 25 Jahren war die Inflation deutlich höher als heute.


    Die Darstellung in "Wie funktioniert Geld?" fand ich übrigens höchst polemisch und wenig den Tatsachen entsprechend. Banken sind mitnichten der größte Kreditgeber, sondern zum großen Teil auch Privathaushalte und andere Unternehmen. Wenn ein Riesenunternehmen einen Kredit benötigt, gibt es meistens Anleihen raus, der Kredit wird nicht von einer Bank übernommen.



    - Der Goldmensch

    Also für mich als Außenstehenden sind hier etwas zu viele Verschwörungstheorien und extrem großer Pessimismus in diesem Forum.
    Von der Vergangenheit lässt sich hier nicht auf die Zukunft projezieren, die Mittel zur Kontrolle der Inflation sind heute besser geworden und die Währungsräume größer. Etwas wie die große Depression ist mehr als unwahrscheinlich.


    Wenn man einen Teil in Edelmetalle als sichere Anlage verstehe ich das, habe ich ja auch vor zwecks Diversifikation, aber was hier einige treiben - das Meiste in Edelmetalle und dann noch Öl im Haus/Garten bunkern erscheint mir dann doch etwas zu pessimistisch.


    Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass manche Leute im Forum wie auf Krampf auf eine Krise warten und hinter jedem Zeitungsartikel den Beginn eines neuen Weltkrieges oder einer Hyperinflation sehen.


    Gehe ich recht in der Annahme, dass viele hier Fundamentalisten sind? :)

    Hallo,


    mein erster Post im Forum und wohl gleich ein gefährliches Thema, ich hoffe ihr nehmt mich nicht auseinander. :)


    Wenn ich mir die Beiträge hier im Forum ansehe, scheint ein großer Teil von euch einen hohen Anteil der Sparrate in Edelmetalle zu stecken und sehr wenig in Aktien/Aktienfonds/...


    Mich würde interessieren, was eure Motivation dahinter ist. Geht ihr wirklich von Wirtschaftskrisen extrem großen Ausmaßes an, so dass ihr primär auf Erhalt als auf Rendite aus seid, oder was steckt dahinter? Wenn ich mir die letzten 100 Jahre anschaue - und nur die sind für die Wirtschaftsgeschichte meiner Meinung nach wirklich relevant - gab es nur zwei große Krisen in D: Die Hyperinflation/Weltwirtschaftskrise und die Weltkriege.
    In der Zeit lag man mit Gold natürlich gut, aber von 1950 bis heute wäre man mit Edelmetallanlagen (nicht Spekulationen) nur auf der Verliererseite gewesen.


    Ich überlege momentan mir einen Notgroschen mit Gold- und Silbermünzen anzulegen, aber das meiste lege ich in Aktien und festverzinsliche Wertpapiere.


    Würde mich über Antworten freuen.


    - Der Goldmensch