Also seit ich heute Eichelburgs neuen Artikel über Investments gelesen habe, bin ich noch skeptischer als vorher, was seine Ziele angeht. Uabhängige Beratung ???? Vielleicht sollte ich mir tatsächlich mal eines seiner Seminare gönnen.
Bisher bin ich noch ansatzweise davon ausgegangen daß er die Menschen wirklich warnen möchte - in seinem Artikel schreibt er nun plötzlich von möglichen Investments mit Renditechancen von bis zu 500 % in 5 Jahren. Auf der anderen Seite warnt er vor Krediten.
Damit macht er die Leute neugierig und einmal mehr Geldgeil und Gierig.
Vor einigen Jahren konnte ich hinter die Kulissen der Vermögensberater sehen, und habe verstanden wie das System funktioniert. Psychologie und Produkte mit versteckten Provisionen in für Laien kaum vorstellbarer Höhe !
Die Anlagen (Hebelprodukte) wurden als absolut sicher verkauft. Wenn kein Bargeld vorhanden war, dann wurde auch mal schnell empfohlen das Haus zu beleihen.
Bei 100.000 Euro Eigenkapital wurde dem Kunden von namhaften Großbanken ein endfälliger Kredit bis zu 400.000 Euro "besorgt" (abhängig davon, in welcher Währung das Investment danach laufen sollte z.B. Yen, schweizer Franken etc.). Die Gesamtsumme wurde dann z.B. in britischen Lebensversicherungen (britisch wegen der höheren Ausschüttungen an den Kunden - angeblich aufgrund durchsichtigerer Bilanzen als in BRD, keine stillen Reserven etc.) investiert.
Am Ende sollte der Kunde nur den relativ niedrigen, meist auf die komplette Laufzeit festgeschriebenen Zinssatz bezahlen - man ging davon aus, daß die aktienlastige britische Kapitallebensversicherung einige Prozent mehr erwirtschaftet als der zu zahlende Kreditzins. Die Differenz sollte der Kunde einstreichen - wegen der Laufzeit über 12 Jahren natürlich steuerfrei Im Vergleich zum tatsächlich eingesetzten Eigenkapital sollte die Rendite nach der Laufzeit ein vielfaches davon betragen.
Die Risiken bei den Yen und schweizer Franken - Varianten wurden natürlich kleingeredet - "selbst wenn einge Prozent weniger rauskommen, machen sie da noch keinen Verlust..."
Verschwiegen wurde auch, dass die kreditgebende Bank im Falle daß die Rendite der Lebensversicherung über längere Zeit unter dem Kreditzins liegt, durchaus einen Nachschuß verlangen kann (Erhöhung der Eigenkapitalbeteiligung). Kann der Investor dann nicht mal eben 50.000 Euro als Sicherheit nachschießen, dann kippt das gesamte Modell.
Ähnlich lief es bei sogenannten fremdfinanzierten Renten - einige der Vermittler sitzen mittlerweile in Florida oder auf der Yacht - nach wenigen Jahren Arbeit. Ist aber verständlich, wenn man bedenkt, daß bei o.g. Beispiel bei Vertragsabschluß Provisionen im 5-stelligen Betrag flossen. Dazu kommen noch Bestandsprovisionen.
Wenn ich jetzt wieder Renditen von 500% in 5 Jahren höre, erinnert mich das schwer an solche Finanzkonstrukte - und ich werde mehr als skeptisch.