kurz off topic
hatte mal anfang der 90er eine Sammlung 50 Pfennig bankfrisch an der Hand, sahen alle aus wie teilweise und dünn mit grünem Wachs überzogen. Lies sich abwischen, war aber zäh. Sicher kein Zapon...der ist hart...oder verändert sich bei entsprechendem Einfluß, vielleicht durch Weichmacher? Kennst Du den Effekt auch bei CuNi? Waren in Hüllen, keine Markenhüllen.
Das ist durchaus on toppic, da das Problem ja das gleiche ist, wie bei Legierungen mit Silber.
Das ist exakt der Effekt, den ich oben beschrieben habe. Die Münzen bestehen aus Cu75Ni25 und einer der von dir genannten unaussprechlichen Zusätze in der Folie hat mit dem Kupfer reagiert und es aus der Legierung herausgelöst. Das passiert mit allen Münzen die Kupfer enthalten und das sind ja die meisten. Noch schlimmer reagieren Zinkmünzen aus den Jahren 1917 - 1921 und 1940 - 1948. Die sind heute kaum noch in prägefrischer Qualität zu bekommen, es sei denn man findet welche, die damals gleich von einem Sammler mit Sachverstand lackiert wurden.
Kupfer-Nickel ist sowieso viel problematischer als alle immer sagen. Es stimmt, daß es eine robuste Legierung für Umlaufmünzen ist, das haben die 50 Jahre DM bewiesen. Fällt aber die reinigende Wirkung des Abriebs im Umlauf weg und die Münzen liegen unberührt in einer Sammlung treten Probleme auf. Das geht bei entfetteten Münzen soweit, daß übelste Lochfraßkorrosion auftritt. Das sieht man auch häufig bei den 50Pf und 1 Reichsmark der Weimarer Republik, die aus hochreinem Nickel bestehen.
Noch schlimmer wütet die Korrosion bei Eisenmünzen, die mit Kupfer oder Messing plattiert wurden, und deren Rand aber frei liegt. Das sind die 1 - 10 Pfennig Stücke aus DM-Zeiten. Im Umlauf wurde der Rost immer gleich wieder abgerieben, aber in einer Sammlung, wenn im Sommer mal die Luftfeuchtigkeit hoch ist...
Deshalb beschichte ich alle Münzen die unedler als Silber sind, mit einem speziellen säurefreien Wachs, das von Museumsrestauratoren entwickelt wurde. Das ist zwar ein großer Arbeitsaufwand, lohnt sich aber für ausgewählt gut erhaltene Stücke, wie Du unschwer an meinem 10 Pfennig Stück von 1950 erkennen kannst.
Die hauchdünne Wachsschicht ist unsichtbar und schützt zuverlässig vor allem atmosphärischem Unbill. Man kann die Münze sogar mit bloßen Fingern anfassen, der Schweiß kann dem Wachs nichts anhaben. Und bei Bedarf kann das Wachs rückstandsfrei in Waschbenzin gelöst werden.
Die Kapsel muß bei mir also nur noch für den mechanischen Schutz der Münze sorgen und das kann sie gut.
Gruß
mvd