Es naht die nächste grosse Welle von CDO-Liquidierungen, und nun gesellen sich zu den schon sattsam bekannten Hypothekenausfällen aus US-Privathäusern die ersten Tranchen mit Gewerbeimmobilien hinzu. Diese Entwicklung kann sich eigentlich nur fortsetzen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass in weiten Teilen Europas im Grunde die gleiche Entwicklung stattfindet, auch wenn, z.B. in den baltischen Staaten oder in Spanien, die Hypotheken anders strukturiert und teilweise einfach in den Büchern der Banken verblieben sind. Ein erheblicher Teil der spanischen Hypotheken liegt sogar direkt bei der EZB.
Anders als viele Leser und Poster hier glauben, hat die Geldmengenausweitung in den letzten Monaten signifikant abgenommen, allein in den 13 Wochen bis zum 18 Juni verringerte sich die Ausgabe von Geschäftskrediten in USA um 9,14% (lt. Paul Kasriels Berechnungen - ein Spitzenmann übrigens). Das ist der krasseste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1953. Dabei ist weniger die absolute Höhe von Bedeutung als der abrupte Rückgang.
Wer zurecht den zurückliegenden Anstieg der Edelmetallpreise mit dem bis vor kurzem heftigen Anwachsen der Geldmengen in Verbindung gebracht hat, findet hier, zusammen mit dem nun trüben Ausblick auch für die Eurozone, ganz ohne desinformiertes Verschwörungsgeschreibsel auch den wesentlichen Grund für den jüngsten brutalen Rückgang. Die Vermutung liegt nun sehr nahe: vor jeder möglichen panischen, hyperinflationären Gelddruckerei kommt erstmal eine gesalzene Deflation. Der letzte Riesenhüpfer des Dollars hat diese Karte gespielt, aber wie lange? Die ewige Gretchenfrage bleibt, ob bzw. wie weit und wie lange (denn im Grunde schon eingetreten) die USA deflatorische Aussichten zulassen werden.
http://www.bloomberg.com/apps/…sarchive&sid=aXAAlBsPdNSc
grüsse
auratico