Beiträge von Augenmaß

    Inuit:
    Ja, so war das "damals". Die Lebensversicherung als vermeintliche Alterssicherung für den "kleinen Mann". Aber Sie liegen schon richtig, hauptsächlich war es wirklich als Absicherung der anderen Familienmitglieder, insbesondere mich, als damals noch kleinem Kind, für mögliche Todesfälle gedacht. Finde es mutig, dass Sie ihre gekündigt haben, obwohl es noch nicht absehbar ist, ob die Dinge tatsächlich so hart auf hart und zeitlich geballt kommen.


    Archie-Verschnitt:
    Glaube kaum, dass ich kreditwürdig bin, als Student mit geringfügigem und unregelmäßigem Einkommen. Zudem habe ich bereits durch den Studienkredit genug auf den Schultern lasten. Davon werde ich also absehen. Aber wer weiß, vlt. würde ich ja auch ein AAA-Rating bekommen, vor allem zusammen mit der Katze meiner Eltern, auf deren Namen dann auch gleich noch ein paar Kreditkarten beantragt und bis zum Limit ausgereizt werden - wir wären sicher ein gutes Paket ;)

    Was mir in Erinnerung kam, sind auch meine Eltern bzw. ihre einzigen richtigen Anlagen in Form ihrer Lebensversicherungen, in die sie seit Jahrzehnten einzahlen. Mir wird schlecht dabei, wenn ich mir vorstelle, dass diese dank Bankencrash wertlos werden und meine Eltern quasi enteignet werden. Das bereitet mir eigentlich mehr Sorgen, als meine Situation - je mehr ich mich mit dem ganzen Themenkomplex beschäftige. Ich bin wenigstens noch jung und hab nichts zu verlieren, die beiden hingegen schon... Zu einer Kündigung dieser werde ich sie sicherlich nicht überreden können, außerdem wäre es fatal, wenn der Crash doch nicht eintritt wg. des entsprechenden Wertverlustes durch vorzeitige Auflösung. Wie man es dreht und wendet: Nichts Gutes steigt empor. Ich drücke die Daumen für etwas positivere Entwicklungen.


    @Fragezeichen:
    bezügl. Beitrag 1: Ja, man merkt, dass wir in interessanten Zeiten leben. Ich frage mich, wer sie uns gewünscht hat (in Anlehnung an ein chinesisches Sprichwort, welches ich vor langer Zeit hörte).
    bezügl. Beitrag 2: Bei Ikea? Nunja, besser als nichts, aber wohl weit entfernt von Träumen aller Art. Aber zur Not wird wohl alles gehen ;) Auch wenn wohl in einem Schreckensszenario die Großkonzerne alles andere als unbetroffen sind, aber das ist ja nichts Neues. Ja, in Sachen Unterbringung war ich sozusagen schon schlimmeres gewohnt und bin deshalb auch recht abgestumpft.
    bezügl. Beitrag 3: Ja, ich habe diese Fälle ebenso verfolgt. Im Grunde ungeheuerlich, dass sich sowas hierzulande überhaupt abspielen kann. Andererseits auch wieder wenig verwunderlich, wenn man all die Maßnahmen des Innenministeriums der letzten Jahre und der Grundstimmung an sich betrachtet.


    auratico:
    Herrliche Idee, ich werde daran denken und bei Bedarf eine ähnliche Denkweise auch in anderen Richtungen vollziehen. Nicht nur die Risiken und Gefahren sehen, sondern auch die Chancen und das Potential neuer Wege. Wir werden sehen und trotzdem hoffen, dass es nicht so weit kommt :)


    Milly:
    Hm, als "Umerzieher" kann man auch schnell auf das falsche Pferd setzen, aber dieses Risiko blüht einem auch ohne Crash.

    @Fragezeichen & PMChris:
    Gartenarbeit liegt mir nicht, aber im Falle des Falles werde ich mich sicher schnell einlesen und einarbeiten können, um die paar Steckrübenwinter zu überstehen ;)
    Botschaft ist allerdings angekommen, werde mit dem Bunkern und Ansparen beginnen, sobald das Berufsleben begonnen hat.


    Tensor: Ja, auch diese Jugend gibt es noch - allerdings mit stagnierender oder gar sinkender Tendenz ;)
    Das Interesse meiner Generation an solchen Themen hält sich in Grenzen. "Nach mir die Sintflut" ist das gängigere Motto, egal welcher Lebensbereich. Kann es allerdings den meisten nicht zum Vorwurf machen. Es mag zwar etwas platt formuliert sein, aber auch sie sind nunmal Kinder dieser Zeit, die da lautet: Information, Informationen und Informationen²³, egal aus welchem Medium. Schwierig, sich dabei noch selbst oder andere Sachverhalte einordnen und Prioritäten setzen zu können, geschweige denn eine Form des Überblicks zu bewahren / zu entwickeln - aber wer hat diesen schon? :)


    Silberlouis:
    Richtig, habe mir leider die Sparten ausgesucht, in denen sich nur in verhältnismäßig guten Zeiten problemlos Arbeit finden lässt. Die vielfach geforderte Flexibilität habe ich jedoch auf lange Sicht inne, sowohl was Lernkapazitäten angeht, als auch Ortsungebundenheit. Vielleicht finde ich nach Studienabschluss noch eine Möglichkeit, näher an bspw. den wirtschaftlichen Bereich zu rücken. Die Zeit wird es zeigen.

    Goldjunge:
    Frische Luft habe ich genug, aber ich neige eher dazu, mir zu viele Gedanken zu machen. Dies Auszuschalten fällt mir oft genug schwer, aber ich geb mein Bestes ;)
    Ein gewisser "Notgroschen" an Bargeldreserven ist immer vorhanden, zwar nicht genug für Monate, aber immerhin etwas. Ansonsten hin und wieder die ein oder andere Unze Silber zu kaufen, ist sicherlich nicht verkehrt.
    Bezügl. der ETF: Habe mich bis jetzt durch einige FAQs gelesen, aber für mich als im finanziellen Sektor relativ Ahnungslosen, stieß ich auf mehr Fragen als Antworten. Muss wohl noch weitere Recherchen betreiben. Falls Sie oder andere Forumsteilnehmer hilfreiche Links haben, so wäre ich Ihnen für deren Nennung sehr verbunden. Meine Suchaktionen über Google und MetaGer erbrachten als Quellen für einen Laien eher harten Tobak.


    @ taheth, Blaubronco, PMChris:
    Mein Wissenskapital lasse ich sicher nicht verkommen und treibe mein Studium auch ebenso gut voran. Dass das Feld aber auch eine gewisse Problematik in sich birgt, dazu meine Aussagen weiter unten. Keine Sorge, ich lebe mein Leben und koste die Jugend inkl. Mädels, so weit es möglich ist, auch aus :)


    wert:
    Insbesondere am Ende meine vollste Zustimmung zu Ihren Aussagen. Leider treffen Sie hinsichtlich meiner Studienwahl voll ins Schwarze: Medien-, Politik- und Sozialwissenschaften. Nichts, was in einem Worst-Case-Szenario auch nur annähernd einer Arbeitsplatzgarantie gleichkäme bzw. schon in unserer jetzigen Zeit nicht das einfachste Pflaster ist, dementsprechend löst das Ganze eine gewisse Unruhe bei mir aus. Zum Umsatteln ist es schon ein paar Semester zu spät und meine Qualifikationen für naturwissenschaftliche Richtungen halten sich in engen Grenzen (mangelnde Förderung dieses Bereichs in meiner gesamten Schulzeit und eigene Dummheit / fehlende Voraussicht in der Vergangenheit sei dank).
    Als Waren / Dienstleistungen könnte ich wohl höchstens ausgefeilte Propaganda und manipulierende Pamphlete für eine der kommenden, aus dem unruhigen gesellschaftlichen Boden sprießenden Splittergruppen bieten. Alternativ zurück zur Bundeswehr, die zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon im Inneren agieren wird und den Mob im Schach hält. Wäre zwar schade um mein Wissen und dem Studium, außerdem hatte ich damit nach meiner Wehrdienstzeit auch schon abgeschlossen, aber allemal besser als darben. Hiermit treibe ich wohl die Schwarzmalerei auf die skurrile Spitze, diesen leicht halluzinierenden Absatz also bitte nicht allzu ernst nehmen ;)


    goldstaub:
    Ja, Ihre Aussagen decken sich auch mit denen der anderen Teilnehmer hier. Für mich bieten sich wohl noch am ehesten neue Chancen durch einen Crash. Wahrscheinlich meinen Kommilitonen naturwissenschaftlicher Prägung noch mehr, aber alleine schon vom Alter her gesehen bin ich sicherlich besser situiert als manch einer nach einem langen arbeitsreichen Leben, der auf einmal alle seine Ersparnisse verliert und samt Familie von vorne anfangen muss.
    Meine Eltern teilen ihren Arbeitsalltag - 10 bis12 Stunden täglich, wechselnde Schichten und dennoch kaum Möglichkeiten, etwas beiseite zu legen. Niemand erwartet zwar Fairness vom Leben und ausgleichende Gerechtigkeit aus dem Nichts heraus, aber es liegt einiges im Argen.

    Sehr geehrte Forumsteilnehmer,


    nachdem ich in den vergangenen Wochen regelmäßig dieses Forum aufgesucht und mich etwas eingelesen habe, stellen sich für mich einige dringliche Fragen, wie man als Bestandteil des wirtschaftlich bzw. finanziell eher schwach aufgestellten Gesellschaftskreises überhaupt Krisenmanagment im sich abzeichnenden, wenn auch spekulativen, GEC betreiben könnte. Für viele wird dieser Thread sicher angsterfüllt und paranoid klingen, aber es geht mir darum, möglichst viele Optionen zu bedenken und wahrnehmen zu können - sollte tatsächlich Tag X kommen.


    Zu meiner Situation: Ich bin zurzeit Student und kann nicht gerade behaupten, ein hohes Einkommen zu beziehen. Trotz weitgehenden Konsumverzichts und einer geringfügigen Nebenbeschäftigung ist eine Landung im Dispo am Ende jedes Monats fast unausweichlich – vom Zurücklegen für schlechte Zeiten kann also leider kaum eine Rede sein. Ein Studienkredit, der jedes halbe Jahr um 500€ zur Bezahlung der Studiengebühren anwächst, belastet zudem meine zukünftigen Finanzen.


    Für Endzeit-Szenarios habe ich zwar genug lang haltbare Lebensmittel für ca. 2-3 Monate vorrätig und auch an Mitteln um evtl. ansteigender Kriminalität zu begegnen mangelt es nicht, aber es erscheint mir zweifelhaft, dass dies im Falle des Falles reichen würde. „Vitamin B“ in Form von vermögender Verwandtschaft oder einflussreichen Bekannten ist nicht vorhanden.


    Über weitere Einschränkungen und Sparen könnte ich mir im kommenden Monat vlt. ein wenig Silber- oder Gold in Münzform zulegen, zusätzlich alltägliche und krisensichere Konsumgüter wie Alkohol und Tabak auf Vorrat, damit erschöpft sich allerdings aus meiner Sicht der Handlungsspielraum in dem ich überhaupt agieren kann. Die Vorstellung, wie viele hier im Forum bereits einen Teil des eigenen Vermögens in Edelmetallen angelegt zu haben, wäre bereits traumhaft für mich, aber von Vermögen darf ich bestenfalls noch ein paar Jahre träumen, eher länger. Dementsprechend kann ich leider nichts umschichten o.ä. :(


    Fallen Ihnen weitere Möglichkeiten ein, wie ich mir eine bessere Überlebensmöglichkeit sichern könnte? Ich weiß, dass klingt sehr pessimistisch und werde auch ein wenig von der Panikmache um Eichenberg und den anderen Apokalyptikern beeinflusst sein, aber wenn tatsächlich eine weitgehende Banken- und Finanzkrise unsere Gesellschaft erschüttert, möchte ich zumindest noch anders als der große Rest eine geringfügige Chance haben, das Ganze mit einem blauen Auge zu überstehen. Mir ist klar, dass einem ohne ein halbwegs hohes Grundeinkommen die Hände gebunden sind, aber ich möchte auch nicht mit offenen Augen und gefesselten Wesens ins Verderben rennen.


    Naja, das Ganze positiv gesehen, habe ich zumindest nichts großartig an Werten zu verlieren. Allerdings ein recht schwacher Trost, wie ich finde.


    Vielen Dank für Antworten im Voraus, ich bin gespannt :)


    Mit freundlichen Grüßen
    AM