silberbuggy:
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Ich möchte hier mal eine Frage aufwerfen, die mich beunruhigt: Kann die FED nicht mit ihren gedruckten Dollars am Ende doch
a) entweder den Papiergoldmarkt so manipulieren, dass der Preis nicht über eine von ihr festgesetzte Obergrenze steigt?
oder
b) alles physische Gold auf dem Markt aufsaugen und dann den Preis diktieren?
Wenn nein, warum nicht?
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Zu a): Wenn überhaupt, wird das nur in relativ engen Grenzen funktionieren. Das geht solange gut, bis jemand "sehen" will. Ich habe neulich auf gold-eagle.com einen ganz interessanten, wenn auch etwas "apokalyptisch" gemachten Beitrag in den Editorials gelesen. Da schreibt jemand genau über das Thema, und kommt zu dem Befund, daß der (administrierte? ) "Kurssturz" vorletzte Woche tatsächlich überwiegend am Markt für Papiersilber und -gold stattgefunden habe. Es sei ihm nicht möglich gewesen, zu akzeptablen Preisen (d.h. Spot plus das übliche Aufgeld für's physische) bei seinen Standardhändlern Gold oder Silber zu kaufen. In gewisser Weise würde ich das so interpretieren, daß Papier-EM und Echt-EM zwei verschiedene Produkte zu sein scheinen (...wer hätte das gedacht). Daß das allerdings preislich nicht beliebig auseinanderlaufen kann, und das auch nicht über längere Zeit, ist allerdings klar. Sonst würden Märkte prinzipiell nicht funktionieren.
In beliebiger Ausprägung wird eine solche Manipulation nicht möglich sein. Sonst wäre es ja auch machbar, den Goldpreis auf 0 zu drücken. Kein sonderlich wahrscheinlicher Zustand. Das funktioniert höchstens in Diktaturen (und da noch nicht).
Wir haben ja auch gesehen, wie lange die "Sturz" auf 870 vorgehalten hat... da ging schon die Rede von der jetzt kommenden großen Korrektur. Böse Zungen behaupten auch, daß daran garnicht so sehr die "Offiziellen" beteiligt waren, sondern daß der Preis von "normalen" Marktteilnehmern runtergewürgt wurde, um sich zu Spekulatiuszwecken kostengünstig eindecken zu können. Manipulation muß also nicht unbedingt mit "out of thin air"-Dollars gemacht werden. Man sollte immer im Hinterkopp behalten, daß da auch noch andere Jungs und Mädels mitspielen, die auch nicht auf den Denkknochen gefallen sind und Riesenkohle zu investieren haben.
Zu b): Was meinst du mit "alles physische Gold auf dem Markt aufsaugen"? Meinst du damit "alles", d.h. die ca. 150.000 Tonnen, die bisher der Erde abgetrotzt wurden? Das wird aber ein teurer Spaß werden... 150.000.000 Kilo, ca. 32 Unzen pro Kilo... macht 4.800.000.000 Unzen... mal, sagen wir, wegen Mengenrabatt, 500 $ pro Unze... macht 2.400.000.000.000 $ (dazu ein Gedanke am Rande: Entweder gibt es in Relation wirklich wenig Gold...ja ich weiß, ca. 1 Unze pro Weltbürger - oder die liebe Kreditkrise ist wirklich rrrrichtig teuer. Der IWF meint ja, es seien etwa 1.000.000.000.000 $ dort, wo die Sonne nie hinscheint). Aber wenn man schon grade am Drucken ist... kommt's ja nicht wirklich drauf an. Mal runterrechnen auf die 200.000.000 Amerikaner: 12.000 $ pro Nase. Geht eigentlich. Paar Tausend $ Schulden mehr oder weniger ist auch sausage. Ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. Je weniger Unzen bei der großen Aufkaufaktion nach und nach übrigblieben, desto teurer würden die, bis die letzte frei verfügbare Unze hinterher... die ich dann wahrscheinlich noch habe ... unendlich teuer ist. Die biete ich dann hier im Forum an.
Oder soll Ben nur jedes Jahr die jährliche Förderung von 2.500.000 Kilo aufkaufen? Schnäppchen! Aber genauso eine Milchmädchenrechnung. Die letzte Unze des Jahres würde er auch nicht aufkaufen können... die hätte ich nämlich auch und auch die würde unendlich teuer sein.
Aber Ernst beiseite: Wenn man das jetzt mal "wirtschaftlich" betrachtet: Wieso sollen Sie alles Gold kaufen um dann den Preis zu diktieren? Sowas ist nur dann sinnvoll und logisch, wenn man seine Stellung als Monopolist dann ausnutzt und einen möglichst HOHEN Preis nimmt. Das aber wäre gerade nicht das Ziel... ist aber auch nicht deine Intention, so wie ich dich verstanden habe: Deine Idee scheint zu sein: Alles kaufen und dann einen möglich niedrigen Preis setzen (so daß die Leut' sehen, daß Gold keinen Wert hat). Konsequent zu Ende gedacht hieße das, einen Preis von 0 zu setzen - oder, um im Bild zu bleiben: Ben braucht einen noch zu konstruierenden Super-Schwerlast-Hubschrauber und wirft das teuer erworbene aber nichts wert seiende Gold dann global ab. Jeder eine Unze, nicht zanken. Ich käme aber auch persönlich vorbei und würde das geschenkte Gold, eine ungeheuerliche Schleifspur hinterlassend ...und mit einem leicht angestrengten Lächeln auf dem Gesicht... heim ins Heim zerren . Dort sauuuuuge ich es dann auf, werfe drei oder vier Renni ein, setze jeden Tag auf der Schüssel ein paar Kilo Dukaten ab und kehre zurück in meine fäkale Phase.