Beiträge von gruenundblau

    Ihr argumentiert sehr gut. Dennoch gibt es sehr wenig, was für eine Deflation als Ende dieses Währungssystems spricht. Die Zentralbanken haben sich dazu entschieden die Währungen zu inflationieren.Deflation ist für die Banken schädlicher als Inflation auf Grund der Kreditausfälle.


    Das stimmt, Deflation ist schlimmer. Deflation lässt sich aber auch nicht einfach bekämpfen. Wenn du meinst, durch Inflation wird man dem entkommen, dann irrst du - spätestens in 5 Jahren wären wir wieder soweit wie heute. Und je öfter das versucht wird, desto länger und schlimmer wird es jedes Mal - bis endlich die Einsicht kommt, einfach GAR NIX mehr zu tun und Banken und Co einfach pleite gehen zu lassen - also der Deflation freien Lauf zu geben.

    Und ja, derzeit fallen die Schuldentürme/Kreditpyramiden schneller zusammen, als das "neue Geld" in den Markt kommt. Dies spricht für eine deflationäre Entwicklung auf kurz- bis mittelfristige Sicht. Auf lange Sicht werden die Zentralbanken aber derart aggressiv die Geldmenge ausweiten, dass es gar keine andere Möglichkeit als Inflation gibt.


    Die Zentralbanken weiten die Geldmenge geringer aus, als die Banken vor paar Jahren. Bis heute ist Hyperinflation ausgeblieben. Selbst wenn ZB 1 Billion erzeugt und für 0% verleiht, dann werden die Preise nicht teuerer. Den das Geld wird irgendwann zurückgezahlt und "löst sich somit auf". Die meisten Banken wollen nicht mal Geld von der ZB, da diese als Sicherheit etwas hinterlegen müssen. Erst wenn die Banken das Geld tatsächlich weiterverleihen und erst wenn die Geldzirkulation zunimmt, dann wird dieser Effekt sichtbar und es kommt zur Inflation.


    Zudem muss auch die Bevölkerung auf eine neue Währung "vorbereitet" werden. Während einer deflationären Entwicklung steigt ja in gewisser Masen die Kaufkraft. Hier jetzt eine neue Währung durchsetzen zu wollen würde, gelinde gesagt, für Unmut der Bevölkerung sorgen. Anders bei Inflation, je länger sie geht und um so heftiger sie ausfällt, um so mehr wird die neue Währung begrüsst (siehe Erfolg der Deutschen Rentenmark 1923). Die Bevölkerung freut sich, endlich wieder eine stabile Währung zu bekommen - und das Spiel kann wieder für einige Jahrzehnte von vorne beginnen...


    Warum soll Zentralbank eigene Währung hyperinflationieren? Das macht keinen Sinn. Das Vertrauen ins Geld wäre womöglich für viele Jahre dahin und die ZB müsste evtl. goldgedeckte Währung einführen, um das Vertrauen wieder herzustellen.

    Ein Artikel besser als der andere:


    http://www.sueddeutsche.de/finanzen/59/467630/text/


    Zitat

    Die schwer angeschlagenen Banken Hypo Real Estate (HRE)und BayernLBsollen sich nach ersten Erkenntnissen der Oppositionsfraktionen im Bundestag womöglich gegenseitig bei Bilanztricksereien geholfen haben. Vertreter von Linken, FDP und Grünen erklärten am Mittwoch übereinstimmend, es gebe Hinweise, dass "immer rechtzeitig zu den Bilanzstichtagen" das eine Institut dem anderen Wertpapiere geliehen oder verkauft habe. "Das würde auch erklären, warum die Risiken in den Bilanzen beider Banken so lange unentdeckt blieben", sagte der FDP-Obmann im HRE-Untersuchungsausschuss des Bundestags, Volker Wissing, der Süddeutschen Zeitung. An anderer Stelle war von regelmäßigen "Liquiditätsswaps" die Rede.

    Zitat

    Allerdings macht dieser Währungsschnitt momentan noch keinen Sinn, erst muss sich diese Krise austoben, sprich die Finanzmärkte müssen sich bereinigen ( bereinigen meint hier nicht unbedingt sanieren, sondern der Realität anpassen ), ebenso die Wirtschaft als auch die Staatsverschuldung, bis hin zum drohenden Bankrott. Erst dann macht auch ein Währungsschnitt Sinn als eine "Initialzündung" für einen Neubeginn. Die Effekte hieraus sind durchaus nicht von der Hand zu weisen: Sämtliche überflüssigen Gelder werden verschwinden, sämtliche Schulden, leider auch die Guthaben, einzigstes Manko werden hierbei jedoch die sicherungsbehafteten Schulden bleiben, diese würden neubewertet und neukreditiert werden. Damit stünde das Geldsystem insgesamt jedoch gesehen annähernd wieder bei 0 und es kann damit ein neuer Anfang beginnen.

    Das was du da beschreibst, ist ein Staatsbankrott, verbunden mit neuer Währung. Das wird nur bei Hyperinflation eintreten, da das Vertrauen in die Währung verschwunden ist.
    Jetzt ist das Vertrauen sehr stark und viele horten das Geld. Es macht überhaupt keinen Sinn. Für eine Hyperinflation gibt es wenig Chancen, da DE in Euro verschuldet ist.

    Zitat

    Dem kann ich nicht folgen. Zinsen fliessen ja zurueck an die Banken und damit wird Geld dem Wirtschaftskreislauf entzogen anstatt zugefuehrt.

    Nein. Würde es keine Zinsen geben, dann würde kein neues Geld entstehen. Die Schuldner sind unter Druck das Geld zurück zu zahlen und zusätzlich noch mehr aufzutreiben. Dieses "noch mehr" verursacht die Inflation. Das Geld landet bei den Banken und die Banken stehen wiederum unter Druck das Geld irgendwo anzulegen. Bernd Senf spricht gar vom "monetären Stauungsdruck".
    Gäbe es keine Blase "Immobilienkrise" mit der entstandener Inflation - dann wäre die Krise schon vor 5 Jahren ausgebrochen - dafür aber weniger heftig.


    Zitat

    Als Nebeneffekt verfallen durch die "Nullzinspolitik" die Anreize Geld zu horten, sprich die Konten von Anlegern sind langsam wohl übervoll, die "sicheren" Anlagen bringen kaum noch einen Ertrag, real betrachtet vermutlich bereits negative Renditen.

    Sehe ich anders. Rendite auf dem Sparbuch wird vermutlich höher sein, als auf dem Aktienmarkt - also über mehrere Jahre betrachtet. Dumm, wer aus Angst vor 1,5% Zinsen in den Aktien-Abgrund stürzt. Wenn Deflation droht, dann können gar 0% Zinsen noch lukrativ sein - oder noch besser Cash.


    Bei zu niedrigen Zinsen besteht die Gefahr, dass die Sparer das Geld zunehmend abheben und in Cash halten. Für die Bank wäre das katastrophal.
    Darum wird es eine Zins-Untergrenze geben. Vermutlich 1,5%. Auf dem Tagesgeldkonto müssen die Zinsen über Sparbuch liegen, weil sonst die Sparer sehr schnell das Geld verschieben können.

    Geiler Artikel. LESEN!


    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622699,00.html


    Zitat

    In den Bankbilanzen lösen die Herabstufungen ein Massaker aus. Aufgrund eines Automatismus im Aufsichtsrecht - im Fachjargon Basel II genannt - schlagen sie voll auf die Kapitaldecke durch.
    Je höher das Risiko, umso mehr Eigenkapital muss die Bank für das Papier als Sicherheit vorhalten. Lautet beispielsweise ein Papier auf eine Million Euro und eine Moody's-Note von Aaa, braucht die Bank dafür nur 5600 Euro zu reservieren. Bei Ba1 sind es jedoch bereits 200.000 Euro. Sinkt die Bewertung auf B1, muss bereits die gesamte Million geparkt werden.
    Derselbe krisenverschärfende Basel-II-Mechanismus greift auch bei Bankfinanzierungen für Firmen. Je schlechter deren Rating - egal ob von Moody's & Co. oder intern von der Bank vergeben -, umso mehr Geld muss für die einzelne Position vorgehalten werden. Das Kapital steht der Bank nicht mehr für neue Geschäfte zur Verfügung - zum Beispiel für die dringend nötige Kreditvergabe an den Mittelstand.
    ...
    Die Statistik der Bundesbank zeigt bereits eine Verschärfung der Kreditvergabekriterien. Politiker wie etwa CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt fordern deshalb ein Aussetzen der Basel-II-Regeln.

    Regulierung der Finanzmärkte?
    Das Gegenteil geschieht : Deregulierung der Finanzmärkte.
    Zuerst waren es die Bilanzregeln - nun droht das nächste Unheil: Aussetzen der Basel II Regeln. :wall:

    Zitat

    Um das Bankensystem weiter zu stabilisieren, verlängerte die EZB die Laufzeiten ihrer Refinanzierungsgeschäfte mit Banken. Statt wie bisher für maximal sechs Monate können sich Kreditinstitute künftig für bis zu zwölf Monate bei der Notenbank mit Liquidität versorgen. Zuvor hatte die Notenbank den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent gesenkt.

    Jedem Idioten sollte klar sein, dass das nur einen Zweck hat. Sparzinsen so tief wie möglich zu drücken, um die Kosten in einer Deflation für die Banken so gering wie nur möglich zu halten. Die "Monetesierung" und Bilanzregeländerung sind die einzige möglichen Lösungen für diese Krise. Die toxischen Papiere sind wertlos - also wurde das Geld "verbrannt". Um wieder zurück zu kommen, muß neues Geld her - das geht am besten, indem man den Banken neues billiges Geld "schenkt". Die Inflation wird NUR (!!!!) dann eintreten, wenn die Banken viele Kredite zu teueren Zinsen vergeben. Die Banken waren direkt für die hohen Inflation der letzten Jahrzehnte verantwortlich.

    Zitat

    Das es bei den hier kolportierten 500 Mrd. nicht bleiben kann, kann sich doch jeder inzwischen selbst ausrechnen.
    In 2013 oder 2014 werden wir eine Währungsreform bekommen, weil die Schuldenlast bei ca. 3.000.000.000.000 Euro liegen wird und kaum noch eine Sau die Staatsanleihen ordern wird.
    Sich aus der Geschichte rausinflationierenn.... kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen...

    1/7 der Steuergelder gehen für Zinszahlungen drauf. Da ist noch eine Menge Luft drin bis zu einem Staatsbankrott - außerdem mit der Zeit und Inflation wird die Schuld immer entwertet. Und DE ist wohl in Euro verschuldet - also keine Fremdwährungen, die zu Hyperinflation führen würden... Japan hat schon jetzt enorme Schuldenlast - da sehe ich eher ein Problem.

    AUFSCHWUNG!!!
    Von wegen 6 Monate Verzögerung in der Wirtschaft nach Aktienrally.


    Zitat

    Die staatliche Abwrackprämie hat den Autoverkauf zumindest vorübergehend angekurbelt, sodass viele große Hersteller die Kurzarbeit vorzeitig beendet oder verkürzt haben. Wegen der großen Nachfrage hatte Ford bereits im Februar seine Kurzarbeit in Köln zurückgenommen, BMW beendete die Kurzarbeit in Regensburg am Montag. Volkswagen will Golf-Modelle sogar während der Betriebsferien im Juli produzieren. Auch Opel verzeichnete einen Aufwärtstrend.

    http://www.focus.de/finanzen/n…urzarbeit_aid_396332.html