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Goldpreis im Fokus
23.01.2009
LB Baden-Württemberg
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Als die Rohstoffpreise Mitte 2008 ins Rutschen kamen, ging dies auch am Goldpreis nicht spurlos vorüber, so die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg.
Von Mitte Juli bis Mitte September habe sich der Unzenpreis von fast 1.000 USD auf rund 750 USD ermäßigt. Insbesondere institutionelle Anleger hätten Goldinvestments im großen Stil aufgelöst. Allerdings hätten sich die Kleinanleger genau entgegengesetzt verhalten: Sie seien massiv in Gold-ETFs eingestiegen und hätten zudem so viele Münzen und Barren gekauft, dass vielerorts die Prägeanstalten die hohe physische Nachfrage nicht hätten befriedigen können und Krügerrand und Co. schlicht ausverkauft gewesen seien. Institutionellen Anlegern werde in der Regel ein Informationsvorsprung gegenüber Kleinanlegern unterstellt, sodass diese am Kapitalmarkt auch als scheinbar naive "Dienstmädchen" bezeichnet würden, die jedem Trend noch hinterherlaufen würden, wenn es eigentlich schon zu spät sei.
Auch im Sommer 2008 sei deshalb viel von einer möglichen Dienstmädchenhausse zu lesen gewesen, als der Goldpreis Mitte September langsam wieder zu klettern begonnen habe. Insbesondere die Dienstmädchen, die in Euro kalkulieren würden, könnten sich mittlerweile aber über satte Kursgewinne freuen. Habe der Unzenpreis im September noch bei 530 Euro gelegen, so sei jüngst mit rund 680 Euro sogar ein neues Allzeithoch auf Eurobasis erreicht worden.
Neben dem steigenden Goldpreis sei den Dienstmädchen dabei der wieder stärkere USD zugute gekommen. Viele Argumente wie die anhaltende Unsicherheit an den Finanzmärkten, der weltweit sinkende Output der Goldminen oder die rückläufigen Goldverkäufe der Notenbanken würden dafür sprechen, dass der Goldpreis sogar noch weiter steigen könnte. Insofern seien Unzenpreise von 1.000 USD in diesem Jahr nicht unrealistisch. Aufgrund der extremen USD-Stärke seit Mitte Dezember sei man geneigt, den Dienstmädchen zu raten, bei Goldinvestments auch einen wieder stärkeren Euro einzukalkulieren. Mit so genannten "Quanto"-Produkten wären sie gegen Währungsschwankungen Währungsschwankungen gesichert.
In Anbetracht der Treffsicherheit der Kleinanleger in den letzten Monaten sollte man sich mit Ratschlägen jedoch möglicherweise zurückhalten. Die Dienstmädchen hätten sich zuletzt als so ausgebuffte Goldinvestoren erwiesen, dass sie vermutlich auch in Zukunft schon wissen würden, was zu tun sei. (23.01.2009/ac/a/m)
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