Beiträge von Spargelernter

    Mir kamen die Gedanken beim Blick auf die Meldung wieviel Gold dieses Jahr schon in D gekauft wurde. Da dachte ich das nun die Masse schon kauft [...]

    Laut Presse wurden in Deutschland in den ersten drei Monaten des Jahres 59 Tonnen physisches Gold gekauft, was einem 400-prozentigen Anstieg gegenüber dem ersten Quartal 2008 entspricht.


    Die Steigerungsrate hat mich auch beeindruckt, aber absolut betrachtet fliesst doch immer noch sehr wenig Geld in Gold: Auf Ottonormalverbraucher umgelegt entspricht dieser Goldneukauf gerade mal rund 3/4 Gramm Gold bzw. knapp 20 Euro (also etwa eine monatliche GEZ-Gebuehr...)

    Hallo FoersterX,


    spannende Frage. Theoretisch ist die Antwort einfach: Gold und Silber werden (relativ zu anderen Anlageformen) das Wert sein, was eine bestimmte Verteilung von Menschen und Vermoegen kuenftig bereit sein wird, dafuer zu arbeiten, einzutauschen bzw. bezahlen.


    Auch wenn das (wuenschenswerte) Szenario eintritt, dass sich die Finanz- und Wirtschaftskrise bald ohne groessere Verwerfungen loesen wird, so koennte ich mir vorstellen, dass zumindest mittelfristig die Vertrauenskrise und das Beduerfnis nach Sicherheit bei vielen nachwirken wird:


    Je laenger die Krise andauert, desto mehr Leute erschrecken darueber, wie stark ihr Einkommen, der Wert ihrer Immobilie und des Aktiendepots, die Rente etc. auf Wirtschaftswachstum oder zumindest auf Stabilitaet basiert. Auch wird immer mehr wahrgenommen, wie schnell es "unverschuldet" von einem vermeintlich sicheren Arbeitsplatz ueber Kurzarbeit in die Arbeitslosigkeit gehen kann und wie Interessengetrieben/beschwichtigend/hilflos die Politik agiert. Es schwindet also das Vetrauen in Arbeitgeber und Staat.


    Ich kann mir daher gut vorstellen, dass einige auch nach ueberstandener Krise deutlich mehr als vor der Krise in Edelmetallen ansparen werden, selbst wenn Aktien und Rohstoffe outperformen ("Sicherheit vor Rendite").


    Viele Gruesse, Spargelernter

    und wegen dem gold-rücketzer, im moment steigt der goldpreis viel zu schnell, sind vermutlich auch viele panikkäufer darunter, und falls der crash des finanzssystems nicht eintreffen sollte, und sich die lage einigermaßen beruhigt hat,dann wird der goldpreis sicher einiges an wert wieder verlieren...


    Hallo Stargate,


    da waere ich mir nicht so sicher:


    Auch wenn die Krise morgen ploetzlich vorbei waere, wird es viele geben, die ueber die Heftigkeit des Wirtschaftseinbruchs, die Abhaengigkeit ihres Arbeitsplatzes von Wirtschaftswachstum & Politik und der geringen Streuung ihrer bisherigen Geldanlagen so erschrocken sind, dass sie kuenftig einen weit hoeheren %-Anteil in EM ansparen werden als bisher...


    Viele Gruesse, Spargelernter

    Hallo,


    mit einigen Bekannten und Kollegen diskutiere ich mittlerweile sehr offen ueber die Auswirkungen der Krise, etwa den Tatort vom Montag "Kassensturz: Stasi-Methoden in einer Supermarktkette" und die anschliessende Diskussion bei Anne Will als Aufhaenger nuetzend.


    Ein befreundeter Kleinunternehmer hat mir daraufhin mit verschwoererischem Blick einen Brief zugesteckt, den er - ungefragt - von einem Anwalt erhalten hat. Dieser scheint ein speziell auf die Krise zugeschnittenes, perverses Geschaeftsmodell entwickelt zu haben. Seinen Namen werde ich nicht angeben, aber einige Ausschnitte aus dem Werbeschreiben zitieren:




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    ... wie Sie unbezahlte Ueberstunden anordnen,
    ... wie Sie rechtssicher Teilzeitwuensche ablehnen,
    ... wie Sie sich von dauerkranken Mitarbeitern trennen,
    ... wann Sie Entgeltfortzahlung ablehnen koennen,
    ... wie Sie Arbeitsvertraege rechtssicher ausgestalten,
    ... wie Sie sich rechtlich einwandfrei von Mitarbeitern trennen koennen.


    Wussten Sie beispielsweise,
    ... dass Sie Ihre Mitarbeiter bis zu 10 Stunden taeglich arbeiten lassen duerfen?
    ... dass Sie das Recht haben, bereits am 1. Krankheitstag einen "Gelben Schein" zu fordern?
    ... dass Teilzeit-Mitarbeiter keine Erhoehung ihrer Arbeitszeit verlangen koennen?
    ... dass Sie bei der Sozialauswahl Ihre Leistungstraeger aussen vor lassen duerfen?


    [...]




    Selten sieht man so deutlich, wohin auf dem Arbeitsmarkt die Reise gehen wird!


    Gruesse,


    Spargelernter

    Schade, dass der Fluss an kreativen und konkreten Ideen zu einem Plan B eingetrocknet ist...


    Vielen Dank bisher u.a. an Archie-Verschnitt, 18K und Golden Mask - ich hoffe, die Diskussion geht noch weiter!


    Ich bin uebrigens auch hier 2-gleisig gefahren, und habe das Thema parallel im Gelben Forum aufgeworfen. Die ausgezeichnete Antwort dort von "Baldur dem Ketzer" moechte ich Euch nicht vorenthalten, denn sie beinhaltet eine Top-Level-Gliederung, anhand der sich prima auf Ideen-Suche gehen laesst:


    http://www.dasgelbeforum.de.or…egory=0&order=last_answer


    Hallo,


    theoretisch ist die Antwort völlig trivial : man muß jederzeit in der Lage sein, Einkommen zu erzielen. Durch personenspezifische Faktoren. Was einen von anderen unterschiedet, die nicht selbst gleiches anbieten können, sondern nachfragen müssen.


    Wenn man die Verflüssigung/Abschmelzung/Liquidierung von Sachvermögen ausklammert, bleibt nur eines : die Einkommenserzielung aus laufenden Tätigkeiten. Das bedeutet, Kenntnisse und Fähigkeiten anhäufen, oder eine Erzeugung/einen Handel betreiben (können).


    Vielleicht kann man sich da am Steuergesetz orientieren (ist nicht in der gleichen Reihenfolge genannt, bitte im EStG selbst nachschlagen):


    1) Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit : (Arbeitnehmer/Angestellter) : möglichst viele Qualifikationen erwerben, um möglichst viele Berufe ausüben zu können


    2) Einkommen aus selbständiger Tätigkeit : siehe oben, z.B. als Berater, Ausbilder, Nachhilfelehrer, Hobbymusiker, Übersetzer o.ä.


    3) Einkommen aus freiberuflicher Tätigkeit : siehe oben


    4) Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft : Anschaffung von und Eigentum an Gartenland


    5) Einkommen aus Gewerbebetrieb : Anschaffung von vermietbaren Gütern, Handel mit breit verwendbaren Artikeln, evtl. Produktion solcher. Natürlich nur mit Eigenkapital finanziert und mit minimierten Kosten.


    6) sonstige Einkünfte : z.B. aus Glücksspiel - falls man es geschafft hat, den Clou herauszukriegen


    Was bedeutet das ?


    Je mehr man weiß, je mehr Leuten man von Nutzen sein kann, desto einfacher kommt man durch alle Zeiten gut durch.
    Je weniger man kann oder weiß oder leisten kann, desto düsterer sind die Aussichten.


    Das ist salopp gesagt, aber wohl die einzige Antwort auf diese umfassende Fragestellung.


    Also : lernen, Kurse besuchen, fortbilden, möglichst mehrgleisig fahren. Zumindest ich mache das so, wobei dies schon sehr stressig ist, es nebenberuflich hinzukriegen. Manchmal hab ich auch die Schnauze voll, nur, das hilft nix. Niemand fragt danach, wie man etwas geschafft hat - nur, ob, oder ob nicht.


    Was man weiß und kann, kann einem niemand nehmen.


    Beste Grüße vom Baldur


    Ich moechte zu Punkt 5) auf Baldur's Liste noch 2 Anekdoten aus der Argentinien-Krise beisteuern:


    - Wie wurden die (gehassten) Argentinier und Auslaender genannt, die in der Krise noch Dollar hatten und zu Schnaeppchenpreisen einkaufen konnten? "Dame dos!" - "Gib mir zwei!"
    - Die meisten Autos waehrend der Krise trugen welches Schild? "Se Vende" - "Zu Verkaufen"


    Dies macht deutlich, dass meinem Thema oft auch nur Gier bzw. der Wunsch zu Grunde liegt, "besser als der Nachbar dazustehen". Dass bisher noch keiner die Moral-Keule herausgeholt hat, wundert mich in unserer materiellen Welt nicht, doch auch das duerfte sich aendern.


    Gruesse an alle, die sich nicht nur informieren sondern auch aktiv werden,


    Spargelernter

    Danke fuer den Hinweis und Sorry, in der Tat habe ich da ziemlich schlecht die roten Saetze unten aus dem Wikipedia-Artikel rauskopiert und zusammengefuegt.


    Mir gings um das private Geldvermoegen (da der Einzelne dies relativ leicht in Wertbestaendiges umschichten kann), das "Volks" in Volksvermoegen habe ich schlicht ueberlesen - ich werde mir erlauben, dies im von mir verfassten Artikel zu korrigieren, um durch dieses Missverstaendnis nicht vom Thema abzukommen.


    Hier der Wikipedia-Ausschnitt:


    Vermögensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland


    Das Bruttogeldvermögen in der Bundesrepublik Deutschland steigt in den letzten Jahren kontinuierlich um 5 Prozent. Nach Berechnungen der Dresdner Bank vom 2. Januar 2008 stieg 2007 das Geldvermögen um 230 Milliarden Euro. Insgesamt besitzen die Deutschen 4,76 Billionen Euro. Im Durchschnitt besitze jeder Deutsche 57.900 Euro an Geldvermögen. Unter anderem wurde der Zuwachs von 22 Prozent des DAX als Ursache für die Vermögenssteigerung ausgemacht[1], er mache 40 Prozent der Steigerung aus. Die Bewertungsgewinne der Aktien stiegen von 8,3 auf 9,4 Prozent. Die Sparquote der privaten Haushalte stieg (gemessen am Einkommen) von 10,5 auf 10,8 Prozent.[2] Allerdings verteilt sich die Vermögenszunahme in Deutschland ungleich.


    In der Bundesrepublik Deutschland waren nach Angaben des statistischen Bundesamtes 1998 20 Prozent der Haushalte in Besitz von 71 Prozent des gesamten Bruttogeldvermögens[3]. Die reichsten 10 Prozent besaßen etwa die Hälfte des Gesamtvermögens (im Sinne von Bruttogeldvermögen), woraus sich ein Gini-Koeffizient von über 54 % ergibt[4].


    Dabei versteht man in den finanziellen Vermögensbilanzen unter Bruttogeldvermögen die Summe aller Forderungen. Zieht man vom Bruttogeldvermögen die Summe aller Verbindlichkeiten (Passiva) ab, erhält man das Nettogeldvermögen.


    Für das Jahr 2002 folgt aus einer 2007 veröffentlichen Studie des DIW [5] eine Verteilung von 20 % der Haushalte, die 80 % des Vermögens besitzen. Dies entspricht der Vermögensverteilung, die Pareto im letzten Jahrhundert in Italien beobachtete. Die reichsten 10 Prozent besitzen inzwischen fast zwei Drittel des Volksvermögens[6][7]. Zweidrittel der Bevölkerung haben kein oder nur ein geringes Vermögen, ungefähr die Hälfte der Bundesbürger hat kein Vermögen und lebt unmittelbar vom Einkommen.

    Hallo,


    wenn man als Plan A) bezeichnet, das derzeitige Vermoegen durch einen Transfer in Werthaltiges (Gold, Silber, Tauschwaren, Nahrungsmittel etc.) ueber die Krise zu bringen, und als Plan B), waehrend und nach der Krise ein weiterhin hohes Einkommen zu erzielen, dann sollte Plan B) meiner Meinung nach hoehere Prioritaet als Plan A) bekommen fuer alle, die
    - am Anfang ihrers Erwerbslebens stehen
    - derzeit auf keinem oder einem deutlich unterdurchschnittlichen Vermoegen sitzen
    - ein unguenstiges Vermoegens/Einkommens-Verhaeltnis haben im Vergleich zu den untenstehenden Zahlen.


    Fuer die meisten Deutschen ist Plan B) wichtiger als Plan A), wie man aus den (Wikipedia entnommenen) Werten fuer den "Durchschnitts-Deutschen" entnehmen kann:


    A) Vermoegen:
    Im Durchschnitt besitze jeder Deutsche 57.900 Euro an Geldvermögen.


    B) Durchschnittliches Netto-Einkommen in Deutschland (Werte sind von 2002):
    - Selbstständige: 88.400 EUR. (womit man weltweit zu den Top-0,58%-Verdienern gehoert)
    Dieser Betrag schwankt allerdings sehr stark in dieser Gruppe, zu der Multimillionäre und Landwirte gehören. Tatsächlich haben diesen Betrag etwa die Hälfte aller Selbstständigen zur Verfügung. Es müssen aus dem Nettoeinkommen Altersvorsorge und Krankenversicherung gezahlt werden.
    - Beamte: 41.500 EUR (0,96%)
    Die Krankenversicherung muss anteilig gezahlt werden.
    - Angestellte: 37.000 EUR (1,28%)
    - Arbeiter: 30.000 EUR (3,83%)
    - Beamte im Ruhestand: 29.000 EUR (4,2% !)
    Die Krankenversicherung muss anteilig gezahlt werden.
    - Rentner: 21.600 EUR (8,82% !)
    - Arbeitslose: 19.000 EUR (10,32% !!)
    - Sozialhilfeempfänger: 13.900 EUR (11,7% !!)


    Hier habe ich mir erlaubt, anhand der bereits erwaehnten Seite http://www.globalrichlist.com/ in Klammern anzugeben, zu den Top-x% von Verdienern man damit weltweit noch gehoert.


    Liebe Gold- & Silberfreunde: Wessen Plan A) nicht ausreicht/schieflaeuft, wird ohne Plan B) langsam ausbluten.


    Gruesse, Spargelernter

    Fuer Arbeitgeber, andererseits, ist das eine Steilvorlage, um nach der Krise fuer niedrige Gehaelter aus einer Vielzahl von Bewerbern die Besten einzukaufen: Die Realeinkommen werden daher geringer sein als heute!


    noch als Nachtrag:


    Dies habe ich mir nicht ausgedacht, sondern einem Gespraech mit unserem Personalchef entnommen. Dieser freut sich heute noch, wie billig beim letzten Downturn 2001/02 Akademiker eingekauft werden konnten. Wir arbeiten in einem zyklischen Geschaeft, doch wie eingangs erwaehnt ist diesmal der Auftragseinbruch so abrupt und tief wie nie zuvor ausgefallen, so dass gerade die "alten Hasen" sich nun Sorgen machen.


    VTK: Ja, umso mehr wundert mich auch die Sorglosigkeit der meisten etwa beim Weihnachtseinkauf...

    Um der Diskussion zu "Sesselpupser" etwas Positives abzugewinnen (denn eigentlich geht es mir um kreative Ideen zum Generieren von Einkommen waehrend/nach der Krise):


    Ich moechte hier eine klare Warnung an diesjaehrige Schulabgaenger/derzeitige Studenten aussprechen:
    Falls tatsaechlich eine langandauernde Wirtschaftskrise eintreten wird, dann werden in einigen Studiengaengen zahlreiche Jahrgaenge von Studenten einfach verheizt werden (in etwas abgeschwaechter Form gilt das auch fuer andere Ausbildungen):
    Man wird Fachleute ausbilden, die finanziell nie auf einen gruenen Zweig kommen werden, da sie
    - beim Studium so gut wie nichts verdienen (von Studiengebuehren und kreditfinanziertem Studium ganz zu schweigen)
    - waehrend der Krise ueberhaupt nicht gebraucht werden, also arbeitslos oder meinetwegen auch landwirtschaftliche Hilfskraefte sein werden
    - bei einem wirtschaftlichen Aufschwung mit veraltetem Wissen dastehen und in harter Konkurrenz mit den (etwas weniger zahlreich nachstroemenden) juengeren Jahrgaengen stehen werden um wenige, begehrte Arbeitsstellen.


    Viele Studenten sind sich dieses Risikos leider nicht bewusst. Fuer Arbeitgeber, andererseits, ist das eine Steilvorlage, um nach der Krise fuer niedrige Gehaelter aus einer Vielzahl von Bewerbern die Besten einzukaufen: Die Realeinkommen werden daher geringer sein als heute!


    Ob dieses Risiko und der Verdienstausfall waehrend des Studiums ausreichend honoriert werden?


    Ich habe als Naturwissenschaftler damals sogar promoviert und erst mit 30 Jahren angefangen, richtig Geld zu verdienen. Rueckblickend bereue ich das auch nicht - war eine tolle Zeit und ich habe gelernt, mit wenig Geld auszukommen. Und obwohl ich derzeit ganz passabel verdiene (sehr gut verglichen etwa mit meinen Studienkollegen, die Lehrer wurden, mit deutlichem Abschlag aber zu denen, die in Unternehmensberatungen oder in die Finanzbranche gingen), werde ich am Ende finanziell wohl nicht besser darstehen, als jemand mit Ausbildung und erfolgreicher Karriereleiter oder einer, der sich erfolgreich (!) selbststaendig gemacht hat.


    Wie man auf Klassentreffen auch immer wieder sieht, haben es die am einfachsten, die sich "in ein gemachtes Nest setzen koennen", war bei mir leider nicht der Fall...


    Gruesse, Spargelernter

    Auskünfte geben in manchen Ländern nette Damen am Straßenrand....einfach freundlich.


    Schreibtischtätern wünsche ich die Imopotenz in die Hose...eine Kaste die niemand wirklich braucht.


    cu DL....und Handarbeit...naja

    Ich hoffe, ich langweile nicht mit zu langen Beitraegen. Zu diesem Thema moechte ich aber doch noch Beobachtungen aus 2 Laendern mitteilen:


    In meinem Bekanntenkreise kenne ich einige (nehmen wir die Alleinstehenden, damit die Einkommensverhaeltnisse klarer sind), die als ungelernter Arbeiter/Verkaeuferin/Friseurin und einem Netto-Einkommen von sagen wir ~ 1000 Euro sich zur Zeit noch eine komfortable Mietwohnung (mit steigenden Nebenkosten), ein Auto, eine Fernreise pro Jahr, Haustiere, eine Schachtel Zigaretten pro Tag, allerlei Freizeitaktivitaeten und Elektronik-Schnickschnack leisten koennen. Wie, ist mir unklar, aber ich glaube nicht, dass das noch lange moeglich sein wird!


    Beruflich war ich mehrere Jahre in Lateinamerika, u.a. 2003 und zuletzt 2007 in Argentinien. Deren Selbstverstaendnis vor der Krise war, ein 1.-Welt-Land auf einem Kontinent von 3.-Welt-Laendern zu sein, und die Dollarbindung machte es auch fuer die Mittelschicht moeglich, zum Shoppen in die USA oder auf Kulturtrip nach Europa zu fliegen. Ich kann nur sagen: Aus und Vorbei! Das kann ein argentinischer Durchschnittsverdiener heute nicht mehr! Ich habe selten etwas Traurigeres gesehen, als ehemals gutsituierte Rentner, die fuers nackte Ueberleben betteln mussten!


    Ich habe mit Kollegen dort zusammengearbeitet, die, von Wirtschaftswachstum und dementsprechender Karriere ausgehend, einen (moderaten) Kredit aufgenommen hatten, etwa um sich ein Haus zu kaufen. Gemeinerweise wurden Kredite auf U$-Basis ausgestellt, Guthaben und Loehne jedoch in argentinischen Pesos. Selbst wer das Glueck hatte, in der Krise nicht arbeitslos zu werden (Arbeitslosenquote stieg bis auf 23%), konnte nach einer Waehrungsabwertung von 1:4 gegenueber dem "stabilen Dollar" diese Kredite nicht mehr bedienen, musste notverkaufen - aber die Hauspreise waren im Keller.


    Gut, dies ist jetzt nicht direkt mit der jetzigen Krise vergleichbar, wo alle Waehrungen abwerten (gegen Gold werden jetzt sicher alle sagen, ja), aber es macht doch deutlich, dass man ohne Kredite in der Krise sicherer ist.


    In 2003 waren dort - selbst in "besseren" Zeitungen - die Anzeigenseiten fuer Bordelle und Escort-Service mehrseitig. Mich jetzt bitte nicht in diese Ecke ruecken, aber Prostitution wird sicherlich ein (in Anzahl boomender, fuer die Frauen unprofitabler werdender) Geschaeftszweig werden, in den ich aber nicht investieren werde!


    Wer mal nach Buenos Aires kommen sollte und Spanisch spricht, dem empfehle ich unbedingt das dortige Museum zu Ursache & Ablauf der Wirtschaftskrise:
    http://www.comminit.com/es/node/41180/37


    Gruesse, Spargelernter

    Du wirst, wenn wir denn in eine Rezession/Depression/Weltwirtschaftskrise/Totalzusammenbruch (bis jetzt noch unklar) schlittern, auf jeden Fall niemals ein so hohes Einkommensniveau erreichen wie deine derzeitige Arbeit bringt.

    Ja, das duerfte der Normalfall sein. Ob unser derzeitiges Einkommensniveau im globalen Vergleich "gerecht" ist, kann jeder ja mal auf


    http://www.globalrichlist.com/


    testen. Ich habe nie verstanden, warum Waren (Autos, PCs, Fernseher etc) und in grober Naeherung auch Nahrungsmittel ueberall auf der Welt etwa gleich viel kosten, die Entlohnung aber so unterschiedlich ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich dieses Ungleichgewicht im Laufe der Krise angleichen wird, insbesondere wenn unser "Flaggschiff Industrie" untergehen wird:


    Entwicklungslaender werden relativ zu Industrielaendern im Wohlstandsniveau steigen, das insgesamt aber fallen duerfte


    => Wir gehoeren "doppelt" zu den Verlierern (was man am seit Jahren stagnierenden/fallenden Realeinkommen Mittelschicht-abwaerts bereits sieht)

    ev.
    ..in günstigem Augenblick von EM nach Immobilie wechseln und vermieten.

    Hallo $cheinbar?,


    mir gefaellt auch die Idee besser, nicht selbst zu arbeiten sondern zum "richtigen" Zeitpunkt in "etwas" umzuschichten. Ob's funktionieren wird?


    3 Kommentare dazu:


    - Die angehaueften Staatsschulden (derzeit in D knapp 20.000 Euro pro Person, wird noch stark anwachsen) muessen letztlich vom Steuerzahler bezahlt werden. Was naemlich noch kaum jemand richtig begriffen hat: Nicht der Staat buergt fuer die Spareinlagen, sondern die Steuerzahler buergen fuer den Staat! Und dessen Ausgaben werden steigen, die Einnahmen jedoch zurueckgehen. Der Staat kann Steuern aber nur von a) Arbeitnehmern und b) "Besitzenden" eintreiben, denn der Rest hat nichts. Immobilien sind nun ein sehr "offensichtlicher" Besitz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat da (und bei Sparkonten, Aktien, Renten, etc.) nicht die Hand aufhalten wird. Ist Schwarzarbeit nicht ein Mittel, um sich bei a) zu druecken, und Edelmetalle ein - zu offensichtlicher [Blockierte Grafik: http://www.goldseiten-forum.de…ages/smilies/confused.png] - Ausweg fuer b)?


    - Die zentrale Frage ist dann der Zeitpunkt fuers Umschichten. Zu US-Immobilien habe ich unter
    http://www.economicrant.com/backissue-detail.php?id=27
    eine interessante Grafik dazu gefunden: Wenn man davon ausgeht, dass das Tief von 1980 wieder erreicht wird, dann steht noch etwa ein Faktor 3 im Hauspreis/Gold-Verhaeltnis aus, bis das Durchschnitts-US-Haus fuer 100 Unzen Gold verkauft wird. Das passt uebrigens nicht zu Eichelburg's "fuer 1 Unze Au bekomme ich bald ein Haus", aber das nur so am Rande :D


    - Ein anderes "etwas" waeren Aktien: Das Verhaeltnis DJ zu Gold liegt derzeit bei etwas ueber 10, war in den beiden vorhergehenden Krisen ja bei 2 und darunter. Ob's wieder soweit runter geht? Wenn man sich die Grafik im Anhang anschaut, kann man auch daran zweifeln...


    Also vielleicht doch lieber aktiv etwas machen, also darauf zu hoffen, dass Geld fuer einen arbeitet? Bin gespannt auf weitere Ideen...


    Gruesse, Spargelernter

    Hallo,


    vielen Dank schonmal fuer die Antworten. Daraus laesst sich sehr gut mein Problem darlegen:


    Mittels Ebay werden sicher viele versuchen, durch Verkauf ihres Besitzes wieder zu Geld zu kommen: Da das meiste unnuetze Konsumgueter sind, wird in der Krise wenig damit zu verdienen sein, zumal mehr Verkaeufer als Kaeufer auftreten werden...


    Gold und Silber (alternativ auch Tabak, Alkohol, Nahrungsmittel etc.) sind ein Mittel, derzeit vorhandenes Vermoegen in die Zukunft zu ueberbetragen. Schoen, wenn man bereits jetzt ausreichend Vermoegen hat und das Uebertragen klappt, schlecht, wenn nicht bzw. wenn etwa der Staat die Spielregeln aendert. Ich habe oft den Eindruck, dass viele hier davon ausgehen, mit ein paar Muenzen Gold / Barren Silber nach der Krise fein raus zu sein und nie mehr arbeiten zu muessen. Es gibt derzeit auch noch viele Rentner, die der Meinung sind, nach ihrem arbeitsreichen Berufsleben ausgesorgt zu haben. Doch was wenn nicht? Dann waere es schoen, einen Plan B gehabt zu haben, um kuenftig Einkommen zu beziehen. Und genau darum geht es mir hier:


    Schwarzarbeit - doch was, wenn man nichts "Anstaendiges" gelernt hat?


    Gruesse,


    Spargelernter

    Hallo zusammen,


    nachdem ich seit laengerer Zeit schon Mitleser dieses Forums bin, habe ich mich nun endlich angemeldet...


    Besonders interessiert mich Feedback zu einem Thema, dem meiner Meinung nach bisher nicht genuegend Aufmerksamkeit geschenkt wurde:


    Wie wohl die meisten hier glaube auch ich, dass wir am Anfang einer globalen Wirtschaftskrise stehen, vergleichbar mit der von 1929+ und 1970+. Mit der bislang gesehenen Korrektur am Aktienmarkt kann diese nicht zu Ende sein, letztlich hilft nur ein Paradigmenwechsel weg von Wachstum und hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Antwort auf die Frage "wie kommen meine Familie und ich durch die Krise?", faellt sicher je nach persoenlichem Vermoegen, Einkommen, Beruf/Ausbildung, Famile/Umfeld etc. unterschiedlich aus. Klar ist aber, dass man versuchen muss,
    1) moeglichst viel an derzeitigem Vermoegen sicher durch die Krise zu bringen
    2) kuenftige Ausgaben auf das Wesentliche einzuschraenken
    3) weiterhin ein Einkommen zu erzielen, d.h. in und nach der Krise den Cash-Flow aufrechtzuerhalten


    Zu 1) findet man in diesen (und anderen Foren) mit Anlage in Gold und Silber viele gute Infos, 2) muss jeder mit sich selbst ausmachen.


    Aber zu Punkt 3) liest man wenig, obwohl sicher die hohe Arbeitslosigkeit/-unsicherheit eine Vielzahl von Leuten treffen wird. Mich persoenlich beschaeftigt diese Frage derzeit am meisten: Anders als mein Nickname vermuten laesst, bin ich nicht in der Finanzwelt zu Hause, sondern arbeite in der Forschung & Entwicklung bei einem groesseren Spezialmaschinen-Hersteller. Nach einem in der Geschichte des Unternehmens beispiellosen Auftragseinbruch wurden nun zuerst die Zeitarbeiter "freigestellt", eher frueher als spaeter wird Kurzarbeit kommen. Ich selbst habe gluecklicherweise eine relativ sichere Stelle, boesartig formuliert werde ich bei den letzten sein, die im Worst-Case-Fall das Licht ausmachen...


    Habt Ihr denn - realistische und umsetzbare - Ideen etwa zu einem krisensicheren Nebeneinkommen, sozusagen als Absicherung?


    Dass am Ende nur noch Bauern, Baecker, Metzger, Schlosser und Soldaten/Polizisten benoetigt werden, kann ich mir nicht vorstellen. Womit die Heerscharen von Arbeitslosen (darunter viele Akademiker, Spezialisten aus dem Immobilien-/Finanz-/Automobil-/Industriesektor, Angestellte des Noch-Mittelstands und derzeit gutgestellte Rentner) das ueber ihre Grundbeduerfnisse Hinausgehende verdienen werden/wollen, ist mir aber voellig unklar.


    Freue mich schon auf Antworten,


    Spargelernter