Tell Gold Newsletter Nr. 11
21. September 2008 - September 21stth 2008
US$, Aktien, Bonds, Gold & Silber vor der Panik?
1. US-$ - SFR
Die Ankündigung der US Regierung mit 700 Mia $ aus der Regierungskasse
faule Kredite den Banken abzukaufen, stellt die Frage, woher nimmt die
Regierung diese Summe? Steuern erhöhen oder Bonds verkaufen? Und wer soll
die Bonds kaufen? Falls sich keine Käufer finden lassen, bleibt nur noch die
Notenbank übrig , eventuell werden auch die ausländischen Notenbanken dazu
verknurrt.
Weil die Fed Bilanz (tot. 900 Mia $) schon zur Hälfte mit Junk
abgefüllt ist, ist ein geldmengenneutraler Kauf fast nicht mehr möglich. Die
Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die virtuelle Dollardruckmaschine
angeworfen wird. Das ist negativ für den Dollar.
Was sagt die Markttechnik zu dieser fundamentalen Situation ? Zuerst die
Aussage, dass der US$ höchstwahrscheinlich wieder nach unten gedreht hat
Was ist zu erwarten? Die zweite Grafik zeigt den $
eingeklemmt in einem fallenden Keil. Die obere Trendlinie fängt 1971 an, die
untere 1978, markierend die beiden Extrempunkte der 70er Jahre, die
Konsequenzen aus dem Zusammenbruch von Bretton Woods. Die beiden
Trendlinien sind schon beide mindestens drei mal berührt worden. Eine
Entscheidung wird fällig. Was bedeuten Keile? Abwärst gerichtete Keile sind
meistens bullish verbunden mit heftigem Ausbruch. Bricht der Preis aber nach
unten durch, ist er meistens mindestens so heftig und überraschend.
Das chronische Aussenhandelsdefizit der USA drückt den Dollar nach unten und
jetzt kommt noch die Rettungsaktion, die zumindest teilweise über die
Notenbank finanziert werden muss, also die Dollarmenge erhöht.
Die untere Trendlinie verläuft bei ca. 0,9 SFR, die untere dicke Linie bei 0,55 SFR. Ich
rechne mit einem Ausbruch nach unten. ....ich auch Mesodor !
Wo gibt es denn sowas, wenn jemand kurz 1 trillion USD druckt das dann die Waehrung staerker wird.
Naja, vielleicht klappt das in USA.
Der Keil zeigt auch förmlich die Spannung aus dem chronischen Überangebot
von Dollars und den Interventionen ausländischer Notenbanken, den Dollar
oben zu halten, um ihre Exporte nach USA zu sichern. Nur ist der US
Konsument am Ende seiner Kräfte.
2. Der US Konsument
Am 18. September wurden die Kreditzahlen der USA veröffentlicht. Die untere
erste Grafik zeigt die Wachstumsrate dieser Kredite seit 1964. Die Zahl für 2008
kommt wie folgt zustande: das 2. Quartal wurde umgerechnet auf das ganze
Jahr. Demnach wurden noch ganze 80 Mia $ neue Kredite vergeben. In guten
Jahren waren es 1000 Mia $. Die Wachstumsrate ist auf fast Null abgesunken,
die tiefste seit 1964. Interessant ist auch, dass die höheren Wachstumsraten in
den 70er und 80er Jahren stattfand: eine negative Divergenz. Die nächste Grafik
zeigt die Menge der Wohnhypotheken gemessen am BSP, absolut rund 10’600
Mia $. Die Bautätigkeit ist völlig am einbrechen, aber noch nicht die Preise
(zumindest der Statistik nach). Aber nicht nur Häuser werden auf Kredit
gekauft: die letzte Grafik zeigt die gesamte Verschuldung der US Haushalte.
Kurz: der US Konsument, der Motor der US Konjunktur, ist nahe am Ende.
5. Silber
Silber verhält sich viel wilder und volatiler als Gold. So viel Silber auf
die langfristige Aufwärtstrendlinie von 2003, was Gold eindeutig
nicht tat. Auch ist der Chart technisch viel schwieriger zu analysieren
als Gold, zumindest was meine Kenntnisse anbelangt. Nichts desto
trotz bleibt Silber hoch interessant wie die folgenden Grafiken zeigen.
Silber weist seit tausenden von Jahren ein Presiverhältnis zum Gold
von 10 bis 20 aus. Nur seit gut hundert Jahren ist es massiv billiger
geworden im Verhältnis zum Gold. Der Grund ist in seiner
Demonetisierung.
Die Grafik zeigt die Verhältnisse zurück bis 1500.
Die kürzliche massive Korrektur hat Silber nochmals massiv
verbilligt: das Ratio stieg von 52 bis auf 74, fast so billig wie am
Anfang der Hausse 2003, als es bei 82 lag.
Eine einmalige, wahrscheinlich die letzte Chance, so billig an Silber zu kommen.
Es ist nicht nur billig, sondern extrem rar, wie die Darstellung von
Produktion, Verbrauch und dem daraus resultierenden Defizit seit
1950 erklärt. Dadurch wurden die Bestände massiv dezimiert. Es sind
vielleicht noch 500 - 1000 Mio Unzen vorhanden, also 5 – 10 Mia $.
700 Mia für faule Kredite, 85 Mia für AIG, 200 Mia für Fannie Mae.
Die Kreditkrise wird Silber wieder zu Geld machen, nicht ein
Regierungsbeschluss.
Analyse von August 2007:
Die Projektionen für Gold lauteten 3360 $ als Minimum
und 8800 $ als Maximum.
http://cmsftp.worldsoft-cms.in…li/uploads/Ausblick08.pdf