Uralter Thread, aber der Vollständigkeit halber möchte ich die Ergebnisse meiner Odyssee hier posten:
Im weiteren Verlauf hat mein Anwalt folgende Schritte unternommen:
- Anschreiben PayPal (insgesamt 3mal - ohne jegliche Reaktion)
- Anschreiben des Käufers (Post kam als "unzustellbar" zurück)
- während dessen bekam ich wöchentlich von PP eine Aufforderungs-Mail, doch endlich meinen Sollstand auszugleichen!
- auf meine Antwort, die sollen doch erst mal mit meinem Anwalt sprechen kam - haltet Euch fest - NIX! Keine Reaktion, kein Zucken, einfach NIX!
- naja, Strafanzeige gegen den Münzkäufer, die ins Leere lief (Wohnblock m. 200 Einheiten gem. Info Polizei "hat vermutlich einer einen Bekannten, der ihm das Postkastenschild für den Namen der geklauten Kreditkarte vorübergehend angebracht hatte, usw. blah blah eben)
Alles in allem zog sich das Debakel bis kurz vor Weihnachten hin und dann wurde es interessant!
- vor Weihnachten letztmalige Drohung von PP, den Sollsaldo auszugleichen, ansonsten geben die an Inkasso ab
- meine Antwort, sinngemäß: "Ich betrachte Ihre Aufforderung als gegenstandslos solange Sie nicht mit meinem Anwalt korrespondieren"
- Naja, gleich im Januar kam tatsächlich ein Inkassounternehmen auf mich zu, um die Forderung einzutreiben
- zwischenzeitlich hat jedoch mein Anwalt Klage in Luxemburg eingereicht (naja, nicht er direkt, ich bekam einen "Korrespondenzanwalt" - Rechtsschutz bezahlt das!!)
- dann habe ich erst einmal nichts gehört
- auf meine Rückfrage habe ich dann erfahren, dass die Klage eingereicht wurde, sich dann PP über einen belgischen(!) Anwalt bei meinem luxemburger Anwalt gemeldet hat. Es war alles ein "Mißverständnis" - die Kommunikation lief über USA und niemand hat davon gewusst *lol* - da lach ich mich echt schlapp - haben die doch nicht den vollen Rückzieher gemacht - und zwar in letzter Sekunde. Scheinbar waren die bis zuletzt der Meinung, ich meine das nicht Ernst!!!
- das Beste: ICH HABE MEIN GELD BEKOMMEN!!! Klage zurückgezogen.
- und es kommt noch besser: Bekomme ich doch nicht einen Anruf von meinem Anwalt. PP hat ein Problem mit der Zahlung der Anwaltskosten - "die können das nicht direkt, Abrechnung muss über ein PP-Konto erfolgen! - so einen Scheiß habe ich ja überhaupt noch nicht gehört!!!
- Nun gut, ich habe meinem Anwalt erlaubt, mein PP-Konto als "Anderkonto" zu nutzen - hab dann rund 1.600 EUR dorthin transferiert bekommen, um an meine beiden Anwälte (in D und L) auszuzahlen.
- die Sache ist nun seit Mitte April endlich ausgestanden - der ursächliche "Deal" fand im Mai letzten Jahres statt.
FAZIT: ohne Rechtsschutz kannst Dir überlegen, ob Du überhaupt was anfängst - wegen den "lumpigen" 800 EUR sind jetzt nebenbei Kosten von rund 3.000 EUR aufgelaufen! Und: man darf auf das Geld wirklich nicht angewiesen sein, denn man braucht schon einen langen Atem, um den Mist durchzustehen. PayPal hat echt alle Register gezogen, um den Nutzer zu "zerrmürben" - ich bleibe bei meiner Meinung zu der Bande: A....löcher hoch 17! So geht man mit seinen Kunden nicht um!
In Hinsicht auch PP frage ich mich:
- der Vorgang hat nun 1 Jahr Personalkosten verursacht, Anwaltskorrespondenz, usw. ich schätze mal den Gesamtaufwand für PP auf rund 5-6K €
- das scheint sich aber dennoch zu lohnen, denn wie viele "Geschröpfte" gehen denn letzten Endes wirklich zum Anwalt und peitschen die Sache durch?
- Meine Vermutung: 1:20 bis 1:50 - ansonsten würde sich doch diese Masche für PP finanziell nicht lohnen!
Mein Tip an alle PayPal-Nutzer: Rechtsschutz und der Wille, nicht aufzugeben!!!