Zum Jahresanfang einen Link zur Angebots-Nachfragesituation.
7555_uranium_-_resources_production_and_demand_2020__web.pdf
Die Uranressourcen der Welt reichen auf absehbare Zeit aus, um den prognostizierten Bedarf zu decken, sagen NEA und IAEA in ihrem "Rot-Buch"vom Dez. 2020.
(https://www.iaea.org/newscente…ea-and-iaea-in-new-report)
Im Folgenden Auszügen aus der Zusammenfassung des 481-seitigen Rot-Buches über Uran-Ressourcen, Produktion und Nachfrage, mit vielen Abbildungen und Tabellen welches gemeinsam von der OECD Nuclear Energy Agency (NEA) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aller 2 Jahre veröffentlicht wird:
Es sind ausreichende Uranressourcen vorhanden, um die langfristige und nachhaltige Nutzung der Kernenergie zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung sowie für andere Zwecke wie industrielle Wärmeanwendungen und Wasserstoffproduktion zu unterstützen. Die weltweit konventionell identifizierten Uranressourcen beliefen sich zum 1. Januar 2019 auf 8.070.400 Tonnen Uranmetall [tU]. Dies sind alle hinreichend gesicherten und abgeleiteten Uranressourcen, die zu Marktpreisen zwischen 40 und 260 USD/kg gewonnen werden könnten (entspricht 15 bis 100 USD/lb U3O8). Gegenüber der in der Ausgabe 2018 genannten Summe ist dies eine Steigerung von nur 1%.
Die weltweite Minenproduktion an Uran ging von 2017 bis 2018 aufgrund von Produktionskürzungen infolge schlechter Marktbedingungen um 10,8% zurück, stieg jedoch 2019 leicht um 1% auf 54.224 tU an. Jedoch wurden die geplanten Kürzungen der Uranproduktion Anfang 2020 durch den Beginn der Covid-19 Pandemie ausgeweitet. Während einige Uranproduzenten ihre Aktivitäten in einigen Anlagen reduzierten, entschieden sich andere für die Einstellung des Betriebs, bis sich die Marktbedingungen ausreichend verbessern, um eine Wiedereröffnung zu rechtfertigen. Die Ressourcen und die jährliche Produktionskapazität dieser vorübergehend geschlossenen Anlagen, die als "Minen im Stillstand" (idled mines) bezeichnet werden, werden erstmals in der Ausgabe 2020 des Rot-Buches untersucht. Dem Bericht zufolge könnte die jährliche Produktionskapazität relativ schnell steigen, wenn diese "Minen im Stillstand" wieder in Betrieb genommen werden, falls sich die Marktbedingungen verbessern.
Das Rot-Buch enthält auch Prognosen zum Uranbedarf aus der Kernenergieerzeugung bis 2040 sowie eine umfassende Bewertung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage zu Uran. Abhängig von den Entwicklungen im Kernenergiesektor könnte der reaktorbezogene Uranbedarf von 56.640 tU/Jahr in einem Szenario mit geringer Nachfrage bis zu 100.224 tU/Jahr in einem Szenario mit hoher Nachfrage bis 2040 reichen. Die Erfüllung der maximalen Nachfrage bis 2040 würde etwa 28% der mit Stand 2019 identifizierten Ressourcen benötigen, die zu Kosten von < 130 USD/kgU bereitgestellt werden und 87% der identifizierten Ressourcen, die zu Kosten von < 80 USD/kgU verfügbar sind.
Mein Fazit: die mitunter behauptete ansteigende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage dürfte mittelfristig wohl nicht auftreten, da die Uranressourcen im Vergleich zum geplanten Ausbau der Kraftwerkskapazitäten ausreichend zu sein scheinen. Das schließt inflationsbedingt steigende Uranpreise natürlich nicht aus.
Pille