Vorab zur Info: Ich bin Lehrer an einer deutschen Berufsschule. Gestern war es also dann soweit. Eine Kollegin schickte an alle Kollegen (das heißt dann jetzt so schön „KuK“ = Kolleginnen und Kollegen) eine Mail, in etwa mit dem Inhalt, dass unsere Schule nun doch wohl nicht die einzige bleiben wolle, die nicht in die Planungen für die nächste FFF-Demo geht. Andere Schulen der Stadt wären da auch schon ganz rege (sinngemäß). Unsere Schüler könnten ja dann mal „klimaneutral“ zur Schule kommen usw.
Hier ist meine „Gegenrede“ als Antwort, die ebenfalls rausging an alle Kollege:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist mir eine Freude, eine entschiedene Gegenrede zu schreiben. Ich denke, ich werde vermutlich ziemlich allein stehen mit meiner Ansicht, aber das macht nichts. Ich bin nur der Hoffnung, dass der eine oder andere nach der Lektüre vielleicht doch mal etwas völlig Verrücktes tut und über den völlig irrsinnigen Klima-Alarmismus ins Nachdenken kommt.
Wenn "andere Schulen" für Fridays for Future planen, dann spricht das nicht für diese Schulen und deren Kollegien, ganz im Gegenteil. Es spricht aber sehr für unsere Schule, dass hier bislang noch kein Unsinn solcher Art stattgefunden hat. Ich hoffe sehr, das bleibt so. Ich habe dazu verschiedene Anmerkungen, die ich möglichst kurz halten will (aber ich könnte dazu noch viel mehr auslassen).
1) Es steht uns als Lehrern nicht an, die Schulschwänzerei zu protegieren. Ich werde keine Schüler irgendwelcher Art dazu anhalten, die Schule absichtlich nicht zu besuchen (= zu schwänzen), vor allem aber nicht meine eigenen Schüler. Ich würde das prinzipiell auch von allen anderen meiner Kollegen erwarten, aber natürlich wird das am langen Ende jeder für sich selbst entscheiden (müssen).
2) Meine Einschätzung ist, dass rund drei Viertel (oder gar mehr) aller "demonstrierenden" Schüler dies tun, weil Unterricht ausfällt, wegen nichts anderem. Junge Leute, denen ihr Anliegen wirklich wichtig wäre (so absurd es - wie hier - auch sein mag), würden dafür auch am Samstag auf die Straße gehen, jedenfalls mindestens außerhalb der Schulzeit. Ich frage auch mal ganz höflich nach: Wo waren eigentlich die ganzen Freitagsdemos während der Ferienzeit?
3) Was soll eigentlich "Klimaneutralität" sein? Kann das mal jemand erklären?
4) Es ist für mich unfassbar, wie man allen Ernstes - seit Jahren und fast schon Jahrzehnten - ein natürliches Gas wie CO2 als eine Art Giftgas darstellen kann. So ist das ja mittlerweile in den Köpfen der jungen Leute verankert (und erschreckenderweise nicht nur bei jungen Leuten, wie mir scheint). Das ist der Gipfel der Irreführung und nichts als Angstmacherei. Wenn ich mich recht entsinne, ist CO2 unabdingbar für den Lebenskreislauf. Planzen benötigen dringend CO2 und wir Menschen benötigen dringend den Sauerstoff, den Pflanzen mit Hilfe von Kohlendioxid über die Photosynthese bereitstellen. Wenn es kein CO2 gäbe, wäre Schicht im Schacht. So simpel ist das. Ich bin kein Biologe, aber das hatte ich mal im Biologieunterricht gelernt. Wie kann man einen so wichtigen Bestandteil des Lebens - quasi eine Art "Lebenselixir" - nur so über alle vernünftigen Maße verdammen? Ich kann das nicht verstehen. * Doch, ich weiß ja, warum das passiert: Weil sich viele Leute damit eine goldene Nase verdienen - Al Gore lässt grüßen! *
5) Es gibt bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Temperatur auf der Erde dadurch ansteigt, dass der Anteil an CO2 in der Atmosphäre zunimmt. Es gibt ihn nicht. Um solch eine Hypothese nachweisen zu können, bedarf es eines Experimentes, das dies könnte. Es gibt ein solches Experiment nicht. Das IPCC greift bei dem Versuch eines Nachweises aber lediglich auf mathematische Modellrechnungen zurück. Mit diesen ist man zur Zeit aber noch nicht mal in der Lage, die Vergangenheit (!) "rechnerisch" richtig abzubilden (siehe zum Beispiel kürzlich die Anhörung Dr. Sebastian Lüning im Bundestag). Aber die Zukunft voraussagen, das geht natürlich. * Ironie off *
6) Es gibt in der paläontologischen Erdgeschichte keinerlei Korrelation zwischen CO2 und der Erdtemperatur über längere Zeiträume hinweg (ein Zeitraum von 150 Jahren ist übrigens erdgeschichtlich betrachtet kein "längerer Zeitraum"). Wäre eine Korrelation vorhanden, so müsste dies bedeuten, dass der Zusammenhang über lange Zeiträume immer stabil - zum Beispiel - so bleibt, dass der Anstieg von CO2 immer den Anstieg der Temperatur nach sich zieht. Dies ist aber nicht so. Es gab erdgeschichtlich Phasen mit steigendem CO2 und sinkender Temperatur, genauso wie es Phasen gab, in denen es wärmer wurde trotz sinkendem CO2-Gehalts. Am Rande: Dass sich CO2 und Temperatur zur Zeit in etwa parallel entwickeln, hängt ganz einfach damit zusammen, dass der hier immer verwendete Bezugszeitraum ab ca. 1850 (bis heute) das Ende der letzten kleinen Eiszeit markiert, aus der sich die Erde zur Zeit eben wieder "erholt". Dass es dabei wärmer wird, ist völlig normal und hat mit uns Menschen rein gar nichts zu tun. Es wäre auch wärmer geworden, wenn die "Industrielle Revolution" mit ihrem vergleichsweise höheren CO2-Ausstößen nicht stattgefunden hätte. Das ist immer so am Ende von Eiszeiten.
7) Das Klima ist ein nicht-linear-chaotisches System, das von einer Unzahl an Variablen abhängig ist - und nicht nur allein von CO2, vor allem nicht allein vom "menschengemachten" CO2! Das sollte doch eigentlich leicht verständlich sein. Das heißt aber nichts anders, als dass es sowohl sein kann, dass mit steigendem CO2 die Temperatur steigt, als auch dass mit steigendem CO2 die Temperatur sinkt (weil auch andere Bestandteile des "Systems Klima" mit hineinspielen). Es ist eben "nicht-linear" und chaotisch. Und jetzt WICHTIG: Wenn das aber so ist, kann man natürlich auch keine Steuerung des Klimas vornehmen, auch wenn man noch so gute Absichten hat, weil man ja vorher nicht weiß, was passieren wird - Anstieg oder Absinken der Temperatur bei absinkendem CO2, alles ist möglich. Da ist alle Liebesmüh' schlicht vergeblich. Das Klima macht, was es will, ob mit oder ohne Mensch. Der Mensch ist ihm schlicht egal.