Hi, danke erstmal für die rege Anteilnahme
Es gibt zwei verschiedene Kontexte dieses Begriffes in den Erzählungen:
Einmal den "blanken, schön geränderten holländischen Dukaten" - d.h. mit Riffelung, intakt ohne Mängel oder Verluste
und im speziellen Fall kann man mit einer besonderen Feile nachhelfen:
Ein Mann, dem sein Vermögen über alles geht, bekommt eine besondere (vielleicht magische etc.) Feile geschenkt. Der Schenker fragt ihn: "Haben Sie einen schönen rändigen Dukaten in der Tasche? ... Nehmen Sie einen solchen Dukaten aus der Tasche und feilen Sie den Rand ab." Der Beschenkte "tat es mit einer Geschicklichkeit, die von langer Übung zeugte. Und siehe - noch schöner kam der Rand des Dukatens zum Vorschein, und so ging es mit dem zweiten, dritten Dukaten, je mehr Bensch feilte, desto rändiger wurden sie."
Also vermute ich mal, dass beide Male mit "rändig" gemeint ist, dass sie eine schöne Riffelung aufweisen, d.h. intakt und vollständig sind bzw. so aussehen. Denn wenn der reiche Sack (sorry - kein Sympathieträger der Geschichte) Übung darin hat, Goldstück abzufeilen, dann ist er also ein geübter Betrüger. Durch das Abfeilen müsste ja der geriffelte Rand Schaden nehmen. Wenn nun aber die Feile eine ganz besondere ist (sie wird entsprechend behandelt und es gibt auch gleich Zank, wem sie gehört), dann funktioniert sie wohl so, dass sie den Rand abfeilt ohne ihn zu beschädigen, sondern die Riffelung noch besser erscheinen lässt.
DANKE!!! Ich glaub, ich hab es kapiert
Dann wäre aber gleich auch noch ein unstimmiges Detail entlarvt:
Wenn es geränderte Goldstücke erst ab ca. 1650 gab, dann passt es nicht, was einer der Personen der Geschichte über die Feile erzählt: "Es ist das Zauberstück, für das ich meine Seele verkauft vor mehr als dreihundert Jahren.". Denn die Geschichte spielt im Jahr 1818, dreihundert Jahre vorher (um 1500) gab es scheinbar noch gar nicht die Notwendigkeit einer Feile, welche die Riffelung trotz Befeilens unbeschadet lässt, weil es noch gar keine Riffelungen gab... Richtig?
lg, Danni