Beiträge von Danni

    nochmal ich als Nachtrag:
    ich hab ETA schon vor 15 Jahren mal gelesen, jetzt bin ich dabei meine Abschlussklausur für mein Magister in Germanistik über die Serapionsbrüder vorzubereiten. Dafür möcht ich halt manches noch genauer wissen ;)


    Vielen Dank für den link zu den Dukaten - das find ich ziemlich interessant...
    Mein Mann hat übrigens ne alte Münzsammlung, wo uns mal interessieren würde, was das so wert ist. Bin ich damit hier auch an der richtigen Adresse?


    lg, Danni

    Rostu:
    Natürlich hat Hoffmann keine Tatsachenberichte geschrieben. Aber gerade in der Geschichte geht es ihm darum, sie so realistisch wie möglich seiner damaligen Zeit und Umgebung anzupassen. Dass mit der Zauberfeile und den 300 Jahren sagt eine Person, die er einer Legende entnommen hat und um 1550 wohl lebte. Mein Hinweis auf den Fehler sollte nicht sagen, dass die Geschichte nicht o.k. ist, sondern einfach zeigen, dass Hoffmann wahrscheinlich nicht das Wissen heutiger Numismatiker hatte...


    Warum ich hier nachfrage: Wenn einer in der Geschichte ein besonderes Buch geschenkt bekommt, das sich in jedes beliebige Buch verwandeln kann, dann kann ich mir was drunter vorstellen. Wenn aber jemand eine besondere Feile erhält, die rändige Dukaten durch's Feilen noch rändiger erscheinen lässt, dann weiß bzw. wusste ich damit überhaupt nichts anzufangen...


    Der rändige holländische Dukaten wird in einer anderen Geschichte erwähnt. Vielleicht ist in der Geschichte mit der Feile ein anderer Dukaten mit geriffeltem Rand gemeint...


    Oder aber - und dann wär auch die Geschichte mit den 300 Jahren stimmig - es geht hier nicht um einen dezidiert geriffelten Rand, sondern allgemein um einen runden unversehrten Dukaten. Und mit der Feile kann man das Gold abfeilen, ohne dass der Rand der Münze davon Spuren zeigt.

    Hi, danke erstmal für die rege Anteilnahme :rolleyes:


    Es gibt zwei verschiedene Kontexte dieses Begriffes in den Erzählungen:


    Einmal den "blanken, schön geränderten holländischen Dukaten" - d.h. mit Riffelung, intakt ohne Mängel oder Verluste


    und im speziellen Fall kann man mit einer besonderen Feile nachhelfen:


    Ein Mann, dem sein Vermögen über alles geht, bekommt eine besondere (vielleicht magische etc.) Feile geschenkt. Der Schenker fragt ihn: "Haben Sie einen schönen rändigen Dukaten in der Tasche? ... Nehmen Sie einen solchen Dukaten aus der Tasche und feilen Sie den Rand ab." Der Beschenkte "tat es mit einer Geschicklichkeit, die von langer Übung zeugte. Und siehe - noch schöner kam der Rand des Dukatens zum Vorschein, und so ging es mit dem zweiten, dritten Dukaten, je mehr Bensch feilte, desto rändiger wurden sie."


    Also vermute ich mal, dass beide Male mit "rändig" gemeint ist, dass sie eine schöne Riffelung aufweisen, d.h. intakt und vollständig sind bzw. so aussehen. Denn wenn der reiche Sack (sorry - kein Sympathieträger der Geschichte) Übung darin hat, Goldstück abzufeilen, dann ist er also ein geübter Betrüger. Durch das Abfeilen müsste ja der geriffelte Rand Schaden nehmen. Wenn nun aber die Feile eine ganz besondere ist (sie wird entsprechend behandelt und es gibt auch gleich Zank, wem sie gehört), dann funktioniert sie wohl so, dass sie den Rand abfeilt ohne ihn zu beschädigen, sondern die Riffelung noch besser erscheinen lässt.


    DANKE!!! Ich glaub, ich hab es kapiert ^^


    Dann wäre aber gleich auch noch ein unstimmiges Detail entlarvt:
    Wenn es geränderte Goldstücke erst ab ca. 1650 gab, dann passt es nicht, was einer der Personen der Geschichte über die Feile erzählt: "Es ist das Zauberstück, für das ich meine Seele verkauft vor mehr als dreihundert Jahren.". Denn die Geschichte spielt im Jahr 1818, dreihundert Jahre vorher (um 1500) gab es scheinbar noch gar nicht die Notwendigkeit einer Feile, welche die Riffelung trotz Befeilens unbeschadet lässt, weil es noch gar keine Riffelungen gab... Richtig?


    lg, Danni

    Hi,


    ich hab zwar jetzt irgendwie das Gefühl, hier falsch zu sein, aber nach meiner Anmeldung kann es ja nicht schaden, einfach mal meine Frage hier in den Raum zu schmeißen:


    Was bedeutet der Ausdruck "rändige Dukaten"?


    Zum Hintergrund dieser Frage: Ich lese gerade E.T.A. Hoffmanns "Die Brautwahl" von 1818 - 1819. Dort ist die Rede von rändigen Dukaten, welche mit einer Feile bearbeitet werden. Das Ganze klingt so, als ob man sich mit der Feile sich einen finanziellen Vorteil (auf vermutlich illegale Weise) verschafft. Vielleicht hab ich ja doch Glück und einer hier weiß eine Antwort auf meine Frage...


    lg, Danni