Vor drei Jahren habe ich eine Verkostung von Doseneintöpfen der üblichen Handelsketten vorgenommen und wenig bis nichts für überzeugend empfunden.
Habe mir dann einen Weck-Einkochautomaten besorgt (so nen Kessel mit Thermostat und Zeitschaltuhr, ca. 80 Ocken) und normale Schraubgläser mit Deckel nicht mehr weggeschmissen, sondern aufbewahrt.
Besser sind diese, die einen Dom im Deckel haben, meist bei Bio-Konserven zu finden. (wegen "Klack" beim öffnen)
Die halten erstaunlich lange, inzwischen teilweise das 5-6. mal befüllt und für 6-12 Monate ohne Kühlung lagerfähig.
Immer heiß auswaschen, vor Befüllung sterilisieren ( Backofen, 75 °C 45 Min), Rand sauber abwischen, Einfülltrichter hilft, Deckel fest zu, dann ab in den Weck-Kessel.
Seit dem koche ich mir mein Fast-Food selber. Ich vertraue meinen rudimentären Kochkünsten inzwischen mehr als jeglicher Industrie. Bei mir weiß ich zumindest, was nicht drin ist;)
Eintöpfe mit Fleisch oder Wurzelgemüse immer doppelt einkochen.
90 Min bei 90°C und nach 24 Stunden genau das gleiche nochmal, 90 Min bei 90°C
Warum? Botulinum. Bakterien, die dabei sein können, man weiß es nicht.
Botulinum vermehrt sich anaerob, man kann es nicht riechen, schmecken, noch wölbt sich der Deckel.
Dennoch ist Botulinum lebensbedrohlich, (Botulismus) muskellähmendes Gift, (manche lassen sich das ins Gesicht spritzen, um jünger auszusehen, Botox).
Man kann alles! Einwecken, Oma wußte das wahrscheinlich noch.
(Laß Mehl, Nudeln und Milchprodukte lieber weg, kannste später hinzufügen)
Meine Devise: Fleisch, Gemüse, wässrig, nicht gebunden.
Zurück zu den Gläsern:
In den Erntewochen gekocht und eingemacht:
(Bild zeigt das Ergebnis von 2 Tagen - Snapshot sozusagen)
Kartoffeleintopf mit Mettenden
Erbseneintopf mit Wiener Würstchen (Bundeswehr-Art)
Lense (ohne Spätzle) mit Saitewürschtel
Gulasch mit eigener Paprika (in den russischen Gläsern, schwarzer Deckel)
Schweinefleisch im eigenen Saft nach russischer Art mit Zwiebel, Lorbeer, Wacholder, schwarzer Pfeffer unten im Glas, dann Fleisch roh einfüllen und 5! Stunden einkochen bei 98°C. Hmmm, so zart!
Hinter mir köchelt ein Topf schwäbisch- Berliner - polski - Bigos:
900 g Rinderwade
900 g Schweinenacken
300 g Wammerl / Bauchspeck
scharf anbraten,
dann für 1 Std. bei 175°C in den Backofen (Bräter, Edelstahltopf, egal.)
Während dessen:
Ein Kopf Weißkohl (Spitzkraut! ), das von den Fildern (Echterdingen-Bernhausen) ist das beste;)
zerlegen,
850 g Sauerkraut (hab mich für Spreewald, regional entschieden)
Basis aus Gemüsezwiebel und Wurzelgemüse in reichlich Schweineschmalz schwitzen lassen.
Kohl und Sauerkraut dazu und weiter köcheln lassen.
Fleisch aus Backofen dazu, eine weitere Stunde auf niedriger Flamme.
Lorbeer, Wacholder, Paprika, Chili, Knoblauch, Salz, Pfeffer
Am zweiten Tag, nach Kühlschrank und 2 x aufwärmen:
Polski-Wurst dazu: Wacholderwurst, Marktwurst und Hauswurst aus dem polnischen Delikatessen-Laden
(Ja, das ist einer der wenigen Vorteile dieser shithole-Hauptstadt)
Und jetzt geht das alles, was so unglaublich lecker duftet, in die Gläser und wird eingekocht für spätere Zeiten...