Liebe und sehr geschätzte GS-Foristen,
viele Jahre lese ich hier nun, sehr gerne, habe viel von Euch gelernt, merci beaucoup!
...und immer meine Klappe gehalten, weil ich dachte, es gibt andere, die haben wohl mehr Ahnung vom Sujet als ich...
ich muß die Runde ja nicht unnötig mit Halbwissen belästigen...
Dennoch, heute würde ich gerne ein paar zusammenhangslose und nicht rhetorisch vollendete Gedanken in den Raum stellen:
Liebe Mods: Falls ihr meint, der Beitrag könnte wo anders besser passen, einfach dorthin verschieben.
Dachte nur, Wirtschaft beinhaltet auch Ethik...
Tja, Bücher und Glauben, sehr verheerend.
Generell: Bücher sind von Menschen geschrieben, um anderen Menschen Gedankenangebote zu geben (und Geld zu verdienen, klar).
Sehr viele Menschen wollen/ können / trauen sich nicht, selber klar zu denken.
Insbesondere solche Menschen, die Gehorsam über Freiheit stellen.
Weil Bücher von Menschen geschrieben sind, darf und soll alles, was geschrieben steht, kritisch hinterfragt werden.
Stichwort: Quellenkritik, Ideologiekritik, Qui bono....wer macht das eigentlich noch?
Menschen, die glauben, es gäbe eine absolute Wahrheit, werden immer wieder Opfer dieser Machenschaften.
Ist leider so.
In diese Kategorie sind ausnahmslos alle Anhänger der "großen" glaubensstiftenden Bücher einzuordnen.
Sowie alle anderen, die immer noch glauben, es gäbe einfache Lösungen.
Ich will hier niemandem zu nahe treten, aber ich bin sehr froh, daß diese Region der Erdkugel weitestgehend glaubensunabhängig handelnde Geschöpfe hervorgebracht hat. Oder liege ich da etwa falsch? Woran glaubst Du?
Unser (westliches, humanistisches) Wertesystem ist auf die Mündigkeit des Menschen aufgebaut. (Bildung, unabhängiges Denken, letztlich auch Wahlrecht, etc.)
Wenn die Mündigkeit zu vieler Menschen angezweifelt werden muß, kann das System nicht mehr funktionieren. Leider.
War eigentlich ne coole Idee...
Wir sehen täglich in den Spiegel. Sehen wir uns? Oder sehen wir ein Abziehbild von irgend einer Ideologie?
Derer gibt es gerade zuhauf. Wenn die Zeiten unsicher werden, stehen die Denkangebote Spalier:
Greta, AFD, Musilimbrüder, ergänze hier, .............woran Du gerade glaubst.
Wie will ich leben?
Das ist die Ausgangsfrage, die uns zurückwirft auf das, was wir eigentlich wollen.
Wollen wir noch irgendwas?
Was sind meine Werte?
Wie will ich anderen begegnen?
Zurück zu den Büchern, manche sind einfach Klasse:))
"Tu, was Du willst" stand auf der Rückseite von Auryn, und Bastian mußte teuer lernen, den eigentlichen Sinn dahinter zu verstehen (Unendliche Geschichte, Michael Ende)
"Ich bin der Geist der stets verneint,
und das mit Recht, denn alles was entsteht,
ist Wert, daß es zugrunde geht.
Drum besser wär´s, daß nichts entstünde,
so ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung,
kurz: Das Böse nennt, mein eigentliches Element."
Grandios. Goethe halt. Sehr wesentlicher Teil unserer Kultur.
Ein schönes Wochenende für Euch, die hier lesen.
fractalius