Uran besitzt das aussichtsreichste Verhältnis von Angebot und Nachfrage
Uran. Wenn Sie denken, dass man derzeit im Rohstoff-Sektor kein Geld verdienen kann, dann sind Sie schlecht informiert. Der heißeste Bullenmarkt überhaupt (neben den chinesischen Aktienmärkten, vor allem Hong Kong) läuft derzeit im Uran-Sektor. Die Aktienkurse der Uran-Explorer kennen seit Wochen kein Halten mehr. Wenn es einen Rohstoff-Sektor gibt, in dem man in dieser Börsenphase investiert sein muss, dann ist es Uran.
Warum? Ganz einfach: Um ihrer immensen Energieprobleme Herr zu werden, setzen immer mehr Emerging Markets auf die Nuklearenergie. So will China in den nächsten 10 Jahren 20 neue Kernkraftwerke bauen. Das sind 2 neue Kernkraftwerke pro Jahr! Indien steht dem in Nichts nach. Und auch immer mehr Industrieländer, allen voran die USA, setzen in Zeiten hoher Ölpreise nun wieder auf Atomenergie (nur die Deutschen haben diesen Trend mal wieder nicht kapiert und verschlafen).
Uran: Horrorunfall verschlimmert Angebotsdefizit
Das Problem: Die Uran-Lagerbestände aus alten Nuklearwaffen etc. sind inzwischen aufgebraucht, aber da der Uran-Sektor fast 2 Jahrzehnte völlig „out“ war, können die bestehenden Uranproduktionen die wachsende Nachfrage schon längst nicht mehr decken. Doch die Entwicklung von der Erschließung neuer Projekte bis zur Förderung von Uran ist sehr zeitaufwendig (aufgrund der Gefahren sind die Genehmigungsprozesse sehr langwierig) und vor allem sehr teuer ist. Deshalb ist die Angebotsseite absolut unelastisch und kann nur langsam erhöht werden. Aber auch die wachsende Nachfrage ist unelastisch. Denn die Reaktorbetreiber brauchen Uran, das nicht zu substituieren ist. Womit sollen die Manager Ihre Atomreaktoren sonst betreiben? Mit Erdbeerjoghurt?
Deshalb besitzt Uran von allen Rohstoffen auf Jahre hinaus das mit weitem Abstand aussichtsreichste Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Wenn Sie sich von meinem Artikel nur 1 Satz merken, dann bitte diesen: Uran besitzt von allen Rohstoffen auf Jahre hinaus das mit weitem Abstand aussichtsreichste Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
Steht die hoffnungsvollste Uran-Mine vor dem Aus?
Als wäre die Angebotsseite bei Uran nicht schon stark genug belastet, ereignete sich Ende Oktober auch noch ein Horror-Ereignis, dessen gigantisches Ausmaß von der Masse der Anleger noch gar nicht wahrgenommen wurde: Am 22. Oktober kam es in der Uran-Mine Cigar Lake Mine des Uran-Blue Chip Cameco zu einem schweren Wassereinbruch. Das Unternehmen Cameco, das diesen Vorfall am 23.10 bekannt gab, dürfte vielen von Ihnen ein Begriff sein. Cameco ist neben mit dem Rohstoff-Titan BHP Billitons der große Uran-Player.
Das Problem für den Uran-Sektor, der ohnehin ja schon ein gewaltiges Angebotsdefizit aufweist: Cigar Lake war der Hoffnungsträger für die Uran-Industrie. Ab 2008 sollte die Produktion aus dieser Mine sage und schreibe 17% (!) der gesamten aktuellen Uranförderung ausmachen. Damit ist im Uran-Sektor das absolute Horror-Szenario eingetreten, deren Bedeutung von der Masse der Anleger in ihrer ganzen Tragweite noch gar nicht richtig eingeordnet wurde.
Was war passiert? Nach einem Geröllsturz kam es in Cigar Lake, mit weitem Abstand die wichtigste und vor allem am weitesten fortgeschrittene neue Uranmine, zu einem Wassereinbruch: in 500 Metern Tiefe strömte Wasser in den Untertagebau. Und als ob das noch nicht schlecht genug wäre, musste Cameco auch noch verkünden, dass man die Wassermassen nicht sofort stoppen konnte. Eigentlich sollten 2 wasserabschottende Stahltüren den Storm aufhalten, aber eine Tür kollabierte einfach unter den einstürzenden Wassermassen. Nun muss Cameco, mit einem 50%-Anteil der Hauptträger des Projektes, die Produktionsaufnahme von Cigar Lake erst mal auf unbestimmte Zeit verschieben.