Beiträge von Björn Figginsor

    Hallo liebe Gemeinde,


    nach langer Forum-Abstinenz melde ich mich mit einem kleinen Beitrag zum Thema "Silber-Zehner" zurück...


    Auch ich bin mittlerweile dabei, einen Teil meiner Barreserve in Silberlingen zu halten (Dank an mesodor39).


    Dass die Stücke rar werden, kann ich nicht berichten, obwohl es manchmal eine ziemliche Rennerei ist, so von Bank zu Bank.


    Ich tausche grundsätzlich in einzelne Stücke, da mein bescheidenes Budget nicht für ganze Rollen reicht und ich die Vielfalt der Motive schätze. Mit Ausnahme der Fußball-Münzen, denn Fußball mag ich überhaupt nicht.


    Zum Thema "Rückläufer an die BuBa" meinte neulich eine freundliche Bankangestellte, dass sie (das Kreditinstitut) erst warten bis sie 25 Stück, sprich eine Rolle, voll haben, und diese wird dann zurückgeschickt. Ich sorge jedoch dafür, dass sie es schwer haben, die erste Rolle voll zu bekommen. :D


    Und hier noch was zur Fachkompetenz der Banker:
    Auf einem meiner Streifzüge geriet mir neulich ein österreichischer 10ner "Schloss Ambras" in die Finger. Ich hatte eine Handvoll bereits bezahlt und wühlte mich vor den Augen des Kassieres durch meine neuesten Errungenschaften, als mir die Münze auffiel. Ich sagte ihm, dass die Münze in Deutschland kein gesetzliches Zahlungsmittel sei und er sie eigentlich gar nicht hätte annehmen dürfen. Prompt bot er mir an, diese dann zurückzunehmen und mir 10 Papier-Euro zu erstatten. Ich verneinte dankend mit der Bemerkung Silber sei Silber und dass sich sicherlich bei eBay ein Euromünzen-Sammler finden wird, wenn ich die Münze denn wirklich einmal nicht mehr möchte.

    Zitat

    Original von Donk
    Habe auch die Benachrichtigung gekriegt, dass die Münzen nicht zu dem Preis lieferbar sind, auch mit dem Angebot der kostenlosen Lieferung.


    Dem muss ich mich ebenfalls anschliessen :(


    Ich hatte mir das schon gedacht, dass das ein Versehen war. Spontan habe ich auf 61 statt 41 als Ursprungspreis für den Zehntel-Kaptaler getippt. Oder aber 'nen Zwanzigstel zu 41.


    Aber egal. Versuch macht kluch! ;)


    Und die eMail-Benachrichtigung gab es ja, wie angekündigt.


    Ich schätze mal, wir haben die Jungs bei Hercher ordentlich auf Trab gehalten. Deren Orderaufkommen nach Posting täte mich echt interessieren.


    Mit der portofreien nächsten Lieferung können sie mich allerdings nicht locken, die bekomme ich anderswo bereits ab einer bestimmten Bestellsumme. Ein Maple umsonst, oder drei zum Spotpreis, oder wie auch immer, aber kein Porto.


    Denn so sind die Mitglieder und zahlreichen stillen Leser im Forum hier: Gold- und Silber-Bugs, immer suchend und immer bereit ein gutes Geschäft zu machen.

    Hallo allerseits,


    mein Favorit, ganz klar: Maple Leaf. Warum? Höchste Reinheit und höchsten Nennwert 5 Can$ (wegen der Absicherung nach unten...)


    Dazu bevorzuge ich den Timberwolf. Der ist wirklich gelungen. Eignet sich prima zum Verschenken. Aber teuer. Trotzdem, halbe Unzen können auch nicht schaden.


    Also, für die Abstimmung: Maple!


    Eagle sind IMHO ein einsamer US-Dollar, der mir aus Gewissensgründen nicht ins Haus kommt, auch nicht in Form von Silber. Und lausige Prägungen obendrein.


    Libertad. Da gibt's nicht viel zu sagen. Sehr, sehr schön und äußerst attraktiv. Zumal auch in 2- und 5 Unzen-Stücken zu bekommen. Wenn ich genug Maples übereinander geschichtet habe: Libertad.


    Kookas. Zwar wechselndes Motiv. Stehe ich aber trotzdem nicht drauf. Die Kilos finde ich gut und da lasse ich sogar die 999 durchgehen.


    Panda. Für die Motivsammler, die es mit vögeln nicht so haben (bewußt klein! :D) aber nichts für mich.


    Brittania. Was bitte soll ich mit 958er?


    Zu Sonstigen, wie MTT o.ä. habe ich absolut keinen Bezug.



    Gruss


    Björn

    N'Abend Gemeinde,


    mein persönlicher Favorit ist der Sovereign, der als Full-Sovereign mit 7,32g Gold oder als Half-Sovereign mit 3,66g Gold auch schon für kleines Geld zu haben ist.


    Wen hier die Sammelleidenschaft packt, der kann sich auf die Jagd nach sämtlichen Jahrgängen machen. Auch sind die neuzeitlichen Ausgaben neben der Bullion-Prägung auch in Proof zu bekommen. Mit Aufschlag natürlich. Und der ganz großen Sammelleidenschaft und dem großen Geld sind dann die über 100 Jahre alten numismatischen Raritäten in vorzüglicher Erhaltung vorbehalten.


    Ich kaufe hier querbeet, Ausgaben die zu einem Preis nahe dem jeweiligen Spotpreis zu bekommen sind, und beschränke mich auf ausgewählte Stücke in Proof, so z.B. die Ausgabe zum Krönungsjubiläum der Queen (2000) oder zum 150. Geburtstag der australischen Münzprägestätte (2005).

    Nach Informationen der «Bild»-Zeitung diskutieren die Unterhändler über eine Mehrwertsteuererhöhung in Stufen. Der volle Steuersatz solle in mindestens zwei Schritten zunächst von 16 auf 18 Prozent und danach weiter auf 20 Prozent angehoben werden. Erwartet würden zusätzliche Mittel von bis zu 30 Milliarden Euro. Erwogen werde zudem, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von derzeit sieben Prozent auf die Lebensmittel zu konzentrieren. Für Produkte wie beispielsweise Tierfutter, Blumen und landwirtschaftliche Rohstoffe solle künftig der volle Mehrwertsteuersatz erhoben werden.


    Quelle: N24


    Na endlich, so langsam sickerts durch.
    Auch wenn's aus wahlkampftaktischen Gründen immer wieder gerne dementiert wurde, mir ist schon lange klar, dass die Mehrwertsteuer erhöht werden wird.
    Und wenn schon, dann bitte auch richtig kräftig. Da ist doch allen Ernstes eine Erhöhung um 25 Prozent angedacht. Naja, damit es nicht ganz so auffällt in zwei kleinen Schritten. ;)
    Soll mir recht sein, ich kann die Teuerung in meinem persönlichen Umfeld abfedern, sprich an anderer Stelle sparen. Ich denke nur dabei an die "gerade anziehende Konjunktur". Wie wird die reagieren. Was macht der Aufschwung, der seit langem hinter jeder Ecke lauert. Versteckt der sich weiterhin oder zeigt er sich jetzt doch endlich mal.
    Gespart werden muss, ganz klar. Massiv versuchen die Staatsfinanzen zu sanieren, ist auch nicht verkehrt. Mir fallen dabei dutzende Sparmaßnahmen und Möglichkeiten ein. Aber die Politik macht es sich einfach: Mehrwertsteuer rauf. Und der einzelne Bürger zahlt mal wieder die Zeche. Mal sehen wie leidensfähig wir Deutschen noch sind, bis die Menschen endlich mal die Augen aufmachen und erkennen was mit ihnen gemacht wird.
    Ich prognostiziere: Das geht nach hinten los! Prima Gedanke, nur leider nicht zu Ende gedacht. Ich denke an vielen Branchen, die eh schon kränkeln und die es richtig hart treffen wird. Noch mehr Arbeitslose. Und da alles teurer wird und der Bürger dann noch weniger im Portemonnaie hat, kann und wird auch noch weniger konsumiert werden.
    So lässt sich wunderbar eine Beschleunigung in die Abwärtsspirale bringen...


    Alle wahnsinnig in Berlin ?(


    Zu Gold & Silber
    Mehrwertsteuer auf Gold nicht möglich, aufgrund der EU-Richtlinie. Hatten wir an anderer Stelle schon einmal.
    Silber, als Luxusartikel, wird es mit voller Härte treffen. Also nochmal kräftig die Bestände aufstocken. :D
    edit: Gleiches gilt für Palladium. Beim derzeitigen Niveau ist es für mich eh ein Kauf!
    "Palla... Was?", wie die Dame auf der Bank immer fragt...

    Deutschland vorm Offenbarungseid? Nicht wirklich! Alles bleibt beim Alten. Zwar sind Anstrengungen und Einsparungen nötig, aber wegen lächerlichen Siebzigtausend mal Einemillion den Bankrott erklären? Nee, heut noch nicht. Na wenigstens wurde eine einigermaßen konkrete Zahl genannt, wie das erreicht werden soll, erfahren wir dann in den nächsten Tagen. Was uns erwartet, dürfte auch keine sonderliche Überraschung sein.
    Wieder eine Runde absolut absurdes Polittheater am heutigen Tage. Am Besten find ich das "Die-SPD-ist-Schuld-Geheule".
    Oh Mann, was für eine Muppets-Show...



    Koch: Das strukturelle Defizit liegt bei 70 Milliarden Euro


    Ministerpräsident verlangt Sparvorschläge der SPD


    DIE WELT: Sie erwarten "Heulen und Zähneklappern", wenn in den Koalitionsverhandlungen die finanzielle Lage Deutschlands offenbart wird. Ist das Land pleite, Herr Ministerpräsident?


    Roland Koch: Würden die Regeln des privatwirtschaftlichen Insolvenzrechtes gelten, dann würde jede Minute, die man zögerte, beim Insolvenzgericht den Konkurs des Unternehmens Deutschland anzumelden, eine Straftat darstellen. Die Situation des Bundeshaushaltes ist ausgesprochen prekär. Wir verstoßen ja nicht nur gegen die europäischen Maastricht-Kriterien, sondern sind zudem um Lichtjahre von dem entfernt, was unser Grundgesetz von einem verfassungsgemäßen Etat verlangt.


    DIE WELT: Was erwarten Sie von der SPD?


    Koch: Wir kommen der SPD sehr weit entgegen, wenn wir bereit sind, mit der Partei eine Regierung zu bilden, die in erster Linie für die bedrückende Lage verantwortlich ist. Im Gegenzug muß die SPD mit uns gemeinsam eine schonungslose Bestandsaufnahme und Eröffnungsbilanz vorlegen, damit klar ist, wer welche Situation verschuldet hat. Die SPD wird Vorschläge machen müssen, wie wir aus dieser Lage wieder herauskommen.


    DIE WELT: Umgekehrt dürfte die SPD verlangen, daß zuerst die Union, die die Kanzlerschaft beansprucht hat, Ideen vorlegt. Das klingt nach Fingerhakeln.


    Koch: Mag sein, daß dieser Eindruck entsteht. Aber es geht in der Politik auch um Kommunikation, und es darf nicht sein, daß beim Bürger der Eindruck entsteht, es komme zu Einschnitten, weil die CDU regiert. Denn tatsächlich spricht inzwischen alles dafür, daß Herr Schröder um die Notwendigkeit dieser Einschnitte gewußt und darum die Wahl vorgezogen hat.


    DIE WELT: Die SPD soll die alleinige Verantwortung für Einschnitte und Sparmaßnahmen übernehmen?


    Koch: Für die Union wäre es doch am bequemsten, sich mit verschränkten Armen an die Seite zu stellen und zuzuschauen, wie der Niedergang weitergeht. Aber wir verweigern uns nicht, sondern sind aus nationaler Verantwortung bereit, in einer großen Koalition gemeinsam mit den Sozialdemokraten den Wagen aus dem Dreck zu ziehen. Aber wir sind nicht bereit, den ganzen Staub zu schlucken, den die bisherige Regierung aufgewirbelt hat.


    DIE WELT: Sehen Sie diese Bereitschaft bei der SPD?


    Koch: Nach meiner Einschätzung sind die Sozialdemokraten mit Herrn Steinbrück als künftigem Finanzminister jetzt endlich bereit, mit den wirklichen Zahlen zu argumentieren. Allein in den letzten Tagen ist angesichts der neuen Schätzungen über das erwartete Wachstum das Defizit um fast zehn Milliarden Euro gegenüber den Zahlen gewachsen, die noch Grundlage der Gespräche in den Sondierungsrunden vorletzte Woche waren. In der Analyse nähern wir uns also und ebenso in dem Ziel, die Maastricht-Kriterien bis 2007 wieder zu erfüllen. Aber der Weg dorthin scheint mir bislang noch in nahezu allen Punkten strittig.


    DIE WELT: Wie groß ist das strukturelle Defizit?


    Koch: Der amtierende Bundesfinanzminister geht davon aus, daß wir im Etat 2006 eine strukturelle Deckungslücke von rund 64 Milliarden Euro haben. Darin sind Zahlungen an die Kommunen in Folge von Hartz IV in Höhe von rund drei Milliarden Euro noch nicht enthalten. Also liegt die Gesamtzahl näher an 70 Milliarden. Im Vergleich zur Einschätzung vor wenigen Tagen müssen wir darum nicht mehr von einem aktuellen Handlungsbedarf von 25, sondern von 35 Milliarden Euro in den Jahren 2006 und 2007 ausgehen.


    DIE WELT: Wie weit werden wir Maastricht dieses Jahr verfehlen?


    Koch: Ich rechne damit, daß wir bei der Verschuldungsgrenze ganz knapp über oder unter vier Prozent landen werden. Darum darf kein Politikbereich bei den Sparvorschlägen ausgenommen bleiben, die wir von den Sozialdemokraten erwarten. Wir müssen aber auch klären, wo und auf welchem Weg wir neue Arbeitsplätze bekommen. 100 000 Arbeitslose weniger würden den Bundesetat um 1,5 Milliarden Euro entlasten. Darum können wir nicht nur fiskalisch denken, sondern müssen insgesamt überlegen, wie wir wieder Freiraum gewinnen.


    DIE WELT: "Freiraum gewinnen" ist oft ein Code für Steuererhöhungen. Bleibt es bei der Mehrwertsteuererhöhung?


    Koch: Wir sind in einer solch krisenhaften Situation, daß keiner irgendeine Maßnahme ausschließen darf. Im ganzen Wahlkampf habe ich gesagt, wir müssen die Lohnnebenkosten senken, und das ist ohne die Mehrwertsteuererhöhung nicht machbar. Darum werde ich diese Position heute nicht räumen. Wir haben aber auch keine Veranlassung, alle möglichen Instrumente vorzuschlagen und damit den Sozialdemokraten die Möglichkeit zu schaffen, morgen mit betroffener Miene zu erklären, sie hätten das Schlimmste von unseren Plänen verhindern können.


    DIE WELT: Welche Rolle spielt das Koch-Steinbrück-Papier aus dem Jahr 2003 zum Subventionsabbau?


    Koch: Die Etatlücke, die sich jetzt auftut, bekämen wir damit leider nicht annähernd in den Griff. Peer Steinbrück und ich hatten vorgeschlagen, über drei Jahre alle Subventionen um 12 Prozent zu kürzen. Vieles davon wurde verwirklicht. Wenn man das jetzt verdoppelt, hätten wir 2007 möglicherweise Mehreinnahmen von einer halben Milliarde Euro. Das ist viel Geld, aber gemessen am Problem bewegen wir uns damit fast im Marginalen.


    DIE WELT: Welche Rolle spielt Hartz IV für die Etatkonsolidierung?


    Koch: Das Ziel von Hartz IV bestand darin, Geld einzusparen, aber statt dessen geben wir für diesen Sektor jetzt zehn Milliarden Euro jährlich zusätzlich aus. Das liegt an Fehlern im Gesetz, vor denen wir immer gewarnt hatten. Wenn die Sozialdemokraten jetzt sagen, sie wollen den Mißbrauch bekämpfen, dann sollen sie uns die Regeln vorlegen. Wenn sich herausstellt - wovon ich ausgehe -, daß die zehn Milliarden Euro nicht auf reinen Mißbrauch zurückzuführen sind, sondern der Großzügigkeit der Regeln geschuldet sind, werden Korrekturen unumgänglich sein.


    DIE WELT: Werden die Koalitionsverhandlungen zu Einigungen führen - oder scheitern sie?


    Koch: Ob Herr Müntefering wirklich die Kraft hat, seiner Partei zu vermitteln, in welchem Zustand Herr Schröder dieses Land zurückläßt, werden wir abwarten müssen. Ich habe immerhin die Hoffnung. Aber Voraussetzung dafür ist, daß wir jetzt in der Eröffnungsbilanz Einvernehmen über die Situation des Haushaltes, über Maßnahmen zur Sanierung und über Reformen auf dem Arbeitsmarkt erzielen.


    Welt.de - Dienstag, 25. Oktober 2005

    In der aktuellen Ausgabe gibt es konkrete Vorschläge, wie man die Macht des Geldes brechen und die Finanzwirtschaft in den Dienst der Gesellschaft stellen könnte. So demokratisch könnte politische Macht im Dienste des Volkes (und nicht im Interesse der Finanzwirtschaft) aussehen:


    Geld regiert immer noch die Welt


    Wenn ich Kanzler wäre


    Der Kanzler sollte die Politik vorgeben. Das verlangt "Macht". Aber hat der Kanzler die? – Die Regierung hat Schulden, aber kein Geld, also keine Macht!


    (...gekürzt...)


    1. Die erste Aufgabe des Kanzlers wäre es, die politische Macht zu übernehmen, das heißt das Geldschöpfungsrecht für die Gesellschaft zurückzugewinnen. Der erste Schritt dazu ist, die Mindestreservepflicht der Privatbanken auf 100% anzuheben. Das heißt Banken werden wieder zu sogenannten Depositenbanken, deren Aufgabe darin besteht, die von den Wirtschaftssubjekten nicht realisierbaren Gewinne (Geld) einzusammeln, um sie für wirtschaftlich sinnvollen Realisierungsmöglichkeiten, d.h. gewinnbringenden Geschäftstätigkeiten ausleihen. Sie dürfen dafür Zins nehmen, weil und solange die Zinsen ein entsprechender Anteil am Geschäftserfolg der finanzierten Geschäftstätigkeit sind. (Das muss erwähnt werden, weil viele wirtschaftspolitische Nebelkerzenwerfer den "Zins an sich" für alle Misswirtschaft verantwortlich machen wollen).


    2. Die Geldschöpfung liegt grundsätzlich bei der Zentral- oder Staatsbank, die neben Wirtschafts- und Finanzministerium zum zentralen Arm der Regierung wird, und damit ihre undemokratische "Unabhängigkeit" verliert. Die Bundesbank gibt Darlehen zu geringeren Zinsen aber genau vorgegebenen Zwecken dadurch ermöglichter Geschäftstätigkeit an Depositenbanken, damit diese damit der Reservehaltungspflicht bei Kreditvergabe nachkommen können.


    3. Für die Übergangszeit können die von den Banken bisher in Form von Staatpapieren gehaltenen Staatsschulden zur Hinterlegung im Sinne der Reserveverpflichtung gegengerechnet werden (d.h. die Bundesbank kauft diese Papiere nach einem gewissen wirtschaftlich vertretbaren, zeitlich abgestuften Modus – um keine plötzliche Geldentwertung auszulösen – zurück).


    4. Es ist das Spekulationsspiel durch Leerverkäufe (Verträge über den Verkauf von Banknoten oder Wertpapiere in Zukunft) zu unterbinden. Leerverkäufe sind künftig nur noch möglich, wenn die auf Termin verkauften Papiere und Güter bei Vertragsabschluß bereits in der Hand des Verkäufers sind, oder dieser über einen verbindlichen Kaufvertrag verfügt, wonach diese Papiere oder Güter zum Zeitpunkt ihrer Erfüllung in seiner Hand sind.


    5. Im Inland können nur Banken und Finanzinstitutionen tätig werden, die sich an diese Vorgaben halten.


    6. Die Bundesbank ist gehalten, die Versorgung der Wirtschaft mit gesetzlichen Zahlungsmitteln sicherzustellen, wobei sie sich an die Beibehaltung eines gewissen Preisniveaus zu halten hat. Sie darf ihre Zahlungsmittel nur gezielt abgeben, das heißt für politisch zu vertretende Zwecke. Diese können der Ausbau der Infrastruktur (Transport, Energieversorgung etc.) sein, es kann sich um die Sicherstellung von Renten und Versorgungsleistungen an Personen, die nicht an der Regierung beteiligt sind, handeln oder um bestimmte Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zur Überwindung konkreter Grenzen des Wachstums (z.B. Mittel gegen bestimmte Krankheitserreger oder zur Entwicklung gesellschaftlich nötiger, neuer Energiequellen etc.). Die Zwecke sind nach Ausrichtung und Umfang (Geldvolumen) in ordentlichen parlamentarischen Entscheidungsverfahren festzulegen. Die Festlegung dieser Zwecke macht das Wesen der Bundespolitik aus, soweit sich diese nicht auf reine Verwaltungsakte beschränkt.


    7. Im Außenhandel ist darauf zu achten, dass inländische Valuta nur gegen klar umrissene Leistungen abgegeben wird, für die aus dem Inland Erlös entsprechende Devisenrücklagen aus Exporterlösen bei der Staatsbank zu hinterlegen sind. Das setzt, solange das Ausland nicht auch durch entsprechende politische Schritte die Diktatur der Privatbanken demokratisiert hat, eine straffe Devisenbewirtschaftung voraus, die zur Zeit aber als unzulässige Eingriffe in die Willkür der privaten, internationalen Finanzwirtschaft verpönt wäre.


    8. Verbot der Parteienfinanzierung aus staatlichen Mitteln. Parteienfinanzierung ist ein wesentlicher Teil der politischen Willensbildung des Souveräns und hat ausschließlich durch mündige Privatpersonen zu erfolgen, um institutionelle Korruption zu vermeiden.


    9. Entwicklung von gesetzlichen Bestimmungen, welche die Massenmedien für den Wahrheitsgehalt und die Ausgewogenheit ihrer massenhaft verbreiteten Meldungen und Nachrichten haftbar machen. Meinungsfreiheit ist ein personengebundenes Recht. Es wird ein Appellationsgericht eingerichtet, das den Wahrheitsgehalt der Meldungen und die Ausgewogenheit der in den Massenmedien vorgetragenen persönlichen Meinungen kontrolliert.


    Das wären erste grundlegende Schritte einer Regierungspolitik. Wenn Sie sagen: "Unmöglich, so etwas kann kein Bundeskanzler durchsetzen, daran hindert ihn abgesehen vom Machtapparat der USA schon die EU", dann antworte ich: "Dann geben Sie die Illusion auf, wir lebten in einer Demokratie." Wozu ein Regierungstheater, wenn die Regierung keine politische Macht hat und lediglich beim Schuldeneintreiben für die Finanzwirtschaft etwas mäßigend und ausgleichend mitwirken kann?


    Quelle



    Sehr gute Gedanken! Präzise formulierte Ansätze, wie eine Politik zum Wohle des Volkes aussehen könnte und wie wir wieder zu ehrlicherem Geld kommen. Zwar nicht edelmetallgedeckt, aber jedenfalls wäre eine grenzenlose Verschuldungsorgie nicht mehr möglich. Es stellt sich mir nur die Frage der Durchführbarkeit. Neben den erwähnten Abhängigkeiten von EU und USA sind es ja gerade die Banken, die – aufgrund der Verschuldung – mittlerweile so große materielle Ansprüche stellen können, das eine wirtschaftliche Basis zum Wirken der genannten Punkte ja gar nicht mehr vorhanden wäre. "OK, ihr wollt es anders und besser machen. Könnt ihr, aber vorher zahlt ihr erst mal euren Deckel!"
    Die Übergangszeit dürfte in jedem Fall recht chaotisch werden, bleiben doch Geldansprüche auf der Strecke. Dem einfachen Bürger ließe sich sein Verlust vielleicht noch plausibel erklären, bzw. er könnte mit z.B. Steuervergünstigungen oder vielleicht sogar materiell entschädigt werden.
    Nur wie soll das mit den Kreditinstituten im Lande laufen? Hier wären Kompromisse nötig. "Ihr habt gut an uns verdient, verzichtet doch jetzt auf einen Teil, zum Wohle aller." Wie reagiert die weltumspannende Hochfinanz? Was sagen EZB, IWF und Weltbank?
    Was sagt das Ausland, die vielleicht gerade wegen uns ihre Währungsreserven z.T. in Euro halten und wir machen uns auf, die Währungsunion zu verlassen?
    Einfacher durchzusetzen wird es vielleicht, wenn mehrerer Länder eine solch umfassende Reform anstreben. Nur wie bringen wir es erst den Österreichern, dann den Franzosen und danach den Engländern bei?


    Ich denke, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenn die Politik es wirklich will, so werden sich Lösungen finden. Ich befürchte nur, sie wollen es nicht wirklich, und wir machen alle so weiter wie bisher, bis eines Tages gar nichts mehr geht...


    Fragen, über Fragen! Was denkt ihr?

    @ Prince


    Ich für meinen Geschmack finde die Münzen der australischen Lunar-Serie sehr schön, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Prägequalität.
    Wenn schon sammeln, dann bitte aber auch komplett. Mir alle Unzenstücke seit 1996 zu gönnen, sprengt doch meinen finanziellen Rahmen.


    Zitat

    Eigentlich wollte ich die 1/2 OZ GOLD Lunar auch sammeln, da es diese erst seit Jahrgang 2004 (Affe) gibt.


    Das ist hingegen eine echte Alternative. 1/2 oz ist eine Größe die finanziell drin ist und auch ist das Motiv mit bloßem Auge noch gut zu erkennen. ;)


    Ist die 1/2 oz-Serie wirklich erst 2004 gestartet. Die müsste dann ja bis 2015 laufen. :rolleyes:
    Wie sieht es aus mit den Motiven? Der Lunar-Zyklus wiederholt sich ja. Prägen die die alten Motive einfach mit der neuen Jahreszahl oder gibt es komplett neue?


    Hast du nähere Infos dazu...?



    Danke und Gruss


    Björn

    "Was für GM gut ist, ist gut für die USA"


    Wie lange noch?


    Natürlich sind die Herren der Welt terrorisiert, es fragt sich nur, wovon wirklich, und was sie dagegen zu unternehmen gedenken. Am 11.9.2005 berichtete Walter Pincus in der Washington Post zum ersten Mal über die neue US "Doctrine for Joint Nuclear Operations". Sie bedeutet "antizipatorische Selbstverteidigung" mit Kernwaffen, "selbst wenn Unsicherheit darüber besteht, wann und wo der Feind angreifen wird", oder ob solche Angriffsabsichten nur zur Ablenkung erfunden werden. Hatte denn Saddam Hussein die USA angreifen wollen? Und wer hat den US-Agenten Atta ins Flugzeug gesetzt, um ihn mit den anderen Insassen per Autopiloten ins World Trade Center zu steuern? Das ist bisher nicht und wird dank antizipatorischer Spurenbeseitigung auch nicht mehr geklärt. Als Angreifer gelten nicht nur Schurkenstaaten, sondern auch Terrorgruppen. Aber sind ihre eigenen Erzeugnisse wirklich das, wovor sie Angst haben? Die von Medien Berieselten "da unten" mögen sich auf Kommando fürchten, "die da oben" terrorisiert etwas anderes.


    Und das mit Recht. Der Widersinn zwischen dem, was technisch herstellbar wäre und der Tatsache, daß es immer mehr Menschen am Nötigsten fehlt, läßt sich durch nützliche "grüne" Idioten, die zudem immer unglaubwürdiger werden, nicht mehr verdecken. Es bedarf wohl keines Wirbelsturms Katrina, um zu bemerken, daß diejenigen, die für die Entwicklung der Wirtschaft verantwortlich sind und denen die Massen wie der Macht des Schicksals noch vertrauen, nicht alle Tassen im Schrank haben. Nehmen wir ein jüngstes Beispiel.


    In den USA macht der größte Autoteilehersteller Delphi dicht. Das gilt nicht für Delphi International, denn in Mexiko und anderswo, wo die Löhne entsprechend niedrig sind, laufen die Geschäfte weiter. Der Top Manager mit Millionen-Gehalt, Steve Miller, verteilte vor dem Bankrott noch schnell 88 Millionen Dollar als Abfindung an seine Managementkollegen, dann fordert er von seinen Arbeitskräften 60% Lohnkürzungen, falls sie weiter arbeiten wollen. Steve Miller ist kein unerfahrener Manager, er hatte zuvor BethIehem Steel in den Bankrott gemanagt, so daß die International Steel Group seines Freundes Wilbur Ross die Konkursmasse ohne die zu teuren Arbeitskräfte und ohne deren Pensionsansprüche billig übernehmen konnte. Der Bankrotteur Miller ist ein hochdotierter Manager, weil solche Bankrotte erwünscht sind.


    Im Falle Delphi entledigt man sich nach Reuters 4,3 Mrd. US$, nach Angaben der Pension Benefit Guaranty Corp. (PBGC) 10,9 Mrd. US$ Rentenansprüche, für die Arbeiter mit Lohnabzügen einbezahlt hatten. Bei der ebenfalls bankrottierten Fluggesellschaft Delta Airline waren es 10,6 Mrd. Sollte General Motors folgen, werden es weitere 31 Mrd. sein. "Als die Leute bis 65 arbeiteten und mit 70 starben, machten die Sozialverträge wirtschaftlich noch Sinn", meinte Miller in Business Week. Jetzt sollten sie sich wie ihre Kollegen in Mexiko mit 7.000 US-Dollar im Jahr zufrieden geben und ihre Sozialversicherung selbst bezahlen. Die ehemaligen Beschäftigten des Bankrotteurs stehen zwar als Rentner nicht ganz im Regen, weil die Auffanggesellschaft PBGC des überverschuldeten Staates noch für einen Teil der Rentenansprüche aufkommt, aber eben nur für einen Teil. Der Rest ist das Überlebensrisiko des "selbstverantwortlichen" Bürgers.


    Die Sache hat aber auch eine zweite Seite: Delphi kaufte jährlich für 14 Mrd. US$ Teile von rund 3.800 mittelständischen Betrieben der USA, um sie für die großen Autofirmen, General Motors, Ford etc. weiterzuverarbeiten. Die Firma behauptet zwar, sie könne offenstehende Rechnungen noch bezahlen, doch das letzte Wort wird der Konkursverwalter haben. Der wird - vor allem nach dem Segen des Nobelpreiskomitee für Wirtschaftsideologie - wahrscheinlich "spieltheoretisch" vorgehen, das heißt, er entscheidet wie zuvor schon das Management nach eigenen Nutzen, auch wenn Firma, Arbeitskräfte oder Staat dabei draufgehen. Von den Mittelständlern wird er keine Vorteile für sich erwarten können, von den Banken und deren Finanzierungsgesellschaften schon eher.


    Bankrotteur Steve Miller wußte genau, was er tat. Er sagte am 9.10. den Detroit News "Ich selbst habe den Bankrott vorgeschlagen... Man versteht knusprig gut, welche Alternativen wir hatten... Viele sehen in dem Bankrott den Moment der Wasserscheide in der Geschichte der Autoindustrie... Und was hier geschieht ist ein Vorläufer von dem, was auf die drei Großen der Autoindustrie zukommt". Die Bank of America sieht es auch so und empfiehlt ihren Kunden "Autoaktien verkaufen!" Denn Autos sind künftig nur noch für wenige erschwinglich.


    Ja sind die wahnsinnig? Nein, sie spielen Wirtschaft nach den neuesten Erkenntnissen der Spieltheorie, für die man heute den Nobelpreis bekommt. Es kommt nur darauf an, daß es sich für einen persönlich geldmäßig auszahlt, die Firma, die Gesellschaft, der Staat mag dabei draufgehen. Das gilt auch für die Politik, die im Namen der Zahlungsfähigen in Auftrag gegeben wird. Am 11.10 verwies zum Beispiel US-Senator Frank Lauterbach in einer Presseerklärung darauf hin, daß das Aktienpaket Vizepräsident Cheneys, des früheren Vorstands bei Halliburton, dank der von ihm eingeleiteten Politik im letzten Jahr allein um 3281 Prozent (da fehlt kein Komma!) an Wert gewonnen hat. Die Wertsteigerung war in diesem Fall nicht einem erfolgreichen Bankrott sondern Staatsaufträgen zum "Wiederaufbau" im Irak von über 10 Mrd. US$ und neuerdings im Gebiet um New Orleans zu danken. Lukrative Bankrotte und spendable Staatsaufträge liegen ihrem Wesen nach nicht so weit auseinander. In beiden Fällen sind die möglichen Gewinne an vorausgegangene Zerstörungen gebunden, absichtliche oder naturkatastrophale.


    Dumme und wohlmeinende Kritiker führen vielerlei Ursachen für die sich zur Zeit zuspitzenden Krise an. Sie reden von Naturkatastrophen, von Umweltproblemen, davon daß die Menschen zu alt werden und der medizinische Aufwand für sie zu teuer ist. Daß aber Millionen Menschen arbeitslos sind, d.h. Werte schaffen könnten, wenn man sie ließe, und zwar mehr Werte, als sie für den eigenen Bedarf benötigten, wird nur als Belastung gesehen, nicht als Chance. Offensichtlich fehlt es an Unternehmern, an Leuten "mit Kapital", die etwas Sinnvolles mit diesen unbeschäftigten Menschen anstellen können. Aber wir verehren Manager als Halbgötter, staffieren sie wie Popanze aus, statt über ihre Inkompetenz zu lachen. Geldgewinne können sie anschaffen, gewiß, aber Gewinne "realisieren", dazu fehlt ihnen der Begriff.


    Doch liegt das eigentliche Problem anderswo. Manager sind darauf getrimmt Geldgewinne zu machen. Aber wie lassen sich auf dem Markt Gewinne überhaupt machen? Der Markt ist im Gleichgewicht, das heißt Angebot und zahlungsfähige Nachfrage sind identisch. Das ist unklar ausgedrückt. Der Sachverhalt wird klar, wenn man ihn nüchtern betrachtet: Des einen Kosten sind des anderen Einnahmen, die Einnahmen sind die zahlungsfähige Nachfrage, die Kosten schaffen das Angebot, tertium non datur. Wie will man da Gewinne machen, Gewinne, auf die alles zielt, was in der Wirtschaft unternommen wird?


    Um Gewinne zu machen, müssen von außen neue Zahlungsmittel auf den Markt kommen. Von außen, das kam von anderen Besitzständen, z.B. vom Adel, oder aus anderen Ländern, die man imperialistisch in Abhängigkeit gebracht hatte. Solche Außenbereiche sind knapp geworden. Heute bleiben nur noch der islamische Wirtschaftsbereich und die chinesische Staatswirtschaft. Von außen, das ist auch Geldschöpfung. Wer schöpft Geld? Dummköpfe verweisen auf halb- oder ganzstaatliche Zentralbanken. Diese drucken zwar das amtliche Notengeld (z.B. Dollars, Euros etc.), sie schöpfen aber kein Geld. Das ist ihnen seit der in zwei Weltkriegen durchgesetzten Weltordnung verboten. Geldschöpfung geschieht durch Kreditschöpfung bei den großen internationalen Privatbanken.


    Wenn Sie einen Kredit haben wollen und entsprechende "Sicherheiten" bieten, nimmt die Privatbank ein Nichts, teilt es in +a und -a. Über +a dürfen sie verfügen, das -a müssen sie nach Ablauf der gewährten Frist auffüllen und für den Zeitraum der Frist müssen Sie außerdem noch Zinsen zahlen. Bei Ihnen hat sich im günstigsten Fall das Konto ausgeglichen, was sie bekamen, ist zuzüglich der Zinsen wieder zurückgegeben. Bei der Bank entstand aus dem -a auf wundersame Weise nun ein +a (das zurückgezahlte neu geschöpfte Geld) und dazu noch die Zinsbeträge. Ein schönes Geschäft für Banken. Neu geschaffene Zahlungsmittel ermöglichen, wenn sie wieder auf dem Markt erscheinen, Geldgewinne. Doch den Gewinnen entsprechen die angesammelten Schulden bis die Wirtschaft an ihnen erstickt. Das dauert in der Regel eine Weile und fällt daher nicht auf.


    Die Schuldenlast wird besonders schnell drückend, wenn das neu geschöpfte Geld nicht auf dem Markt erscheint. Wie das? Geld muß arbeiten und Gewinne bringen, sagt sich auch die Bank und sucht dafür gewinnbringende Anlagemöglichkeiten bei Unternehmen mit gewinnversprechenden Geschäftsideen. Erscheint mehr Geld auf dem Markt steigen die Preise. Wer jetzt kauft, kauft billiger als später, wer jetzt Geld aufnimmt, kann es später leichter zurückzahlen. Schuldenmachen rentiert sich also. Die Geschäfte blühen, das hält eine Weile an. Aber spieltheoretisch denkende Banken verschenken ungern Vorteile. Zum Zeitpunkt der Geldausleihe, kann man für den gleichen Geldbetrag mehr bekommen, als zum Zeitpunkt der Rückzahlung. Das sieht für Spieltheoretiker nicht nach Gewinn aus. Zinsen würden den Wertverlust wettmachen, aber sie zählen nicht, sie werden als selbstverständlich beansprucht. Die Spieltheorie empfiehlt den Bankiers "Inflation!" zu schreien. Geld muß knapper und damit teurer werden (noch mehr Zinsen). Sie dürfen aber nicht zu früh schreien, erst, wenn die Möglichkeiten der Geldschöpfung weitgehend ausgeschöpft sind und kaum noch einer kreditwürdig ist, weil alle ihre "Sicherheiten" verpfändet haben, bis unter die Hutschnur verschuldet sind und das Eigenkapital der Firmen weitgehend in Fremdkapital umgewandelt wurde. Keine Kreditwürdigen, keine Geldschöpfung, keine Anlagemöglichkeiten!


    Erst jetzt rentiert sich das Inflationsgeschrei. Geld wird knapp und teuer, aber die Verpflichtungen müssen eingehalten werden. Zum Kaufen fehlt das Geld, wer jetzt verkaufen will, muß mit den Preisen herunter. Er muß froh sein, wenn er gerade noch so viel erlösen kann, daß er seine Schulden bezahlen kann, um im Geschäft zu bleiben. Jetzt endlich bekommen die Banken beim Rückzahlungstermin mehr für ihr Geld als beim Ausleihtermin. Das Spiel heißt Deflation und ist das Endspiel der Wirtschaft. Die Banken streichen ihren Spielgewinn ein und die Betriebe drosseln Kosten, d.h. sie investieren kaum noch, drücken Löhne und feuern Arbeitskräfte. Der Lebensstandard der Bürger wird abgebaut und man wartet auf den Aufschwung, der nicht kommen kann, weil alle Voraussetzungen dazu bereits ausgeschöpft sind. (So war nach den Wirtschaftssubjekten der Staat aufgeschuldet worden, dann hat man einen künstlichen Finanzmarkt geschaffen, auf den sich mit dem überflüssigen, auf dem realen Markt nicht mehr unterzubringenden Geld Roulett spielen ließ, und viele andere Innovationen zum Aufblähen oder Absaugen von Geldkonten - sie zu untersuchen ist unerheblich, weil sie nichts zur realen Versorgung der Menschen beitragen)


    Deflation ist das Endspiel der Wirtschaft. Jetzt gibt es nur zwei Lösungen: allgemeine Entschuldung oder Revolution, tertium non datur. In beiden Fällen fliegen Geldansprüche aus dem Fenster. Das ist es, was die Herren eigentlich terrorisiert - Sie auch?


    Quelle

    @ all


    Der Spatz im Gebälk ist seit etlichen Jahren meine intensiv gelesene Sonntags-Lektüre.


    Auch wenn vielen von Euch die Seite bereits bekannt ist, so werde ich dennoch in unregelmässigen Abständen von mir als besonders lesenwert erachtete Ausgaben hier zitieren.


    Damit wir alle mal wieder was zum Nachdenken haben...



    Gruss


    Björn

    @ LeFabrizio, Nostratommy


    ...und noch ein Artikel in der heutigen Presse zum Thema



    Zuviel Geld im Umlauf macht arm


    Niedrigzinspolitik treibt die Preise der Vermögenswerte nach oben - Renditen nach Steuern schrumpfen - Märkte werden anfälliger für Krisen


    von Thorsten Polleit


    Die globale Liquidität, für die die Zentralbanken mit ihrer jahrelangen exzessiven Niedrigzinspolitik gesorgt haben, treibt ihr Unwesen auf den Finanzmärkten. Sie schlägt sich in markanten Kurssteigerungen der Finanzmarkttitel nieder. Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben seit Anfang 2003 etwa 15 Prozent zugelegt. Hohe Zuwächse haben auch die Aktien- und Rohstoffpreise verzeichnet; etwa der Euro-Stoxx-Aktienindex und der CRB-Future-Preisindex, der einen breiten Korb von international gehandelten Rohstoffen enthält. Und nicht zuletzt sind die Preise für Wohneigentum in vielen Ländern außergewöhnlich hochgeschnellt.


    Die Preissteigerungen sind kein Grund zur Freude. In der Summe repräsentieren sie nichts anderes als Inflation im neuen Gewand: Der Anstieg der Vermögenspreise wird nicht durch Preissenkungen anderer Güter begleitet, und folglich steigt das volkswirtschaftliche Preisniveau. Pro Geldeinheit können so immer weniger Vermögensgüter erworben werden.


    Wie jede Inflation ist auch die Vermögenspreis-Inflation eine zerstörerische Umverteilungsmaschinerie: Die Geldhalter verlieren, die Vermögenshalter gewinnen; insgesamt leidet die Volkswirtschaft. Denn Inflation verzerrt den Preismechanismus und verleitet zu Fehlinvestitionen. Wachstum und Beschäftigung werden geschädigt.


    Die Vermögenspreis-Inflation ist vor allem deshalb gefährlich, weil sie vielfach immer noch nicht als echte Inflation erkannt wird. Ja, die vorherrschende Meinung ist vielmehr, daß Kurssteigerungen auf den Finanz- und Häusermärkten gut seien, weil sie die Marktakteure reicher machen und so Konsum und Investition beleben.


    Diese populäre Irrlehre verleitet die Zentralbanken dazu, die Zinszügel schleifen zu lassen und die Vermögenspreis-Inflation anzuheizen. Doch nicht nur der Geldwert schwindet, die laxe Geldpolitik erhöht auch das Risiko für schwere Krisen, die aus dem plötzlichen Kurssturz (Platzen) von überzogenen Finanzmarktpreisen (Blasen) resultieren können.


    Wenn die Notenbanken der übermäßigen Geld- und Kreditmengenausweitung nicht entschieden mit Zinserhöhungen entgegentreten, bricht für Investoren eine schwierige Ära an. So hat die Vermögenspreis-Inflation die reale Rendite für das Halten von langfristigen Staatsanleihen im Euro-Raum (nach Steuern) auf null Prozent gesenkt. Bargeld, Sicht-, Termin- und Spareinlagen bescheren gar reale Wertverluste: Die Guthabenzinsen der Banken - die von den Notenbankzinsen abhängen - sind mittlerweile geringer als die Inflation der Konsumentenpreise. Gleichzeitig macht die herumschwappende Überschußliquidität die Prognose von Aktienkursen und sonstigen Vermögenstiteln schwieriger, weil der Liquiditätseffekt oft die Wert bestimmenden Fundamentalfaktoren dominiert.


    Angesichts der Löcher in der staatlichen Altersvorsorge wird die Geldanlage über die Kapitalmärkte immer bedeutsamer. Die Sicherung des Wohlstands breiter Teile der Bevölkerung erfordert mehr denn je stabiles Geld. Inflation und die Unberechenbarkeit und Krisenanfälligkeit der Kapitalmärkte stellen daher ein ernstes Gefahrenpotential dar. Die Ursache für beides ist die Liquiditätsschaffung der Notenbanken. Es bleibt zu hoffen, daß die Notenbanken das Phänomen der Vermögenspreis-Inflation in ihrer Geldpolitik gebührend berücksichtigen und die Zinsen anheben. Denn zuviel Geld im Umlauf macht die Bürger nicht reicher, sondern im Gegenteil, es macht sie ärmer.


    Der Autor ist Chefökonom Deutschland von Barclays Capital und lehrt an der HfB Business School for Finance & Management.


    Quelle



    Gruss


    Björn