Aus Leipziger Volkszeitung v. 04.02.04
http://www.lvz.de/business/drw.html?p=4703_22020.html
Argentiniens Präsident sieht in Staatsanleihenkäufer Spieler
Buenos Aires (dpa) - Käufer argentinischer Staatsanleihen haben sich nach Worten von Präsident Néstor Kirchner wissentlich auf ein Glücksspiel mit hohem Risiko eingelassen. «Sie wussten, dass sie sich in eine Art Spielkasino begaben, um ihr Glück zu testen», sagte der Staatschef in Buenos Aires. Die Investoren seien keine «unschuldigen» Opfer, weil sie 30 Prozent Jahreszinsen und damit Gewinne weit über dem internationalen Durchschnitt akzeptiert hätten.
Die Entscheidung, den Inhabern von bis Ende 2001 ausgegebenen argentinischen Wertpapieren die Erfüllung von nur noch 25 Prozent ihrer Forderungen anzubieten, sei nicht aus einer Laune heraus geboren worden, sondern die Grenze dessen, was Argentinien zu leisten im Stande sei. Verlorene Glaubwürdigkeit lasse sich nur zurück gewinnen, indem die Wahrheit gesagt werde, fügte Kirchner hinzu. Argentinien schulde privaten Anlegern etwa 100 Milliarden Dollar (80 Milliarden Euro).
Viele der Kleinanleger, die sich von ihren Banken und den hohen Zinsenversprechungen in den 90er Jahren zum Kauf argentinischer Staatsanleihen verleiten ließen, laufen gegen Argentiniens angebotenen Kapitalschnitt von 75 Prozent Sturm. Sie verlangen eine Gleichstellung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und anderen internationalen Finanzorganisationen. Während das Land den Schuldendienst gegenüber privaten Gläubigern schon mit Beginn des Jahres 2002 eingestellt hat, kommt es seinen Verpflichtungen bei IWF und Weltbank nach wie vor nach.
Na dann, vielleicht doch lieber Gold.
mfg
Hallo