Hyperinflation?

  • Bei QE (quantitative easing) sieht die Sache schon anders aus. Beim Anleiheverkauf an die eigene Notenbank per Dekret sowieso.

    Das QE ist ja nur eine andere Form der Kreditvergabe durch die FED vorbei an den privaten Banken an Unternehmen. Es erhoeht zwar die Geldmenge im Umlauf aber auch die Verschuldung der Unternehmen, weil ein Zwang zur Rueckzahlung besteht, was den Bedarf daempfen wird.


    Der direkte Anleihekauf durch die FED ist bisher nicht umgesetzt worden. Die FED ist eine private Institution und vom Staat unabhaengig. Ob es dazu kommt, werden die Eigentuemer der FED, naemlich die grossen Banken und dessen Finanziers entscheiden. Ein Aufkauf von Staatsanleihen an privaten Investoren vorbei wuerde deren potentielle Zinseinkuenfte mindern. Per Regierungs-Dekret kann man es nur anweisen, indem man den Federal Reserve Act aushebelt - aber das waere faktisch ein Umsturz des Geldsystems der USA.


    Wir werden sehen, ob und wie Obama/Geithner/Bernanke die (noch gar nicht ausgegebenen!) Milliarden ihres Konjunkturprogrammes wieder einsammeln wollen.

    Die Geldmenge wurde in den letzten Jahren vor der Finanzkrise durch Kreditvergabe privater Banken um bis zu 18%/Jahr erheoht. Gemessen an der Geldmenge waren das ca. 2.5 Billionen Dollar pro Jahr. Wenn in einem langjaehrigen Konjunkturprogramm 3 Billionen Dollar ausgegeben werden, sehe ich das kaum als inflationaer an, da die Kreditvergabe der Banken drastisch zurueckgegangen ist und dieser Rueckgang durch Staatsausgaben nicht mal kompensiert wird. Diese Staatsausgaben sind ausserdem nichts anderes als Kredite und die Glaeubiger werden an Rueckzahlung ohne wesentliche Inflationsverluste interessiert sein. Die Inflationsgefahr sehe ich daher als nachrangiges Problem an.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Sie ist wie aus heiterem Himmel über uns hereingebrochen und hat die Kontinuität, die im Normalfall zwischen Wirtschaftsgewinnen und -verlusten herrscht, völlig aus dem Gleichgewicht gebracht.

    Das Ende des Madoff-Systems kam aus heiterem Himmel und hat die schönen Vermögen der Einzahler in diesen Scheißhaufen völlig unerwartet verbrannt.
    Bist du wirklich so doof?

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Mann o Mann, du musst wirklich ein Banker sein.. die schwafeln auch von den Widrigkeiten der Finanzkrise, die wie eine Urgewalt über den Markt hereingebrochen ist...
    Aus heiterem Himmel... ich muss gleich brechen... :boese: Bewusst herbeigeführt und sehenden Auges in Kauf genommen wurde diese Krise... und es gibt sehr wohl Gewinner, schau dich nur mal in deiner Chefetage um...

    Aus heiterem Himmel ist es nur fuer die hereingebrochen, die es nicht wahrhaben wollten. Es gab viele angesehene Oekonomen und Analysten, die schon Jahre vor Ausbruch der Krise gewarnt haben. Nur eben wollte das keiner hoeren und solche nicht leisen Stimmen wurden ignoriert. Hier haben Banken weltweit grob fahrlaessig diese Krise herbeigefuhert, weil sie solche Warnungen ignoriert haben.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Im Grundsatz ist es natürlich richtig daß hier nicht notwendiger Weise automatisch von einer Hyperinflation auszugehen ist. Aber Tatsache ist daß zusätzlich geschöpfte Milliardenbeträge neu im Raum stehen. Gewiss decken diese Milliarden zunächst einmal nur jene vernichteten Schätzwerte ab die im Zuge der Deflation(Finanzkrise) vernichtet worden sind.
    Was das anbelangt könnte (bzw. kann) man natürlich durchathmen und sagen: Es ist jetzt zumindest nicht schlimmer als zuvor - vielleicht sogar bessser weil wir um eine Deflation herumgekommen sind.


    Aber das ist der Stand vom zurückliegenden Sommer - Meine Herren!
    Damals sahen das offensichtlich sehr viele aktive Marktteilnehmer (auch im Goldblock) so - was ja auch zur Folge hatte daß sich Gold deutlich von den Höchstständen gen Süden verabschiedet hatte.


    Aber irgendwann kamen immer mehr neue Vorstellungen auf wie so eine Rettungsaktion für die Wirtschaft ausgestaltet werden könne. In Deutschland diskutierte man ja sogar über Konsumgutscheine. Auch heute denkt man ja laut Rettungsaktionen für Firmen und ganze Branchen an.


    Hier geht es eben nicht "nur" um das Ausgleichen eines einmal vorhandenen "Bubble-Wertes" durch neu gedrucktes Geld - hier geht es um Geld das sozusagen mit dem Hubschrauber zur Ankurbelung der Konjunktur abgeworfen wird. Zu diesem Geld gab es nicht einmal irgendwann einen "gefühlten Gegenwert". Und genau die Aussicht auf diese Geldvermehrung treibt nicht zuletzt die Edelmetalle jetzt weit gen Norden.


    Man kann also sagen daß gerade der Goldkurs ein Spiegel der Gefühlslage der Menschen ist die etwas zu verlieren haben. Sind wir doch einmal ganz realistisch: Die Phase in der man mit Gold einen spekulaitiven Kaufkraftgewinn erzielen kann ist wohl etwa seit Frühjahr 2006 vorbei. Zumindest den physischen Anlegern geht es jetzt nicht mehr darum eine reale Kaufkraft-Rendite zu machen - es geht nur noch darum der Vernichtung der gesparten Kaufkraft durch Inflation zu begegnen.
    Bis zum vergangenen Herbst war noch alles offen. Jetzt fährt der Zug sehr eindeutig in Richtung Inflation. Und weil das Jeder der über etwas gesunden Menschenverstand verfügt sehen kann - entwickeln sich die Preise auch so wie sie sich entwickeln. Darüber freuen können wir Goldbugs uns auch nur so lange bis die Inflation nicht bei den Preisen angekommen ist. Denn dann haben wir nur noch nominale Gewinne in €/$ die mit keinem realen Kaufkraftgewinn einhergehen. [smilie_denk]

  • Zitat

    quote='Königswasser'
    Bei QE (quantitative easing) sieht die Sache schon anders aus. Beim Anleiheverkauf an die eigene Notenbank per Dekret sowieso. (Hyper-)Infla kommt nur, wenn der Staat es versäumt, die eingeschossene Liquidität wieder herauszunehmen, nachdem sie ihren Zweck (Konsumankurbelung, Kreditmarktbelebung) erfüllt hat. Wir werden sehen, ob und wie Obama/Geithner/Bernanke die (noch gar nicht ausgegebenen!) Milliarden ihres Konjunkturprogrammes wieder einsammeln wollen.


    Das ist ungefähr das gleiche Problem, wie wenn man die Zahnpasta wieder zurück in die Tube bringen wollte. Das Geld wird nicht wieder eingesammelt werden. Wo, um Himmels willen, würden dann die Zinsen sein?

  • Hier geht es eben nicht "nur" um das Ausgleichen eines einmal vorhandenen "Bubble-Wertes" durch neu gedrucktes Geld - hier geht es um Geld das sozusagen mit dem Hubschrauber zur Ankurbelung der Konjunktur abgeworfen wird. Zu diesem Geld gab es nicht einmal irgendwann einen "gefühlten Gegenwert".

    Geld egal ob Staatsausgaben oder Bankkredite, es sind Kredite, die mit Zinseszins zurueckzuzahlen sind. Staatsausgaben sind kein geschenktes Geld. Wenn Banken unter normalen Umstaenden neue Kredite vergeben, existiert es auch keinerlei Gegenwert in Waren oder Dienstleistungen, sondern er entsteht erst durch die wirtschaftliche Aktivitaet nach Ausgabe dieses Geldes. Insofern sind weder Staatsausgaben noch Bankkredite prinzipiell inflationaer. Entscheidend ist nicht die Quelle der Kredite, sondern das Verhaeltnis von Angebot und Nachfrage fuer Geld.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.


  • Das ist ungefähr das gleiche Problem, wie wenn man die Zahnpasta wieder zurück in die Tube bringen wollte. Das Geld wird nicht wieder eingesammelt werden. Wo, um Himmels willen, würden dann die Zinsen sein?

    Staatsanleihen haben definierte Laufzeiten. Sie muessen an die Investoren zuzueglich Zinsen zureuckgezahlt werden, andernfalls waere der Staat Bankrott. Man kann allerdings Tilgung und Zinsen mit neuen Staatsanleihen finanzieren, was exponentiell steigende Staatsausgaben zur Folge hat und irgendwann jedes System sprengen wird. Soweit sehe ich es aber nicht kommen, weil die anderen Teilnehmer dieses Systems sich nicht selbst das Haus indem sie wohnen zum Einsturz bringen werden und der Staat sich ueber materielle und ideelle Vermoegenswerte entschulden kann. Quasi ein Ausverkauf des Staates an die privaten Finaziers.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Staatsanleihen haben definierte Laufzeiten. Sie muessen an die Investoren zuzueglich Zinsen zureuckgezahlt werden, andernfalls waere der Staat Bankrott. Man kann allerdings Tilgung und Zinsen mit neuen Staatsanleihen finanzieren, was exponentiell steigende Staatsausgaben zur Folge hat und irgendwann jedes System sprengen wird. Soweit sehe ich es aber nicht kommen, weil die anderen Teilnehmer dieses Systems sich nicht selbst das Haus indem sie wohnen zum Einsturz bringen werden und der Staat sich ueber materielle und ideelle Vermoegenswerte entschulden kann. Quasi ein Ausverkauf des Staates an die privaten Finaziers.

    Es ist das alte Spiel!
    Mit Inflation kann man zumindest etwas Zeit gewinnen!
    Gruß Henry

  • Das QE ist ja nur eine andere Form der Kreditvergabe durch die FED vorbei an den privaten Banken an Unternehmen. Es erhoeht zwar die Geldmenge im Umlauf aber auch die Verschuldung der Unternehmen, weil ein Zwang zur Rueckzahlung besteht, was den Bedarf daempfen wird.

    Warte mal ab, wer da noch alles Schlange stehen wird, wenn die Reserven der Unternehmen erstmal aufgebraucht sind. QE ist eine direkte Injektion von Geld (nicht Zentralbankgeld) in die Realwirtschaft. Dafür nimmt die Fed all das entgegen, was die Geschäftsbanken (aus gutem Grund) nicht wollen. Geld gegen nicht-verwertbare (=uneinbringliche) Forderungen. Diese Ausweitung des Balance-Sheets kann der Fed selbst gefährlich werden, denn sie nimmt ja auch das Ausfallrisiko auf sich:


    "Qualitative easing is a shift in the composition of the assets of the central bank towards less liquid and riskier assets, holding constant the size of the balance sheet (and the official policy rate and the rest of the list of usual suspects). The less liquid and more risky assets can be private securities as well as sovereign or sovereign-guaranteed instruments. All forms of risk, including credit risk (default risk) are included." (Buiter)

  • Geld egal ob Staatsausgaben oder Bankkredite, es sind Kredite, die mit Zinseszins zurueckzuzahlen sind. Staatsausgaben sind kein geschenktes Geld. Wenn Banken unter normalen Umstaenden neue Kredite vergeben, existiert es auch keinerlei Gegenwert in Waren oder Dienstleistungen, sondern er entsteht erst durch die wirtschaftliche Aktivitaet nach Ausgabe dieses Geldes. Insofern sind weder Staatsausgaben noch Bankkredite prinzipiell inflationaer. Entscheidend ist nicht die Quelle der Kredite, sondern das Verhaeltnis von Angebot und Nachfrage fuer Geld.

    Das ist im Prinzip richtig. Aber nehmen wir doch mal die Kredite der US-Regierung an GM als Beispiel: Hier fließen Milliarden an einen Schuldner der schon in konjunkturell guten Zeiten rote Zahlen geschrieben hat. Wie groß ist also real die Wahrscheinlichkeit daß dieses Geld tatsächlich eines schönen Tages mit Zins und Zinseszins zurück in die Staatskasse fließt? Und vor allem wo ist das Geld wenn GM doch noch in Konkurs geht. Dann wäre das Geld irgendwo im Land unterwegs - und der Staat hätte einen wertlosen Anspruch gegen eine Firma die es nicht mehr gibt. Also entfesseltes Geld das die Inflation vorantreibt.
    Versteh´mich nicht falsch - ich bin kein Inflations-Hysteriker! Ich sehe kein Problem darin grundsoliden Unternehmen die nur mal eben in einer Kreditklemme stecken Liquidität zur Verfügung zu stellen. Aber ich sehe derzeit die Neigung der Politik zunehmend großzügig mit diesem Instrument umzugehen. In den Händen von Schaeffler mögen die Milliarden ja z.B. gut angelegt sein - aber wären sie das auch in Opel?
    Oder wie sieht es mit der HRE aus? Fließt da nicht das Gros des Geldes in die Taschen von ein paar Zockern ohne daß damit so etwas wie Substanz im Markt gestütz würde?
    Oder wie sieht es mit Konjunkturprogrammen aus? Diese können durchaus wirtschaftlich sinnvoll sein und sich langfristig sogar selbst bezahlen. Aber was wenn hier doch auch viele Investitionen getägigt werden die im Grunde in den Sand gesetztes Geld sind? Ich sehe da durchaus Inflationspotenzial - auch wenn ich das Wort Hyperinflation nicht in den Mund nehmen möchte.

  • Aber nehmen wir doch mal die Kredite der US-Regierung an GM als Beispiel: Hier fließen Milliarden an einen Schuldner der schon in konjunkturell guten Zeiten rote Zahlen geschrieben hat. Wie groß ist also real die Wahrscheinlichkeit daß dieses Geld tatsächlich eines schönen Tages mit Zins und Zinseszins zurück in die Staatskasse fließt? Und vor allem wo ist das Geld wenn GM doch noch in Konkurs geht. Dann wäre das Geld irgendwo im Land unterwegs - und der Staat hätte einen wertlosen Anspruch gegen eine Firma die es nicht mehr gibt. Also entfesseltes Geld das die Inflation vorantreibt.

    Um diese offensichtliche Frage zu beantworten. Wenn GM pleite geht und die Glaeubiger, in dem Fall der Staat, sein Geld nicht mehr von GM zurueckerhaelt, muss er trotzdem seine Staatsanleihen, von denen er die GM-Kredite seinerzeit finanziert hat, an die privaten Glaeubiger der Staatsanleihen zureuckzahlen. Da der Staat es nicht mehr von GM zurueckerhaelt, muss er es aus einem anderen Topf nehmen. Es findet bei einem Kreditausfall niemals "Verwaesserung" des Geldsystems statt. Schulden werden im Fractional Reserve Banking nie vergeben, bezahlen muss am Ende immer einer.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Tollar


    das stimmt natürlich wobei sich die frage stellt, ob es einen zeitpunkt geben wird, an dem jemand nicht zurückzahlen kann? in diesem fall wird das letztlich der staat sein.


    ich kann mir nicht vorstellen, dass der staat alle banken wirklich wird absichern können und gleichzeitig die kosten seiner wirtschaftsrettungspakete wird bezahlen können. und dann hat die fed wertloses papier im besitz und die spirale dreht sich, wenn man das system nicht lieber gleich beerdigt.


    der dollar stirbt 2011. :wacko:

  • Dafür nimmt die Fed all das entgegen, was die Geschäftsbanken (aus gutem Grund) nicht wollen. Geld gegen nicht-verwertbare (=uneinbringliche) Forderungen. Diese Ausweitung des Balance-Sheets kann der Fed selbst gefährlich werden, denn sie nimmt ja auch das Ausfallrisiko auf sich:

    Bei diesem Modell gibt es sicher viele offene Fragen. Wenn uneinbringliche Forderungen entstehen, muss die FED das von ihrem Balance-Sheet abschreiben. Letztendlich ist das aber die Geldbasis, die den privaten Banken gehoert und Kredit-Ausfaelle wuerden damit auf sie wieder zureuckfallen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Dieser immer wieder angedeute Vergleich zwischen Zimbabwe- Dollar und US-Dollar hinkt gewaltig. In einer Diktatur wie Zimbabwe kann die Regierung beliebig Geld drucken und damit Gehaelter und oeffentliche Ausgaben bezahlen.
    Im Fractional Reserve Banking wie Dollar, Euro oder Yen dagegen gibt es einen Zwang zur Rueckzahlung von ausgegebenem Geld zuzueglich Zinsen, weil jeder Dollar, Euro oder Yen als Schuld/Kredit in Umlauf gebracht wurde. Alles Geld im Umlauf gehoert den grossen Finanziers und Banken und stellt dessen Vermoegen dar. An Inflation oder gar Hyperinflation haben sie kein Interesse, denn es wuerde massiv ihre Vermoegen entwerten. In diesen Geldsystemen, solange sie nicht prinzipiell ausser Kraft gesetzt werden, wird es daher nie zu Hyperinflation kommen.




    @ tollar


    dieser Zwang zum Zurückzahlen inkl. der Zinsen, ja, Zinsen bringt es auf den Punkt, das System kann solange laufen, solange die Staaten in der Lage sind, die Zinsen und etwaige Rückforderungen zu zahlen. Den anderen Batzen, sprich die gesamten Schulden zu tilgen wäre gelinde gesagt, utopisch schon alleine vom Zahlungsplan, der weit ins Jahr 3.xxx, bzw. in Europa bis ca. ins Jahr 2.8xx laufen würde. Also blödsinnig von diesem Ansatz her. Dennoch steigen bislang die Schulden in gigantischer Höhe munter weiter, trotz der deflationären momentaren Phase. Es wird doch nach wie vor Geld ins System gepumpt, es ist nur eine Frage der Zeit bis inflationiert werden muss, um die o.a. Zinsen zahlen zu können. Ob man es letztendlich Mr. Gono nachmacht, ist jedoch eine andere Frage, m.M. nach sehen wir wesentlich früher eine Währungsreform als eine Hyperinflation. Den ersteres ist ein Bestimmungsrahmen, letzteres eine totale Niederlage.


    Zitat


    One analyst said the spectacle of central banks slashing rates to zero across the world and buying government debt as if there was no tomorrow feels like the "beginning of the 'Zimbabwe-isation' of the global economy".


    http://jessescrossroadscafe.bl…ecord-prices-against.html


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Fakt ist: Das gesamte Fiat-Money-gesteuerte Wirtschafts- und Finanzsystem ist AUF ALLEN EBENEN BANKROTT und wir haben Inflation und Deflation GLEICHZEITIG.


    Letztlich sind alle Rettungspakete etc. gemäss dem Fiat-Money-Grundsatz "Geld=Schuld" zumindest im Endergebnis nur UMSCHULDUNGEN.
    Was passiert denn: Die bankrotten Finanzinstitutionen bekommen Geld vom Staat, um zahlungsfähig zu bleiben. Liesse man den Finanzsektor sterben, hätte das für die reale Wirtschaft (nur dort kann Wertschöpfung überhaupt stattfinden) die gleichen Auswirkungen wie geschlossene Tankstellen für den Strassenverkehr. Dieses Geld vom Staat kommt "aus dem Nichts", da es nicht erwirtschaftet wurde. Die Staaten bzw. die Steuerzahler sind für dieses ungedeckte Geld dann in der Endhaftung.
    In bezug auf Inflation/Deflation heisst das für mich: Derzeit werden gerade im Finanzsektor verstärkt Schulden getilgt. Da im Fiat-Money-System Geld sowohl Schuld als auch Guthaben ist, bedeutet das auf den ersten Blick Rückgang der Geldmenge, da Schuld und Guthaben im gleichen Umfang verschwinden=deflationär. Das Geld, um die Schulden zu tilgen, ist aber gar nicht da, sondern muss durch Ausgabe neuer Guthaben/Schulden erst geschaffen werden=inflationär.

  • Es wird doch nach wie vor Geld ins System gepumpt, es ist nur eine Frage der Zeit bis inflationiert werden muss, um die o.a. Zinsen zahlen zu können.

    Dass die FED, dem Betreiber und Eigentumer des Geldsystems, einfach beliebig inflationiert, bezweifle ich stark, denn es wuerde die Vermoegen seiner eigenen Finanziers entwerten. Der Ausweg aus dieser Schuldenfalle besteht entweder a) im Ausverkauf des Staates oder b) in einer Revolution (Enteignung, Vermoegensreform).

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Wenn uneinbringliche Forderungen entstehen, muss die FED das von ihrem Balance-Sheet abschreiben.

    Hier mal eine Übersicht der unterschiedlichen Asset-Klassen in der aufgeblähten Bilanz. Längst überwiegen die Hochrisikoklassen:
    [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29752/29752_1.jpg]


    Zitat

    Mittlerweile ist die Eigenkapitalquote der Fed unter 2 % gefallen ist und hat sich in bedenklicherweise dem Nullniveau nähert. Gleichzeitig hat sich der Hebel der Fed auf mehr als 50 erhöht - mit steigender Tendenz. Bei einer normalen Bank bedeutet dies, dass sich eine Bank (siehe UBS) dem Konkurs annähert. Wird nun nur ein kleiner Prozentsatz der sehr unsicheren Notenbankbilanzaktiva ausfallen, so ist sehr schnell ein negatives Eigenkapital erreicht und der Staat bzw. der Steuerzahler werden einschreiten müssen.

    Ist die Fed bankrott?

  • @Koenigswasser


    Demnach duerfte das dem QE enge Grenzen setzen, denn ein Ausfall zu vieler Risikopapiere auf dem Balance-Sheet der FED fuehrt selbige in den Bankrott. Was ich nicht verstehe, warum sollten sich die Banken und deren Finanziers ihr eigenes Geldsystem und damit ihre Vermoegen selbst zerstoeren ?

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Was ich nicht verstehe, warum sollten sich die Banken und deren Finanziers ihr eigenes Geldsystem und damit ihre Vermoegen selbst zerstoeren ?


    Weil sie vorher alle relevanten Sachwerte mit entwertetem Geld aufsaugen können und dann nach einem Reset des Systems wieder am Drücker sind.

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