Meteorologen sprechen von einer „blockierenden Wetterlage“ auf der Erde. Das massive Hoch über Russland steht der Schlechtwetterfront im Westen im Weg, Tiefdruckgebiete können nicht abziehen, sitzen fest.
Grund: Die Starkwindströme in der oberen Atmosphäre der Erde, die sogenannten „Jet Streams“, sind seit Wochen merklich flau.
Aber wer ist schuld an dem Dilemma? Der Klimawandel, sagen die einen. Die Erderwärmung sorgt für extreme Wetterlagen, die Naturkatastrophen begünstigen.
Jetzt diskutieren Forscher eine neue mögliche Antwort: In diesem Fall sei nicht der Klimawandel, sondern unsere Sonne schuld. Sie sorgt für die gigantische Wetter-Blockade.
Wissenschaftler der britischen Universität Reading haben historische Wetteraufzeichnungen der letzten 350 Jahre und Sonnenbeobachtungen ausgewertet.
Das erstaunliche Ergebnis: Die Blockade der Winde scheint unmittelbar mit den Aktivitäten der Sonne (z.B. Sonnenflecken und Sonnenstürme, die geladene Teilchen zur Erde jagen) zusammenzuhängen. Je geringer die Aktivitäten der Sonne, desto weniger energiereiche Ultraviolettstrahlung dringt zur Erde.
Folge: Die Winde in den oberen Luftschichten unserer Atmosphäre lassen nach, die Wetterfronten stehen still. So wie jetzt!
Der deutsche Sonnenexperte Prof. Sami K. Solanki vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung hält die Schlussfolgerungen der Briten für möglich.
Solanki zu BILD: „Dieser Zusammenhang ist nicht auszuschließen.“ Seit einigen Jahren sei die Sonnenaktivität nur sehr gering.