Manipulierung von Optionsscheinen

  • Fragwürdige Kursstellungen bei Optionsscheinen,
    von Michael Vaupel


    Also so etwas regt mich WIRKLICH auf!


    Um was es geht? Bei meinem Investorendienst "Optionsschein-Profits" wurde gestern ein Schein ausgestoppt – und die Kursstellung war wirklich "dubios". Da dieser Trade abgeschlossen ist (immerhin haben meine Kunden einen Gewinn von 25,1 % erzielt), kann ich Ihnen auch konkret die ISIN und weitere Details nennen. Also, um was geht es:


    Ich hatte gestern kaum per Eilmeldung empfohlen, beim Kupfer Long-Zertifikat (ISIN NL0000210870) einen Stoppkurs bei 6,80 Euro zu platzieren – da wurde dieser Stoppkurs am späten Nachmittag auch schon ausgelöst.


    Es ist das passiert, was ich (und da bin ich nicht der einzige, wie mir zahlreiche Trader's Daily-Leser berichtet haben!) leider schon oft erlebt habe:


    Der Emittent ABN Amro – der fortlaufend verbindliche An- und Verkaufskurse stellt – hat den Stopp deutlich unter unserer Marke von 6,80 Euro ausgelöst. Konkret lief das so ab:


    Um 18:24 Uhr fanden Umsätze zu 6,81 Euro, also über unserem Stoppkurs, statt. Dann setzte der Emittent seine Kursspanne nach unten, und zwar – was für ein "Zufall" – direkt um 14 Cents, auf 6,67 Euro! Zu diesem Kurs wurden 70.061 Scheine ausgestoppt, Handelsvolumen 467.307 Euro (das ist mehr, als in diesem Schein an normalen Handelstagen gehandelt wird). Kurz darauf noch eine Kursstellung zu 6,69 Euro, und dann waren offensichtlich alle unsere Stoppkurse abgefischt.


    Der nächste Kurs wurde dann um 18:39 Uhr wieder zu 6,80 Euro gestellt, und der Schein ging mit 6,78 zu 6,85 Euro aus dem Handel.


    Diese Angaben können Sie leicht kostenfrei überprüfen, unter http://www.euwax.de, geben Sie dort die ISIN NL0000210870 ein, und klicken Sie auf "Times & Sales".


    Wenn Sie zu 6,67 oder 6,69 Euro ausgestoppt worden sind, dann rufen Sie bitte umgehend bei der Beschwerdehotline der Börse Stuttgart an. Unter der kostenfreien Servicenummer


    0800 / 22 688 55 (von 9 bis 20 Uhr)


    Nur so können wir erreichen, dass die Börse Stuttgart selbst den Emittenten genauer auf die Finger schaut! Leider sind wir da ansonsten machtlos. Die Alternative wäre, überhaupt nicht mehr mit Stoppkursen zu arbeiten, was mir wirklich leid tun würde.


    Eine Möglichkeit ist es auch, solche Emittenten mit "fragwürdigen" (ich formuliere bewusst vorsichtig) Kursstellungen zu meiden.


    Freundliche Grüße,


    Michael Vaupel




    Einfach nur so zur Erinnerung.


    Gruß Jürgen

  • Mir ist folgendes passiert,


    Ich wollte per Direkt Trade (Handel direkt mit dem Emittenten Deutsche Bank) einen Optionsschein verkaufen.
    Als ich die Order auslösen wollte kam eine Fehlermeldung - aus technischen Gründen konnte die Order zum angegeben Kurs nicht ausgeführt werden. Leider verschlechterte sich der OS-Kurs innerhalb von Minuten deutlich, so dass ich von weiteren Verkaufsversuchen Abstand nahm.


    Am nächsten Tag war der Kurs des OS deutlich höher als mein alter angestrebter Verkaufskurs. Da erhielt ich einen Anruf auf das Handy von der Deutschen Bank, dass ich jetzt zu dem gestern festgelegten Verkaufskurs verkaufen könnte, da es sich um eine technische Panne handelte.


    Gott sei Dank wurde ich nicht auf der Straße oder ähnlichem 'erwischt' und ich konnte den aktuellen Preis (der mittlerweile wie gesagt deutlich! höher Stand) vergleichen.


    Dieser Anruf war für mich die größere Panne von beiden. Es sollte doch das Einfachste sein, vorher sich den Kurs anzuschauen, bevor man den Kunden anruft und ihm einen deutlich schlechteren Verkaufskurs als den Börsenaktuellen vorschlägt.
    Wie gesagt konnte ich glücklicherweise den aktuellen Kurs vergleichen und lehnte deb Verkauf dankend ab.


    Auf eine Beschwerde über dieses höchst unprofessionelle Verhalten wurde nicht reagiert.

  • mir ist sowas auch schon passiert, es war ein silbercall von der dz-bank. mein timing war perfekt, silber hatte einen kleinen ausbruch nach oben und ich wollte kasse machen.
    dann kam das böse erwachen, "zur zeit wird der schein nicht gehandelt"
    ich hab bei meinem broker angerufen und gefragt warum die des teil vom handel aussetzen....
    der kerl hat gemeint "das machen die emmitenten manchmal wenn die volatilität hochgeht"


    ich hab dann gleich geantwortet "naja, die wollen wohl warten bis der schein wieder fällt, dann darf ich ihn wieder verkaufen oder was?"
    und was is dann passier? ich hab gewartet, dann is der schein wieder leicht gefallen und ich konnte ihn rausschmeißen.


    wasn scheiß !! ich halt nix mehr von den OS, die können mich mal all am A... lecke!!


    ich würd auch gern mal ein paar OS emitieren, so wie ich das sehe ist das ja ein bombengeschäft, man kann die leute reinlegen und wird noch nichtmal dafür bestraft!!


    gruß, kevincito

  • wenn du die scheine der deutschen bank allerdings direkt mit dem emittenten handeln willst, kann es ein böses erwachen geben, denn der handel wird bei nahezu jeder kleinigkeit ausgesetzt. (wirtschaftsdaten, quartalszahlen usw)
    selbst wenn ein branchenähnliches unternehmen quartalszahlen rausbringt, kann es dir passieren, dass der schein ausgesetzt wird, obwohl du ein anderes unternehmen handelst. (nokia - siemens)


    viele scheine sind nicht so liquide, dass man sie über die börse handeln kann, man ist "gezwungen", direkt mit dem emittenten zu handeln.

  • Hallo yoyo !


    Selbstverständlich. Je größer der Hebel ist, und je größer die Stückzahlen sind, um so mehr kann der Emittent
    die Ankaufskurse nach oben, bei Verkaufskurse nach unten stellen. Das ist brutale Abzocke pur. Das ist nicht mehr oder weniger Glücksspiel in reinster Form. Hinter diesen ganzen OS ist nichts anderes als heise Luft. Du kaufst nichts anderes als Luft , gibst deine sauerverdiente Knete gegen nichts her,
    und der Emittent bekommt des süfisante Grinsen wenn er dich abgezockt hat. Wer für seine Knete nicht mehr arbeiten gehen muß, monatliches Nettoeinkommen über 100.000 Euro hat, der kann sich daran austoben. Oder noch besser ausgedrückt, wenn du dir deine Zigaretten mit einem 100
    euro Schein anzünden kannst, dann bist du reif für die OS.
    Ich hoffe dir sind die Augen geöffnet.


    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    du bist aber ein "Echter" kein "Virtueller".


    Yeah, eine Havanna mit einem 100$ Schein anzünden, wie dekadent.


    Ich habe nur Erfahrung mit HUI Quanto Zertis (die Einzigen die z.Z. nicht so tiefrot sind), aber bisher keine Probleme mit Kursstellung.


    Gruss
    yoyo

    • Offizieller Beitrag

    hier sind die Preise wesentlich fairer. Ihr könnt nicht nur Optionen kaufen, sondern auch verkaufen (sprich den Part der Emmis übernehmen).


    Ist ein interessantes Thema, einziger Hacken ist der Einsatz der höher liegt als beim OS (+evtl. benötigte Kreditlinien bei Eurem Kreditinstitut -> sog. Margins).


    Infos hierzu habe ich im Netz unter http://eurex.your-investor.com veröffentlicht. 8)

  • Hallo yoyo !


    Ich kann mich noch an den Anfang meiner Börsenzeiten erinnern, da gab es den sogenannten Hongkong- Crash. Das war so um 1998, da konnte man
    sehr gut mitverfolgen, wie ausgehend von Hongkong, eine riesiger Abwärtssog die Märkte in die Tiefe rissen. Bei Börseneröffnung in Germany
    war der Teufel los. Selbstverständlich auch bei den OS. Alle hatten die Hände voll zu tun, ausser einer Bank. Diese stellt keine Kurse, wegen technischer Überlastung. Es hätte die Bank extreme Gelder gekostet, an diesem Tag
    Kurse zu stellen, weil die OS schwer im Geld waren. Diese Bank wurde von der Deutschen Börse verwarnt, worauf sie gelobte dieses niemals wieder zu tun. Nur so weit zu der Situation wenn es ernst wird. Banken wollen niemals verlieren, erst recht nicht gegen den eigenen Kunden. Den in diesem Falle kostet es nicht dein Geld sondern ihr Geld, und diese Rechnung darf niemals aufgehen. Kaufe dir lieber den schäbigsten
    Explorer, hier sind immerhin Menschen beschäftigt, die für ihr Geld arbeiten.
    Denen sicherest du wenigstens einen Arbeitsplatz, und Risiko ist genug drin, oder noch besser, du kaufst dir die Aktie von ABN, und verdienst an den Narren mit, die sich ihre Rillos mit Geldscheinen anstecken, den diese Oberblinden sterben niemals aus.


    Ein schönes Wochenende yoyo



    Gruß Jürgen


    Altgermane

  • Der beste Optionsschein ist PHYSISCHES Silber.


    Risiko nach unten: vielleicht 20% (aber nur für kurze Zeit)


    Chance nach oben: sagen wir mal 1000% (können aber auch 2000 oder 5000 sein) (Au weia, jetzt werden aber manche wieder auf mich einprügeln...)


    Und das ganze ohne Zeitwertverfall, Manipulation der Kurse durch die Bankster, Konkursrisiko des Emittenten, Risiko des Nicht-Eincashen-Könnens wegen Aussetzung des Handels... - und ohne jeden Streß.



    Warum in die Ferne Schweifen?


    Silber in der Hand ist Dein wahrer Freund!

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