Marken-Schmuck als Wertanlage?

  • Ein Freund von mir hat sich einige hochwertige Schmuckstücke und Uhren über eBay bei einem wohl seriösen Großhändler ersteigert. Er bietet hierbei grundsätzlich nicht mehr als 10 % des originalen Neuverkaufspreis. Ab und zu klappt es mal und er bekommt die Stücke hierfür. Eine so erworbene Brilligold-Rolex hat er bereits an das Werk geschickt und auf Echtheit prüfen lassen. Sie war echt und der Händler garantiert auch für die Echtheit der angebotenen Stücke.


    Bei Markenschmuck zahlt man neben den sehr hohen Aufpreisen der meist exklusiven Ladengeschäfte auch sehr, sehr viel für den Markennamen. Diese Aufschläge sind in der Regel gerade in Krisenzeiten nicht mehr wiederzugewinnen. Hierbei sollte man sich beim Kauf bereits drüber klar sein.


    Luxusmarkenschmuck ist als Wertanlage bzw. als Werterhaltungsanlage nicht geeignet. Bei sehr hochwertigen Steinen sieht dies anders aus, aber es setzt sehr viel Kenntnis vorraus und sehr gute Bezugsquellen. Auch hier ist die Handelsspanne zwischen Großhandelspreis und Einzelendverkaufspreis sehr hoch und muß durch entsprechende Wertsteigerungen erst einmal reingeholt werden.


    Dies ist bei entsprechenden Kenntnissen und natürlich auch spekulativem Glück durchaus möglich. Man schaue sich beispielsweise die Preisentwicklung hochwertiger australischer schwarzer Opale in den letzten 20 Jahren an. Hier ist die Fundstelle erschöpft und es kommt nichts mehr nach, entsprechend sind die Preise für gute Stücke in den letzten Jahren um durchschnittlich 20 % p.a. angezogen, bei den sehr gesuchten Pin Colours auch noch mehr.


    Dies sind aber wirkliche Ausnahmesituationen für Spezialisten und in wirklichen Krisenzeiten werden solche Sammlersteine ihren Marktwert sicherlich auch nicht halten.


    Wer Markenschmuck zu offiziellen Neupreisen kauft kann es aus allen möglichen Gründen machen zur Geldanlage und zum Werterhalt sicherlich nicht.

  • Danke für die letzten sehr guten Antworten. Sie spiegeln auch meinen Eindruck wieder.


    Emotionen und der Zeitgeist spielen beim Schmuckkauf eine nicht zu unterschätzende Rolle. Daher dachte ich, ich liege mit Klassikern auf der sicheren Seite. Aber so einfach ist das wohl nicht.




    Gruß, Soraja

  • Daher dachte ich, ich liege mit Klassikern auf der sicheren Seite.

    Meine Enkeltochter suchte sich selbst zu ihrer Firmung im Dorotheum eine Raymond Weil "Tango" Stahl-Gold aus (ohne Zerti und ohne Kassette) nur Pfandbescheinigung des Dorotheum als Garantie - Preis € 49,- staatlicher Freiverkauf. Den Ladenpreis dafür kenne ich nicht, aber beim versetzen als nicht ausgelösten Pfand bekam die Dame sicher nicht mehr als € 35,- wenn nicht weniger.
    Der Aufpreis für Markennamen bei neuen Produkten lohnt meiner Meinung nach nicht - da unterliegt die Vielfalt der Modelle zu sehr der Mode und den Zeitgeist.

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • Kommt einem fast so vor, oder war die Uhr defekt?

    Nein, die Uhren und der Schmuck im staatlichen Auktionshaus und Pfandleihanstalt ist immer völlig in Ordnung - die Uhr muß zuvor schon mal in einer öffentlichen Versteigerung gewesen sein und darauf wurde der Rufpreis nicht geboten, ansonst wäre sie nicht in den Freiverkauf gekommen und das war nicht die einzige Markenuhr oder Markenschmuck - die Vitrinen in den Freiverkaufssälen sind voll davon.
    http://www.dorotheum.at/

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  • nochmal eine kurze Frage zum Thema:


    wenn ich z.B. einen neuen Ring für 10% des "normalen Ladenpreises" bekommen kann und die Echtheit der Steine und der Fassung sichergestellt ist, kann man dann davon ausgehen, dass er zu diesem Preis in etwa weiterverkauft werden kann!?


    Rechenbeispiel:


    ich erwerbe einen neuen .575er Goldring mit Brillianten für ca. 200€ der im Laden 2500€ gekostet hat. Kann ich davon ausgehen, dass der in ein paar Jahren zu einem ähnlichen Preis wieder verkauft werden könnte?


    Kann mir evtl. jemand sagen, wieviel Prozent des Verkauspreises eines Schmuckstückes (UVP) den Materialwert darstellen. Gibts da evtl. irgendwelche Schätzungen oder Richtlinien?

  • sowas kann man doch nicht an prozenten festmachen
    für den wert von gebrauchtem schmuck zählt das gewicht(2.hand=gebraucht)
    bei den steinen stellen nur größere brillis einen zu berücksichtigenden wert dar, wenn ein zertii dabei ist


    und gerade bei markenschmuck wird der materialwert eher unter 10% liegen
    und ne vorhesrage des zukünftigen verkaufserlöses würde bedeuten, den goldpreis vorhersagenb zu können


    am besten, du stellst das konkrete beispiel mit den daten ein, dann kann man den aktuellen (rets)wert festlegen


    und im übrigen wäre ich bei 575er schmuck seeeeeehr vorsichtig ;)

  • ich habe mal einen Goldschmied gefragt, wie schwer zwei Ringe sind, die er für 1500 Euro verticken wollte. Es waren ca. 22 Gramm. Materialwert also gerade mal 500 Euro. Und das war kein Markenschmuck sondern ganz normale schnöde selbstgegossene Ringe.


    MfG

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