Wieviel Platin in alten Roentgen-Roehren ?

  • Ein Bekannter hat 2 Museums-reife "Crooke"sche RoentgenRoehren aus der AnfangsZeit, und ueberlegt, ob er diese wegen des Platins in der Antikathode schlachten soll:


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    Bilder mit voller Aufloesung:
    http://mister-big-busines.de/crooke-xray/index.html


    Das ware die PlatinAnode, Durchmesser 2 cm:


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    Hier von der kleineren Roehre, Durchmesser 1 cm:


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    Die Frage ist nun: Wie dick ist das Material ... :hae: ???


    Die Roehren stammen aus einer Zeit (ca. 1900 bis 1920), als es noch zu schwierig war, Wolfram zu bearbeiten ...
    ==> Aber bei geringerem LeistungsBedarf wurde gelegentlich platiniertes NickelBlech verwendet ... , je spaeter der Zeitpunkt, desto wahrscheinlicher ... ; daher: Kann jemand genauer datieren ? (hier nochmal die ganze, hochaufgeloeste Galerie: http://mister-big-busines.de/crooke-xray/index.html )
    ==> Andererseits ist zumindest die groessere Roehre fuer _hohe_ Leistung ausgelegt, Laenge 43 cm, KolbenDurchmesser 15 cm, sieht nach ca. 2 bis 3 kw aus ... ; also koennte das Platin massiv sein ...


    Zeitenweise wurde auch das teurere Osmium verwendet; leider ist kein(e) Typenschild/HerstellerAngabe dran, Herkunft duerfte ein groesseres Klinikum gewsen sein ... : Solche Roehren wurden spaetestens Anfang der 1920er ausrangiert ... (GebrauchsSpuren siehe in der genannten Galerie ...)


    Wer hat Ahnung ? Wie gesagt: Der Besitzer will die Teile evtl. _schlachten_, aber ich konnte ihn vorerst davon abhalten ...
    ==> 25%ige Provision fuer die Erzielung eines guten Preises sind auch drin ..., bspw. Museum usw. .. [smilie_blume]

  • Hallo allerseits [smilie_love]




    danke für die Galerie der guten alten Zeit [smilie_denk]


    Ich liebe Platin, X-ray's, Glas, Gold und Silber ...




    und ich hoffe, ich erfahre was mit der guten alten Röntgenröhre passiert und wie hoch das Schmerzensgeld für die Versilberung des guten Stücks wird.




    stille G. grüßt [smilie_love]

  • Der Besitzer will die Teile evtl. _schlachten_, aber ich konnte ihn vorerst davon abhalten ...


    Hallo Chefboss,
    ich vermute mal, daß diese Röhren von der Fa. C.H.F. Müller in Hamburg gefertigt wurden. Für C.H.F.Müller war die Entdeckung der Röntgenstrahlen eine besondere Herausforderung; durch seine hervorragenden Fähigkeiten in der Glaskunst u. seine langjährigen Erfahrungen in der Anfertigung von Crookeschen Röhren waren die besten Vorraussetzu7ngen für die Herstellung u. die Verbesserung der Röntgenröhren gegeben. Das Firmenzeichen war vermutlich eine "Windmühle" s. Anhang.
    Rö_Röhre 2.pdf
    Zur Physik: Die Röntgenstrahlen entstehen an einem besonderen, der Kathode gegenüber schräg angeordneten , Platinblech. Die Kathode ist als Hohlspiegel ausgebildet, dadurch wird ein konzentriertes Bündel von Kathodenstrahlen auf das als "Antikathode" bezeichnete Platinblech der Anode geworfen. So entsteht ein wesentlich kleinerer Brennfleck u. dadurch ein schärferes Bild. Durch die Wasserkühlung der Antikathode erreichte man eine wesentliche Erhöhung der Belastbarkeit der Röhre. Zur besseren Ableitung der entstehenden Wärme von der Antikathode u. zur Vergrößerung ihrer Wärmekapazität wurde die Antikathode durch Kupfer verstärkt.
    Bereits 1904 präsentierte C.H.F.Müller einen Katlog mit 14 versch. Röntgenröhren ! Die sehr teueren Röhren kosteten damals zwischen 85,- u. 148,- Mark. Eine defekte wurde für 7,50 Mark zurück genommen (vermutlich in der Hauptsache wegen des Platins?). 1909 betrug die Jahresproduktion ca. 6.600 Röhren. Niederlassungen wurden in London u. Paris gegründet. Diese Ionen-Röhren wurden bis 1921 produziert.
    1927 ging dann die Fa. C.H.F. Müller in den Besitz von Philips Gloeilampenfabriken , Einhoven/Holland über. Die Röntgenröhren für den Weltmarkt werden bis heute bei Philips UB Healthcare in Hamburg entwickelt u. produziert.
    Rö_Röhre 1_1.pdf
    Rö_Röhre 1_2.pdf


    Nach dieserlangen Geschichte ist jedoch die eigentliche Frage nach der Größe u. Wert des Platinblättchens immer noch nicht beantwortet !


    Daher meine Empfehlung > Kontaktaufnahme mit : Philips GmbH, UB Healthcare, Abt. Marketing, Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg Tel.: 040-2899 - 0
    oder Kontaktaufnahme mit dem deutschen Röntgenmuseum (s. Google).
    Vielleicht haben diese Organisationen Interesse an den ganzen Röhren u. bezahlen über Platinpreis !


    Viele Grüße vom Ausraster :boese:

    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont [smilie_love]
    Konrad Adenauer

  • Das Firmenzeichen war vermutlich eine "Windmühle" s. Anhang.

    Konnte kein FirmenZeichen irgendeiner Art finden;
    ==> Koennte es sein, dass damals noch die GlasBlaeser (die ein Klinikum wohl hatte) solche Roehren herstellten ?


    Solche GlasBlaeser waren es damals gewoehnt, allerlei ausgefallene Apparaturen nach den Plaenen der Professoren herzustellen ...

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