Lohnentwicklung - Lohnabstandsgebot

  • http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,678574,00.html


    Wie Westerwelle zum Problem für Jobbesitzer wird


    Guido Westerwelle mahnte auch beim politischen Aschermittwoch das Lohnabstandsgebot an - völlig zu Recht. Die Lohnentwicklung der vergangenen Jahre ist ernüchternd. Allerdings haben die Hartz-Gesetze daran auch ihren Anteil. Wissenschaftler warnen: Eine Senkung der Hilfssätze könnte so weiteren Druck auf alle Einkommen ausüben.

  • ich habs bereits geahnt, als ich das Urteil vom Bundesgericht gelesen habe. "Die Harz4-Sätze müssen neu berechnet werden."


    Da dachte ich mir schon, na da kommen ein paar Spezialisten doch sicher auf die Idee, dass nach den Neuberechnungen weniger als zuvor raus kommt.


    Und ich habe auch bereits im Sozialthread geschrieben, falls tatsächlich Harz4 um einen Prozensatz X gesenkt wird, wird mit garantierter Sicherheit
    innerhalb kurzer Zeit der Lohn von Niedrig- und Mittelniedrigverdienern um genau diese X Prozent nach unten korrigiert. :cursing:


    Danke liebe FDP, vielen Dank dass ich bei meinem Berufseinstieg in wenigen Jahren höchstwahrscheinlich soviel bekommen werde, wie heute ein Harz4er.


    Ergebnis: Wirklich alle haben weniger Geld und Grünundblaus Defla-Szenario wird immer wahrscheinlicher.
    Schwuchtelwelle könnte doch den "Lohnabstand" auch über die Mindestlohnschiene erhöhen... aber neeein da kommen ja gleich die Lobbys an, die unserem Guido schnell einen Blasen und dann geht es eben gegen die ganze Bevölkerung! :wall:

  • Hallo,


    es war verkehrt die Faulenzer und die echten Arbeitslosen in einen Pott zu schmeißen. Die nie was geleistet haben und dieses auch in Zukunft nicht wollen , hierbei auch viele Migranten, sollen erhebliche Kürzungen bekommen bzw. Gutscheine.
    Echte Arbeitslose sollen über Hartz IV mehr bekommen ca. 5 Jahre und keine Verrechnungen mit der Altersrücklagen, dann auch hier stufenweise Kürzungen.
    Ferner muß - wie in Amerika - eine Frist eingeführt werden, wann sämtliche Leistungen entfallen, außer Lebensmittelgutscheinen und billig Quartiere.


    Viele Grüße Blaubrono :)

  • Zitat

    es war verkehrt die Faulenzer und die echten Arbeitslosen in einen Pott zu schmeißen. Die nie was geleistet haben und dieses auch in Zukunft nicht wollen , hierbei auch viele Migranten, sollen erhebliche Kürzungen bekommen bzw. Gutscheine.

    volle Zustimmung!


    Zitat

    Ferner muß - wie in Amerika - eine Frist eingeführt werden, wann sämtliche Leistungen entfallen, außer Lebensmittelgutscheinen und billig Quartiere.

    Das wäre Fatal, denn es ist nunmal leider so, dass es nicht genug (bezahlte und von Lobbys zugelassene) Arbeitsplätze gibt... selbst nach Abzug der wirklichen Schmarotzer.
    Wäre eine Vollbeschäftigung möglich, bräuchten wir über solche Probleme garnicht diskutieren. Da es aber nicht so ist, muss das System wohl oder übel resettet werden.

  • Ich frage mich wie die wachsende - und politisch gewollte - Zahl der Niedrigverdiener zukünftig die Sozialsysteme tragen soll? Ich glaube kaum, das das der Weg ist. Wie sollen sie bei einem sich verschlechternden Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern zukünftig die Renten der Senioren zahlen?


    Und ihre eigenen Renten werden so hoch wie die Grundsicherung = Hartz IV sein.


    Arbeitszeitunterbrechungen lassen die Rechnung auch für besser Verdienende nicht gut aussehen. Der Standard-Rentner der 45 Jahre lang Beiträge entrichtet und stets das Durchschnittseinkommen aller Versicherten verdient, wird zur Ausnahme.



    http://www.spiegel.de/wirtscha…s/0,1518,663003-2,00.html


    Doch je mehr die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse von prekären Lebensformen abgelöst werden, desto höher wird auch der Anteil der Über-65-Jährigen sein, die Grundsicherung beziehen. Allein seit 2003 stieg ihre Zahl um fast zwei Drittel.


    Wer in seinem Arbeitsleben durchgehend Geringverdiener war und nur 1500 Euro monatlich verdient hat, muss bereits heute immerhin 43 Jahre arbeiten, um das Niveau der Grundsicherung zu erhalten.


    Auch wer - wie der akut vom Aussterben bedrohte Standardrentner - den aktuellen Durchschnittslohn von 2500 Euro verdient, muss bereits 26 Jahre Rentenbeiträge zahlen, bevor er sich besser stellt als ein lebenslanger Hartz-IV-Empfänger.

  • Zitat

    Im Koalitionsvertrag hatte die FDP, die gegen die Einführung von Mindestlöhnen ist, ein Vetorecht in jedem einzelnen Branchenfall festschreiben lassen.


    Quelle: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite;art692,2964810


    Siehe auch: 09.02.2010 - Knock-Out für das Deutsche Sozialsystem?


    ... in diesem Thread wurde der Lohnabstand (und das dieser nicht gewollt ist) ebenfalls erörtert.

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Doch er ist gewollt - zumindest von einigen. Die Hartz IV Bezüge sollen sinken, nicht die Löhne der Geringverdiener steigen. Hinsichtlich der Ausweitung des Niedriglohnsektors waren sie zweifellos erfolgreich.


    Aber auch Studiumsabsolventen sehen sich mit niedrigeren Anfängsgehältern konfrontiert. Die noch mehr verdienenden Älteren und Etablierten werden kompromißbereiter.


    So greift ein Rädchen ins andere.....


    Mir ging es in diesem Thread darum die Wechselwirkungen anzuschauen, statt zu rufen "hängt die Schmarotzer höher"



    http://www.ftd.de/politik/deut…-kein-thema/50076164.html


    FDP-Experte dementiert
    Hartz-IV-Kürzung kein Thema


    Die FDP-Bundestagsfraktion strebt nach den Worten ihres arbeitsmarktpolitischen Sprechers Johannes Vogel keine Kürzung der Hartz-IV-Regelsätze an. Er widersprach damit dem FDP-Wirtschaftspolitiker Martin Lindner, der eine Kürzung der Regelsätze ins Gespräch gebracht hatte.



    http://www.jjahnke.net/niedrig.html


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  • Zitat

    Während ein Durchschnittsverdiener heute 28 Beitragsjahre benötigt, um mit der daraus resultierenden Nettorente seinen Grundsicherungsbedarf von 664 € im Monat5 decken zu können, werden es infolge der Rentenniveausenkung (Info-Grafik »Generationengerechte Rentenpolitik?«) im Jahre 2030 – nach heutigen Werten – bereits 34 Jahre
    sein. Wer auf nur 75% des Durchschnittsentgelts kommt, braucht heute gut 37 Jahre, 2030 sind es schon 45 Jahre. Wohlgemerkt: Das ist politisch so gewollt. Seit der »Riester-Reform« wird die soziale Rentenversicherung sehenden Auges gegen die Wand gefahren. Denn ein Pflichtsystem, dessen Leistungen trotz erwerbslebenslanger Beitragszahlung in der Nähe oder gar unterhalb des Fürsorgeniveaus liegen, verliert unweigerlich seine politische Legitimation. Warum Pflichtbeiträge zahlen, wenn am Ende nicht mehr als Sozialhilfe raus kommt? Arbeitgeber und private Finanzdienstleister haben den Sekt schon kalt gestellt.


    (...)


    Dies aber wird auf absehbare Zeit nicht gelingen; auch
    das geht aus dem Rentenbericht hervor: Wer als Durchschnittsverdiener immer voll »geriestert« hat und im Jahre 2021 mit 45 EP in Rente geht, erreicht ein Gesamtsicherungsniveau vor Steuern von lediglich 50,2%. Das ist deutlich weniger als die gesetzliche Rente vor dem Systemwechsel alleine geleistet hat.


    Quelle und vollständiger Artikel: http://www.arbeitnehmerkammer.…20und%20Riester-Rente.pdf


    ... sehr lesenswert!

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Quelle und vollständiger Artikel: http://www.arbeitnehmerkammer.…20und%20Riester-Rente.pdf


    ... sehr lesenswert!


    Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind für die Banken unproduktive Durchlaufposten.
    Daran können sie nichts verdienen.
    Deshalb wird die gesetzliche Rente madig gemacht und alles unternommen, um den Leuten kapitalgedeckte Renten schmackhaft zu machen.
    Das ändert aber nichts an den Rahmenbedingungen.
    Kopfstehende Bevölkerungspyramide.
    Also werden irgendwann immer mehr Raubrentner mehr abheben wollen, als die immer weniger werdenden Jüngeren einzahlen können.
    Das gibt Ärger, BILD sprach zuerst mit den Toten.


    Abgesehen von den Fragen, was es mal für kapitalgedeckte Renten zu kaufen gibt und ob sie bis dahin nicht verzockt sind.

  • FDP-Experte dementiert
    Hartz-IV-Kürzung kein Thema


    Sie haben noch Zeit bis zum Jahresende 2010 - ganz bestimmt aber nehmen sie sich Zeit bis nach der Wahl in NRW! Und natürlich werden sie die Leistungen nicht direkt kürzen, man wird mit indirekten Kürzungen arbeiten, indem man z.B. die Pauschalierung der Regelsätze aufhebt, was u.a. die Wirkung hätte, dass die Scham der Menschen sie davon abhält bestimmte Hilfen zu beantragen.


    Weiterhin ist die Kürzung ob nun direkt oder indirekt - nur ein Faktor - der viel entscheidendere Faktor sind die Zumutbarkeiten u.a. § 10 SGB II, aber auch die Regularien für Bezieher von Arbeitslosengeld nach SGB III - das muss man sich wie eine gute Lagerhaltung in einem Unternehmen vorstellen, da wird auch nichts dazu gekauft, wenn ein Zubehörteil viel günstiger im Lager stünde und natürlich wird man sich von uneffektiven Lagern trennen... Darüber wird der Druck aufgebaut, der nötig ist, um Löhne zu senken.


    Diese Entwicklung lässt sich belegen:



    Quelle: http://www.scharf-links.de/43.…Pid%5D=8&cHash=5cdc96428d


    Ein anderer Artikel:



    Quelle und vollständiger Artikel: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/530/493872/text/


    ... und zu den Planungen bezüglich Mindestlohn:


    Zitat

    In den Koalitionsverhandlungen der schwarz-gelben Koalition werden zurzeit Überlegungen für die gesetzliche Festlegung einer Grenze für sittenwidrige Löhne angestellt. Danach sollen möglicherweise alle Löhne, die ein Drittel unterhalb des branchenspezifischen Durchschnitts liegen, als sittenwidrig erklärt werden. Nach Berechnungen des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung wären danach aber in einer Reihe von Branchen Löhne im Bereich zwischen zwei und sechs Euro nicht sittenwidrig.


    Quelle und vollständiger Artikel: http://www.boeckler.de/320_99655.html?cis_mode


    Und abschließend zur sozialen Situation in Deutschland - Stand 2005:


    http://www.bpb.de/wissen/8SE20…E4quivalenzeinkommen.html

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Die beiden Systeme kollabieren, wenn es nichts mehr zu verteilen gibt. Aber dazu gibt es sicher schon Threads.


    Patou


    Vielen Dank für den Link. [smilie_blume] Dazu benötige ich aber erst einmal Zeit.

  • Wurde das hier schon gepostet:


    " Arbeitslosenhilfe in Deutschland im EU-Schnitt eher gering"




    Die finanzielle Hilfe für Arbeitslose in Deutschland fällt im Vergleich mit anderen europäischen Staaten eher niedrig aus. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, schneiden Familien mit Kindern dabei zwar besser ab, haben aber dennoch ein hohes Armutsrisiko. Die OECD kritisierte zugleich aber zu geringe Anreize für Hartz-IV-Empfänger, einen Job anzunehmen. Diesen Artikel weiter lesen


    Der "Anreiz" einen "Job" aufzunemen wäre aber niedrig, weil die unteren Einkommen zu hoch belastet wären, zuwenig netto von brutto. :thumbdown:

  • Die "Anreize" sind doch klar definiert:


    hier:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__2.html


    ... und hier:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__10.html


    sowie hier:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__15a.html


    ... und hier auch:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__16d.html


    ... ja, und hier ebenfalls:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__15.html


    ... und hier (von wegen Lohnabstand):


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__30.html


    ... und hier:


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__31.html



    ... und für diejenigen, die noch ein Jahr Schonfrist haben (man beachte die Rahmenfrist und die Anwartschaftszeit):


    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__121.html


    und... http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__144.html



    ... so hat man die Reservearmee (zwischen 5 und 7 Millionen Menschen) natürlich hervorragend im "Griff". Wirklich reizend...

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von Patou ()

  • Naja, "fordern und fördern" heisst es ja, wobei das "fördern" wohl nur in 1€ Jobs besteht [smilie_happy] Diese fördern den Gewinn derjenigen die 1€ Jobber beschäftigen, passt also schon ^^

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