Für politik.de (Wirtschaft und Finanzen) habe ich diese Zusammenstellung verfasst.
Vielleicht ist sie auch hier von Interesse.
Es wird immer gesagt, Gold bringt keine Zinsen, Gold kann man nicht essen, Gold ist barbarisches Geld.
Ja sicher, das ist es.
Es sei auch ein Märchen, dass Gold jemals wieder zu Geld würde. Wir leben in einer Zeit des Wirtschaftswachstums und Gold als Geld kann sich dem nicht anpassen.
Auch das mag stimmen, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Gold kommt nur noch in den Märchen, Legenden und alten Piratenerzählungen vor.
Allein einen Goldschatz sicher aufzubewahren ist heute nahezu barbarisch. Es muss "vergraben, in Höhlen eingelagert und bewacht" werden.
Was hat also Gold mit Wirtschaft und Finanzen zu tun?
Gold 1910 bis 2010:
Nehmen wir einmal folgendes an: Einer meiner Vorfahren hat 1910 Gold für Dollar gekauft. Gleichzeitig hat der Dollars auf ein Sperrkonto gegeben.
Welche Anlage - ich weiß, Gold ist keine Anlage aber tun wir mal so als wäre es eine - würde heute die bessere Rendite haben?
Gold hätte eine Rendite von 3,8% erreicht. Besser der Dollar ist über diesen Zeitraum durchschnittlich um 3,8 Prozent inflationiert.
Mein Sperrkonto müsste über diesen Zeitraum eine durchschnittliche Rendite von mehr als 3,8 Prozent haben, um Gold über diesen Zeitraum zu schlagen.
Das ist nicht weiter umwerfend.
Gold 1910 bis 1970:
Betrachten wir nur den Zeitraum von 1910 bis 1970, den Zeitraum eines mehr oder weniger ausgeprägten Goldstandards, dann ist der Dollar nur um 0,6 Prozent jährlich abgewertet.
Gold brachte in diesem Zeitraum wirklich keine Rendite. Jede andere Anlage sollte da doch Gold schlagen – oder? Über Kriege und andere Unbilden sehen wir einmal großzügig hinweg. Gold kann geraubt, verboten und konfisziert werden.
Eine magere Zeit für das Gold.
Gold von 1970 bis 2010:
Der barbarische Goldstandard ist Geschichte.
Das Papiergeld siegt und erobert die Welt.
Von jetzt an geht’s bergauf mit der Wirtschaft und den Finanzen.
Der Dollar inflationiert nur noch 8,5 Prozent jährlich gegen das barbarische Gold.
Welche andere Anlage hat in diesem Zeitraum vergleichbare Renditen gebracht? Ja, die gibt es! Doch wie hoch war das Risiko?
Mein persönliches Fazit: Warum haben meine Vorfahren, spätestens ab 1970, kein Gold gekauft?
Stattdessen haben sie im 1.WK Gold gegen Eisen und Kriegsanleihen gegeben und im 2. WK auch Unmengen verloren.
Als ich mit dem Neuen Markt auf die Nase gefallen bin, habe ich Gold und Silber gekauft.
Die Rendite – nein, die gibt es ja beim Gold nicht – also die Inflation des Dollars gegenüber Gold lag in diesem Zeitraum bei über 20 Prozent.
Ich wünsch allen barbarisch goldene Zeiten.